Schnupfen Beim Baby: Personengruppe

Schnupfen (Baby 3 - 4 Wochen)

© PantherMedia / Leung Cho Pan

Wenn ein Neugeborenes oder ein sehr junges Baby an Schnupfen erkrankt, beunruhigt das die Eltern, gerade beim ersten Mal, besonders stark. Dabei ist das häufige Auftreten von Schnupfen im Säuglingsalter normal und selten gefährlich für das Kind. Zwischen 7 und 10 Erkältungen haben Säuglinge durchschnittlich im Jahr. Ein Gang zum Kinderarzt ist mit einem Neugeborenen trotzdem empfehlenswert, um sich Sicherheit zu verschaffen. Die verstopfte oder laufende Nase ist unangenehm für das Kind und möglicherweise schreit es mehr und trinkt weniger, weil es durch den Mund atmen muss. Innerhalb von 2 bis 10 Tagen sollte ein Schnupfen bei Babys von alleine oder mithilfe von leichten Maßnahmen rückstandslos ausheilen [1].

Behandlung bei Schnupfen (Baby 3-4 Wochen)

Am häufigsten tritt Schnupfen im Rahmen einer Erkältung auf und wird durch Tröpfcheninfektionen (Husten, Niesen) übertragen. Die Krankheitserreger sind meistens Viren, die durch eine vermehrte Schleimproduktion in den Nasengängen vom Immunsystem gestoppt werden, bevor sie weiter in den Körper eindringen können. Innerhalb von circa einer Woche sind sie meistens komplett eliminiert. Eine verstopfte Nase kann auch durch zu trockene und warme Raumluft oder langes Schreien des Babys ausgelöst werden. Ist der Schnupfen andauernd und geht mit tränenden Augen oder Hautausschlägen einher, so kann er allergisch bedingt sein. Da die Nasengänge bei Neugeborenen noch sehr eng und kurz sind treten die Symptome bereits sehr früh auf. Im Folgenden wird auf die Behandlung der wahrscheinlichsten Diagnosen eingegangen [1][2].

Allgemeine Maßnahmen:

Besonders wichtig ist es natürlich, die verstopfte Nase vom Schleim zu befreien. Das kann mit sanften Papiertaschentüchern oder einemNasensauger erfolgen, wenn das Baby ihn toleriert. Es kann den Heilungsprozess beschleunigen, wenn das Baby häufiger gestilltwird als gewöhnlich. Nimmt es mehr Flüssigkeit auf, so wird auch der Nasenschleim flüssiger und kann besser abfließen. Es kann auch etwas Muttermilch direkt in die Nasengänge geträufelt werden, um den Schleim zu verdünnen. Das Baby sollte weder überhitzen noch auskühlen. Am besten sind eine Raumtemperatur knapp über 20°C und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70%. Diese kann durch regelmäßiges Lüftenoder einen Luftbefeuchter erreicht werden. Dicke Söckchen sollten die Füße des Kindes warmhalten. Da der junge Körper viel Kraft darauf verwenden muss, sich gegen den Infekt zu wehren, sollte jede Anstrengung und Aufregung vermieden werden. Leichtes Klopfen oder Massieren des Rückens kann wirkungsvoll dabei helfen, tief sitzenden Schleim zu lösen [1].

Hausmittel/ Anwendungen:

Möchte man keine Muttermilch in die Nase seines Babys träufeln, so kann man auchphysiologische Kochsalzlösung oderhomöopathische Nasentropfen verwenden. Einige Präparate, die auch für Neugeborene und junge Babys zugelassen sind, sind folgende:

  • Allium Cepa: bei wässrigem Schnupfen
  • Pulsatilla: bei mildem Schnupfen mit dickem, gelbem Schleim, der sich an der
    frischen Luft bessert
  • Dulcamara: bei Erkältung nach Durchnässung oder Wetterwechsel. Das Baby niest
    häufig und Wärme bessert die Symptome
  • Nux vomica: bei behinderter Atmung eines überreizten Babys. Nachts ist die Nase
    verstopft, während sie tagsüber läuft.
  • Sambucus nigra: bei ausgetrockneter und verstopfter Nase, die das Baby am
    Trinken und Schlafen hindert. Besserung tritt durch Wärme und Bewegung ein.

Die Auswahl des richtigen Heilmittels und seine Dosierung sollte mit einem fachkundigen Arzt erfolgen und keinesfalls auf eigene Faust. Um die Haut an der Nase vor dem Wundwerden zu schützen, empfiehlt sich das Auftragen von parfumfreier Heilsalbe oder Nasenöl [2][3].

Medikamente:

Im Normalfall ist die Gabe von Medikamenten bei einem Schnupfen nicht angebracht. Sollte er nicht mithilfe der oben beschriebenen Maßnahmen ausheilen, so ist der Gang zum Kinderarzt unerlässlich. Dieser kann dann entscheiden, ob die Anwendung von abschwellenden Nasentropfen, Fiebersenkernoder schleimlösenden Mitteln in gewichtsadaptierter Dosierung sinnvoll ist. Auf keinen Fall sollten Eltern selbst Medikamente verabreichen, die sie noch zu Hause haben. Die Dosierung und die Wirkstoffe darin sind auf Erwachsene ausgelegt und können bei Säuglingen unerwartete Nebenwirkungen auslösen, die von Hautausschlägen bis Atemaussetzern reichen können [2][4].

Zu beachten

In einigen Fällen verläuft ein Schnupfen leider doch nicht so harmlos wie man hofft. Einerseits kann es sein, dass er sich mit Bakterien superinfiziert. Andererseits gibt es sehr aggressive Viren, wie zum Beispiel das Respiratory Syncytical Virus (RSV). In diesen Fällen kann es, je nach Allgemeinzustand des Babys, zu einer Bronchitis, Lungenentzündung oder Mittelohrentzündung kommen. Vor allem bei Frühgeborenen und immungeschwächten Babys kann eine stationäre Behandlung im Krankenhaus nötig werden. Die ersten Symptome, die (neben dem Schnupfen) auf ein RS-Virus hindeuten sind Fieber, Husten und Atemprobleme. Auch wenn das Baby nicht trinken will oder Durchfall hat, sollte sofort ein Kinderarzt aufgesucht werden. Zur Prävention gibt es eine Impfung gegen das RS-Virus, die allerdings erst ab dem 60. Lebenstag empfohlen wird. Außerdem kann die Ansteckungsgefahr durch das Meiden von erkrankten Personen und eine gründliche Handhygiene verringert werden [1][5].


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen