Husten Chronisch: Krankheitstypen

Ständiger Hustenreiz (im Rachen)

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Husten (lat. Tussis) ist ein wichtiger Schutzmechanismus für den Körper und die Atemwege. Der folgende Artikel behandelt die möglichen Ursachen von hartnäckigem Hustenreiz, vor allem, wenn sie mit Kitzeln oder Kratzen im Rachen einhergehen können. Am Schluss wird auf Symptome eingegangen, bei welchen einArztbesuch ratsam ist.

Ursachen von ständigem Hustenreiz im Rachen

Husten ist keine eigenständige Krankheit, sondern immer Symptom von Veränderungen im Atemtrakt und stellt einen Reinigungsmechanismus dar. Man unterscheidet akuten, also kurzfristig aufgetretenen Husten von chronischem Husten, der über mehrere Wochen bis Monate andauert. Während akuter Husten sehr häufig ist und z.B. im Rahmen von Erkältungen und Infektionen der Atemwege ausgelöst wird, kann hinter chronischem Husten eine abklärungswürdige Erkrankung stehen. [1]

Trockener Reizhusten (ohne schleimigen Auswurf) rührt zumeist von einer Reizung der unteren Atemwege (Luftröhre, Bronchien und Lunge) her. Ein Kribbeln, Kitzeln oder Kratzen im Rachen kann begleitende Erscheinung der zugrunde liegenden Erkrankung sein. Sind die Beschwerden saisonal gehäuft oder wird ein bestimmter Auslöser vermutet (etwa Pollen, Lebensmittel oder körperliche Anstrengung), dann kann eine Allergie oder Asthma bronchiale ursächlich für den Husten sein.

Kommt zum ständigen Hustenreiz das Gefühl von „Kratzen im Hals“, also einem rauhen und trockenen Rachen, eventuell begleitet von Schnupfen oder Heiserkeit, so deutet dies auf eine beginnende Pharyngitis, eine Rachenentzündung, hin. Diese ist jedoch meist binnen weniger Tage auskuriert. Entwickeln sich grippeähnliche Symptome, wie Fieber oder starke Hals- und Kopfschmerzen, so könnte eine echte Grippe (Influenza), Pfeiffersches Drüsenfieber oder eine Mandelentzündung(Angina tonsillaris) dahinterstecken, was ärztlich abgeklärt werden sollte. [2]

Raucher oder Personen, die häufig staubiger Luft ausgesetzt sind, können unter chronischer Bronchitis oder COPD, der chronisch obstruktiven Lungenkrankheit, leiden. In beiden Fällen sind die Bronchien der Lunge entzündet, was zu chronischem Hustenreiz führen kann. Oft sind es auch chronisch rezidivierende, also sichwiederholende Infektionen des Atemtraktes (sogenannte kreisende Infektionen), die zu einem langdauernden Husten, evtl. mit Kitzeln oder Kratzen im Rachen,führen können.

Außerdem gibt es eine rein psychisch bedinge Form von Dauerhusten, der sogenannte psychogene Husten, z.B. bei Stress oder psychischen Belastungen.

Tritt der Husten bei Kindern auf, so kann eine Reihe von Kinderkrankheiten (Pseudokrupp, Keuchhusten, Mukoviszidose) die Ursache sein, die allesamt ärztlich abgeklärt werden sollten. Schließlich kann der Husten in sehr seltenen Fällen von einem Tumor (z.B. Bronchialkarzinom) ausgelöst werden. Ein ernstzunehmender Warnhinweis diesbezüglich wäre etwa blutiger Auswurf.

Behandlung von ständigem Hustenreiz im Rachen

Nachdem Husten selbst keine Krankheit ist, muss in erster Linie immer die zugrunde liegende Erkrankung behandelt werden. Außerdem kann die Unterdrückung des an sich natürlichen Schutzreflexes sogar nachteilige Auswirkungen auf den Krankheitsverlauf haben.

Bei leichten Formen von Husten kann man eine Behandlung mit Hausmitteln versuchen. Zur Befeuchtung der Schleimhäute in den Atemwegen kann manInhalationen von feuchter Luft verwenden, die den Hustenreiz lindern können und auch positive Effekte auf eine etwaige Entzündung im Rachen haben. Auchpflanzliche Tee-Aufgüsse, etwa von Lindenblüten, Holunder und Kamille, Efeublättern und Pfefferminze oder Baldrianwurzel werden häufig eingesetzt. [3]

Sind diese einfachen Hausmittel nicht wirksam genug oder liegt sehr starker Husten vor, so kann ein Arzt Medikamente verordnen, die das Hustenzentrum im Hirnstamm dämpfen, sogenannte Antitussiva. Hierzu zählen etwa Wirkstoffe wie Codein oder Dihydrocodein, welche aber auch bestimmte Nebenwirkungen haben und nur in seltenen Fällen eingesetzt werden. [4]

Generell gilt, dem Hustenreiz nicht durch übermäßig starkes Husten nachzugeben, da sich in diesem Fall kleine Verletzungen und Entzündungen der Schleimhauteinstellen können, oder die Stimme durch Heiserkeit beeinträchtigt ist. Atemtechniken wie tiefes Durchatmen beim Hustenreiz können diesbezüglich manchmal Abhilfe schaffen.

Zu beachten

Husten ist ein sehr häufiges Symptom von vielen unterschiedlichen, zumeist recht harmlosen Erkrankungen. Dauert der Husten aber über Wochen und Monate hin an, empfiehlt sich dringend eine ärztliche Abklärung. Gleiches gilt für anhaltenden Husten bei Kindern.

Tritt zum Husten schleimiger Auswurf hinzu, der gelb-grünlich verfärbt ist, so gibt dies Hinweise auf eine bakterielle Infektion, die ebenfalls ärztlich abgeklärt werden sollte. Selbiges gilt für rötliche Blutbeimengungen im Auswurf oder beim Auftreten von Grippesymptomen wie Fieber, starkes Hals- oder Kopfschmerzen.