Husten Beim Kind: Krankheitstypen

Reizhusten bei Kindern

© PantherMedia / Zsolt Biczo

Reizhusten ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom, das im Rahmen verschiedener Erkrankungen auftreten kann. Erkältungskrankheiten gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Kindern in der kalten Jahreszeit. Im Durchschnitt leiden Kinder im Vorschulalter an 4 bis 8 Erkältungen pro Jahr mit Husten (oftmals auch Reizhusten) als Hauptsymptom. Im Allgemeinen ist Husten ein wichtiger Schutzmechanismus des Körpers, um die Luftwege frei von Fremdkörpern und Schleim zu halten. Reizhusten wird oft als besonders unangenehm empfunden und tritt meist in den ersten drei Tagen einer Erkältung auf. Er kann jedoch auch unabhängig von Erkältungskrankheiten bei Allergien, beim Einatmen von Passivrauch und trockener Heizungsluft zu Tage treten. Im Rahmen des Reizhustens kann es zu Ein- und Durchschlafstörungen kommen, die als besonders störend empfunden werden. Manchmal kann der Reizhusten durch die Reizung der Schleimhäute der Atemwege während der Erkältung weiter bestehen bleiben, wenn andere Erkältungssymptome schon abgeklungen sind. Im Folgenden wird auf Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Risiken von Reizhusten bei Kindern eingegangen.[1][2]

Ursache von Reizhusten bei Kindern

Husten ist ein sinnvoller Reflex des menschlichen Körpers, um die Atemwege von Fremdpartikeln zu befreien oder auf eine Entzündung zu reagieren. Generell kann Husten mit Auswurf (produktiven Husten) von trockenem Husten (unproduktivem Husten) unterschieden werden. Beim produktiven Husten werden die Atemwege von Schleim befreit, der die Luftwege verengt oder in dem sich Bakterien und Entzündungszellen angesammelt haben. Beim trockenen Husten hingegen wird kein Sekret abgesondert. Trockener Husten ist meist durch eine virale Infektion der Schleimhaut der Atemwege bedingt. Im Rahmen der Entzündung wird weniger und zähflüssiger Schleim gebildet. Aufgrund der defekten Schutzschicht aus Schleim wird die Schleimhaut mit den sich darin befindenden Nervenendigungen freigelegt, wodurch (Reiz-)Hustenanfälle leichter als gewöhnlich ausgelöst werden können. Der Hustenreiz können nun auch ausgelöst werden, ohne dass sich Fremdkörper oder Schleim in den entzündeten Atemwegen befinden. Besonders durch sehr starken Reizhusten kann die bereits entzündete Schleimhaut weiter geschädigt werden.[1][2]

Erkältungen

Klassische Erkältung (sog. Akute Bronchitis): Eine Erkältung ist in 90 % der Fälle durch Viren bedingt und nur selten durch Bakterien. Nach einer Inkubationszeit von 2 bis 6 Tagen beginnt die Erkältung meist mit trockenem (Reiz-)Husten begleitet von Schnupfen. In der Hälfte aller Fälle beschränken sich die Viren nicht nur auf dieAtemwegen, sondern breiten sich im ganzen Körper aus und verursachen zusätzlich Symptome wie Fieber, Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen, Heiserkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl.[9]

Rachenentzündung (sog. Akute Pharyngitis): Zu den häufigsten Auslösern einer Entzündung im Hals-Rachen-Raum zählen ebenfallsViren. Eine Rachenentzündung kann anhand der geröteten Schleimhäuten im Rachenraum identifiziert werden. Eine Rachenentzündung geht mit Symptomen wie Hals- und Ohrenschmerzen, Schmerzen beim Schlucken, leichtem Fieber, geschwollenen Lymphknoten am Hals und bei Kindern häufig mitReizhusten einher.[2][4]

Kinderkrankheiten

Bei vielen Kinderkrankheiten tritt starkes Husten bis hin zu Reizhusten als Symptom auf. Glücklicherweise sind Erkrankungen wieKeuchhusten (sog. Pertussis) und Diphterie durch die empfohlenen Impfungen für Kinder sehr selten geworden oder treten nur in abgeschwächter Form auf.

Pseudo-Krupp (sog. Akute Laryngotracheitis): Beim Pseudokrupp handelt es sich um eine in der Regel virale Kehlkopfentzündung mit Schleimhautschwellung. Betroffen sind insbesondere Säuglinge und Kleinkinder. Die Erkrankung tritt bis zum sechsten Lebensjahr auf und kommt am häufigsten im Herbst vor. Die Symptome setzen plötzlich und anfallsartig ein. Typische ist eine akute Verengung der oberen Atemwege („eingeschnürte Kehle“). Es zeigt sich ein bellender Husten mit Luftnot. Ein Anfall kann auch durch verunreinigte Luft mit Zigarettenrauch ausgelöst werden.[2][6][7]

Äußere Einflüsse

Durch Zigarettenrauch verunreinigte Luft und trockene Heizungsluft können bei Kindern zu einer Reizung der Atemwege und zu Reizhusten führen. Daher sollte in der Wohnumgebung der Kinder fürregelmäßiges Lüften der Räume und viele Aufenthalte an der frischen Luftgesorgt werden.

Fremdkörper (Fremdkörperaspiration): Wenn ein Fremdkörper versehentlich verschluckt wurde und in die Atemwege gelangt ist, tritt sofort ein starker Reizhusten auf, um den Gegenstand hinaus zu befördern. Dies ist manchmal aufgrund der Größe und Lage des Gegenstandes nicht möglich und kann ernste Folgen wie Luftnot bis hin zum Erstickungstod haben. Oftmals werden Gegenstände beim Essen oder Spielen verschluckt, weshalb Nüsse, Murmeln und kleine Teile von Spielzeugen nicht unbeaufsichtigt in die Nähe von Kleinkindern gelangen sollten.[8]

Behandlung von Reizhusten bei Kleinkindern

Tritt der Reizhusten im Rahmen einer Erkältung auf, klingt dieser meist ab, sobald die Erkältung überstanden ist oder einige Tage danach. Es ist daher zunächst wichtig, die Erkältung zu behandeln. Für die Behandlung einer Erkältung mit Reizhusten existieren zahlreiche Hausmittel, die den Reizhusten und die Erkältung lindern.

Erkältung

Milch mit Honig: Zu den altbewährten Hausmitteln bei Erkältung zählenMilch mit Honig, Salbei-oder Honigbonbons. Ihre Wirksamkeit beruht auf einer Anregung des Speichelflusses. Der hohe Zuckeranteil macht den Speichel dickflüssiger, wodurch sich dieser wie einSchutzfilm über die entzündete Schleimhaut der Atemwege legt.[5]
o Brustwickel: Brustwickel werden meist warm angewendet und wirkenkrampflösend und durchblutungssteigernd. Die Bronchien weiten sich, der Schleim wird gelöst und kann besser abgehustet werden. Oftmals werden Zusätze wie Quark, Schweineschmalz, Olivenöl oder Zitrone genutzt.[5]

Inhalation: Inhalationslösungen mit ätherischen Ölen oder Kräuternwie Tannenöl, Thymian oder Salbei helfen den Schleim zu lösen und dadurch besser abzuhusten. Bei bestehenden Allergien ist Vorsicht geboten, da ätherische Öle einen Allergieschub auslösen können. Spezielle Inhalatoren können in der Apotheke erworben werden. Für kleinere Kinder ist es jedoch besser geeignet, unter Aufsicht auf dem Schoß eines Erwachsenen über einer Schüssel oder dem Waschbecken zu inhalieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht zu heiß ist und das Kind sich nicht die Atemwege verbrüht. Kinder unter 3 Jahren sollten nicht mit ätherischen Ölen in Kontakt kommen, da diese die Schleimhaut reizen können und zu einer erhöhten Schleimproduktion führen. Durch die Entzündung besteht ohnehin bereits eine Verengung der Atemwege, die sich durch zunehmende Verschleimung verschlimmern kann. Unter Umständen verschlimmern sich die Symptome und es kommt zur Luftnot.[5][7]

Tee bei trockenen Husten: 25 g Eibischwurzel, 20 g Thymiankrautund 10 g Fenchel mischen, 2 Teelöffel dieser Mischung mit 250 ml kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen, abseihen und mit Honig süßen. Das Kind den Tag über etwa 3 Tassen des frisch zubereiteten, warmen Tees schluckweise trinken lassen.[5]

