Husten: Häufige Fragen

Was tun bei Erkältung + Husten?

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Nicht nur in der kalten Jahreszeit ist die Erkältung ein häufiger Begleiter. Da dieser Zustand von Viren hervorgerufen wird, besteht überall dort, wo sich viele andere Menschen aufhalten, die Möglichkeit, sich selbst anzustecken. Treffen die Viren dann auch noch auf ein geschwächtes Immunsystem, z. B. durch Stress, zu wenig Schlaf oder eine vorangegangene Erkrankung, wird ihnen so das Eindringen in den Körper erleichtert. Da diese Ursachen sehr vielfältig sind, gelingt es nicht immer, eine Infektion zu verhindern. Daher lohnt es sich, einige Behandlungsmöglichkeiten zu kennen, um so die Symptome zu lindern, die Erkrankungsdauer zu verkürzen und das Immunsystem aufzubauen.

Behandlung bei Erkältung und Husten

Allgemeine Maßnahmen

Theoretisch bedarf ein grippaler Infekt, auch Erkältung genannt, keiner spezifischen medizinischen Behandlung; nach spätestens 7 bis 10 Tagen verschwinden die Symptome meist von selbst. Sollte dies nicht der Fall sein oder sollte sich ein starkes Krankheitsgefühl und Warnsymptome wie sehr hohes Fieber, extreme Schwäche, grüner bzw. blutiger Auswurf etc. einstellen, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Jedoch kann es auch bei Fehlen solcher schwerer Krankheitszeichen zu einem deutlich verringerten Allgemeinzustand mit Symptomen wie Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen und leichtem Fieber kommen. In diesem Fall kann es hilfreich sein, einige Tipps und Tricks zu kennen, um den Körper bei der Bekämpfung der Viren zu unterstützen und die Symptome zu lindern, sodass das Immunsystem beim Bekämpfen der Viren unterstützt wird und im Nachhinein schneller wieder aufgebaut werden kann.

Allgemein ist zu empfehlen, die ersten Symptome, wie z. B. übermäßiges Frösteln und Unwohlsein, ernstzunehmen. Es sollte, wenn möglich dafür gesorgt werden, dass man sich zu Hause auskurieren kann, anstatt weiter zu arbeiten oder in den Kindergarten/Schule/Universität etc. zu gehen, was die Kollegen vor einer Ansteckung schützt. Auch soll durch die Schonung ein verlängerten Krankheitsverlauf oder gar eine Verschleppung der Viren verhindern werden. Es empfiehlt sich, viel Flüssigkeit, am besten in Form von warmen Tees, zu sich zu nehmen, um nicht Gefahr zu laufen, sich durch Austrocknung (Dehydrierung) weiter zu entkräften und um die Schleimhäute im Nasenrachenraum feucht zu halten. Warme Socken, Pullover, eine Extradecke oder ähnliche wärmende Hilfsmittel sind ebenfalls zu empfehlen. Die höheren Temperaturen unterstützen das Immunsystem dabei, die Viren zu bekämpfen, da diese bei höheren Temperaturen schlechter überleben können.[1]

 

Hausmittel/Anwendungen

In einigen Fällen kann es ausreichend sein, auf pflanzliche Hilfsmittel zurückzugreifen. Damit zubereitete Tees haben antimikrobielle, antivirale oder entzündungshemmende Wirkungen, lindern Hustenreiz oder wirken schleimlösend. Sie können also dabei helfen, die körpereigenen Abwehrkräfte zu stärken, die Symptome zu lindern oder sogar dazu beitragen, den Krankheitsverlauf zu verkürzen.

  • Thymian: Diese Pflanze gewann 2006 den Preis der „Arzneipflanze des Jahres“. Sie wirkt auswurffördernd, schleimlösend, entzündungshemmend sowie antiviral, antimikrobiell und, vor allem im Mund- und Rachenraum, desinfizierend.

