Schnupfen Beim Baby: Begleiterscheinungen
Baby hat Schnupfen u. Fieber

Säuglinge leiden aufgrund der anatomischen Gegebenheiten insbesondere nach Ende des Nestschutzes (8.-9. Lebensmonat) gehäuft an Infekten der oberen Atemwege, die oft von Fieber begleitet sind. Im folgenden Text werden die medizinischen Fakten und biologischen Zusammenhänge zu den Besonderheiten von kindlichem Schnupfen dargestellt und wichtige Hinweise zu diesem Thema gegeben.
Medizinische Fakten
Babys sind bis zu 8 Mal im Jahr von Schnupfen (Rhinitis) im Rahmen einer Erkältung (Common cold) betroffen. Dabei spielen in der Entstehung zu 90% Viren über Tröpfcheninfektion eine Rolle (v.a. Rhino-, Respiratory-Syncytial- und Adenoviren), seltener Bakterien. Im Säuglingsalter sind Infekte sehr häufig von Fieber begleitet (definitionsgemäß vorliegend ab einer Temperatur von 38°C), welches nach ein paar Tagen wieder abklingt.
Des Weiteren können sich, neben dem typischen Nasenlaufen (Rhinorrhoe) und Niesreiz, Trinkunlust und Unruhe einstellen. Bei ausgeprägter Behinderung der Nasenatmung kann es auch zum Blauwerden des Kindes kommen (Zyanose). Risikofaktoren in der Genese eines Infektes sind eine kurze Stillzeit von unter einem Monat und Rauchen in der kindlichen Umgebung.[1] Je jünger das Kind ist, desto höher ist dabei die Infektanfälligkeit.[2]
Biologischer Zusammenhang
Wie beim Erwachsenen dient die Nase beim Säugling der Anfeuchtung und Anwärmen der Atemluft und ist erste Barriere für potenzielle Erreger. Durch die anatomische Enge im kindlichen Schädel und der noch nicht ausgereiften Entwicklung der Belüftungsräume (Nasennebenhöhlen=Sinus paranasales) kommt es leichter zu einer Infektion. Des Weiteren trägt das noch nicht voll entwickelte Immunsystem zur Genese bei. Dabei spielen u.a. die noch reduzierte Schleimproduktion und der verlangsamte Abtransportmechanismus von Schmutz und Erregern durch Haarzellen (Zilien) in der Nase eine große Rolle.[3]
Es findet häufig eine absteigende Infektion statt, sodass im Verlauf auch die Schleimhäute des Rachens, Halses und der Ohren betroffen sein können. Da Babys fast ausschließlich über die Nase atmen, kann es bei einer vermehrten Schleimproduktion mit Verschluss zu einer ausgeprägten Atemnot mit Blauwerden des Säuglings kommen.
Fieber ist bei allen Infekten im Säuglingsalter ein typisches Symptom und führt neben den anderen Begleiterscheinungen zu einer Unruhe mit nachlassender Trinklust. Da Babys beim Trinkvorgang auf die Nasenatmung angewiesen sind, ist Letzteres neben dem allgemeinen Krankheitsgefühl des Säuglings auch der verstopften Nase geschuldet.
Zu beachten
Ein einfacher Schnupfen mit Fieber klingt in der Regel nach einigen Tagen wieder ab und sollte keinen Anlass zur Sorge geben. Bei lang anhaltendem und vor allem hohem Fieber muss ein Arzt zur weiteren Abklärung aufgesucht werden. Vor allem ist auch auf das Freihalten der Nase, ggf. mithilfe einer Nasenabsaugpumpe oder (zurückhaltendem Gebrauch) von abschwellenden Nasentropfen, zu achten.
Quellenangaben:
- Stefan Illing: Klinikleitfaden Pädiatrie, Urban & Fischer Verlag, 9. Auflage, S.658-659 und 887-890
- Bertold Koletzko: Kinder- und Jugendmedizin, Springer Verlag, 14. Auflage, S. 367-374
- Stenner M et al: Erkrankungen der Nase- und Nasennebenhöhlen im Kindesalter, Laryngo-Rhino-Otol, Thieme Verlag, 2014, S.24-48
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Veröffentlicht durch: | Erkaeltet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 11.06.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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