Rezeptfreie Medikamente

  • Pflanzliche Hustenstiller: Zu den rezeptfreien Hustenstillern zählen pflanzliche Präparate wie Spitzwegerich, Eibisch oderIsländisch Moos. Ihre Schleimstoffe schirmen kurzzeitig die freiliegenden Nervenendigungen in den Atemwegen ab. Es nehmen folglich die Hustenintensität, Hustenhäufigkeit, sowie Schmerzen im Hals und Brustbereich ab.[3][7]
  • Lutschpastillen: Lutschpastillen enthalten den WirkstoffAmbroxol (Mucoangin®, Ambroxol Boehringer Ingelheim®,Mucosolvan®) oder Lidocain (Trachilid®,Lemocin®,Trachisan®) und setzen die Empfindlichkeit der Nervenendigungen in der Schleimhaut herab. Eine Reizhustenattacke ist nun schwerer auszulösen. BeiKleinkindern ist Vorsicht geboten, da die Pastillen leicht verschluckt werden können. Daher gilt es unbedingt, die Packungsbeilage mit Mindestalter und Dosierungsempfehlung zu beachten.[3][7]

Rezeptpflichtige Medikamente

  • „Zentrale“ Hustenstiller (Antitussiva): Bei ausbleibender Besserung ist ein Gang zum Arzt angeraten. Dieser darf Medikamente verschreiben, die die Reizschwelle im Hustenzentrum des Gehirns anheben, wodurch dessen Empfindlichkeit herabgesetzt wird.[3][7]

Kinderkrankheiten

Bei vielen Kinderkrankheiten tritt starkes Husten bis hin zu Reizhusten als Symptom auf. Glücklicherweise sind Erkrankungen wieKeuchhusten (sog. Pertussis) und Diphterie durch die empfohlenen Impfungen für Kinder sehr selten geworden oder treten nur in abgeschwächter Form auf.

Pseudo-Krupp (sog. Akute Laryngotracheitis): Beim Pseudokrupp handelt es sich um eine in der Regel virale Kehlkopfentzündung mit Schleimhautschwellung. Betroffen sind insbesondere Säuglinge und Kleinkinder. Die Erkrankung tritt bis zum sechsten Lebensjahr auf und kommt am häufigsten im Herbst vor. Die Symptome setzen plötzlich und anfallsartig ein. Typische ist eine akute Verengung der oberen Atemwege („eingeschnürte Kehle“). Es zeigt sich ein bellender Husten mit Luftnot. Ein Anfall kann auch durch verunreinigte Luft mit Zigarettenrauch ausgelöst werden.[2][6][7]

Äußere Einflüsse

Durch Zigarettenrauch verunreinigte Luft und trockene Heizungsluft können bei Kindern zu einer Reizung der Atemwege und zu Reizhusten führen. Daher sollte in der Wohnumgebung der Kinder fürregelmäßiges Lüften der Räume und viele Aufenthalte an der frischen Luftgesorgt werden.

Fremdkörper (Fremdkörperaspiration): Wenn ein Fremdkörper versehentlich verschluckt wurde und in die Atemwege gelangt ist, tritt sofort ein starker Reizhusten auf, um den Gegenstand hinaus zu befördern. Dies ist manchmal aufgrund der Größe und Lage des Gegenstandes nicht möglich und kann ernste Folgen wie Luftnot bis hin zum Erstickungstod haben. Oftmals werden Gegenstände beim Essen oder Spielen verschluckt, weshalb Nüsse, Murmeln und kleine Teile von Spielzeugen nicht unbeaufsichtigt in die Nähe von Kleinkindern gelangen sollten.[8]

Zu beachten

Bei akuter Atemnot sollte immer ein Notarzt gerufen werden! Tritt bei Kindern plötzlich starker (Reiz-)Husten auf, muss an das Verschlucken eines Gegenstandes gedacht und von ärztlicher Seite abgeklärt werden. Zu den häufigsten Ursachen für Reizhusten bei Kindern gehören Erkältungskrankheiten (akute Bronchitis, akute Pharyngitis), in seltenen Fällen auch Keuchhusten, Pseudokrupp und allergisches Asthma. Daher sollte ein Kind mit Reizhusten frühzeitig von einem Arzt untersucht werden. Bei Hustenmitteln aus der Apotheke sollte darauf geachtet werden, dass sie keinen Alkohol enthalten und in der richtigen Dosierung entsprechend der Packungsbeilage gegeben werden. Sog. Hustenblocker (Hustenstiller) sollten nicht bei produktivem Husten (mit Auswurf)verabreicht werden, da es durch das fehlende Abhusten des Schleimes zu einem Sekretstau kommen kann. Hustenstiller sollten nur bei trockenem (Reiz)-Husten verwendet werden.[7]