Rezept für Thymian Tee:

  • 1 gehäufter TL Thymiankraut,
  • 1/4 L kochendes Wasser,
  • 10 Minuten ziehen lassen,
  • nach Belieben lässt sich der Tee mit Honig, welcher ebenfalls leichte entzündungshemmende sowie antibakterielle Stoffe enthält, süßen,
  • der Tee kann bis zu 3x am Tag warm getrunken werden.[2]
  • Zwiebel: Diese nützliche Knolle ist in ihrer Anwendung als Hausmittel gegen Erkältung mitunter daher so praktisch, da man sie oft bereits zu Hause hat. Sie ist unter anderem wirksam gegen Erkältungen, Schnupfen, Halsentzündungen und wirkt hustenreizlindernd. Man kann sie in vielen verschiedenen Formen einnehmen.

Rezept für Zwiebel-Sirup:

  • 1 ganze Zwiebel, fein hacken,
  • 3 EL Zucker,
  • 1/8 L Wasser,
  • alles vermengen, einige Stunden beiseite stellen, dann auspressen,
  • davon 3-5x täglich 1-2 Teelöffel einnehmen.[3]
  • Holunder: Diese hierzulande heimische Pflanze kann nicht nur dabei helfen, bestehende, fieberhafte Erkältungen zu lindern, sondern sie hilft auch bereits vorbeugend gegen grippale Infekte und unterstützt die Mobilisation der körpereigenen Abwehrkräfte. Die Blüten enthalten neben einer Vielzahl anderer Inhaltsstoffe schweißtreibende Glykoside, wodurch sich vorrangig die Anwendung als „Schwitztee“ durchgesetzt hat.

Rezept für Schwitztee:

  • 2 gehäufte TL Holunderblüten,
  • 1/4 L kochendes Wasser,
  • den Tee 10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

Als Schwitztee soll ein halber Liter davon sehr warm getrunken werden.[4]

 

Medikamente

In vielen Fällen sind bei einem grippalen Infekt keine Medikamente vonnöten. Sollte man den Krankheitsverlauf jedoch abkürzen wollen, da man z. B. der Arbeit nicht länger fernbleiben kann oder einen wichtigen Termin wahrnehmen muss, kann man schon einmal auf Medikamente zurückgreifen. Leichtes Fieber kann mit fiebersenkenden Mitteln bekämpft werden, für Kopf- und Gliederschmerzen ist eine schmerzlindernde Komponente von Nutzen, bei Halsschmerzen empfehlen sich auch entzündungshemmende Inhaltsstoffe. Gegen eine rinnende Nase können Nasensprays verwendet werden. Auch hier sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden, da der Körper im Kampf gegen die Viren auch mit medikamentöser Unterstützung einen erhöhten Flüssigkeitbedarf aufweist.

  • Paracetamol[5]

Paracetamol wirkt durch Hemmung der Bildung der Prostaglandine (Prostaglandinsynthese) fiebersenkend und schmerzlindernd. Die Dosierung sollte bei Erwachsenen 3000 mg pro Tag (bei nichtleberkranken Personen) nicht übersteigen, die oral eingenommenen Einzeldosen belaufen sich meist auf 500-1000 mg. Zu beachten sind mögliche Wechselwirkungen unter anderem mit einigen Antikoagulantien (Blutgerinnungshemmer), Antiepileptika (Medikamente bei Epilepsie) sowie Alkohol. Nicht einzunehmen ist dieses Medikament von Personen, deren Niere bzw. Leber geschädigt sind, oder die unter dem sogenannten Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase Mangel (Enzymmangel in der Leber) leiden. Dagegen kann es in der Schwangerschaft, der Stillzeit sowie auch bei Kindern (in anderer Dosierung und natürlich nur unter ärztlicher Anleitung) angewendet werden. Häufige Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen und reversible Blutbildveränderungen sowie ein ein Zusammenziehen (Spasmus) der Bronchien. Bei zu hoher Dosierung kann dieses Medikament stark giftig (toxisch) auf die Leber wirken und sogar tödlich sein, daher sollte es keinesfalls überdosiert werden.

In Deutschland erhältliche Präparate sind unter anderem: Ben-u-ron 1000mg Tabletten und Brausetabletten, Paracetamol (Generika, -Ratio) 500mg Brausetabletten, Vivimed N mit 500mg Tabletten.

  • Acetylsalicylsäure (ASS)[6]

Dieser bekannte Wirkstoff (Aspirin) findet unter anderem bei allgemeinen Schmerzzuständen sowie als Entzündungshemmer Anwendung. Die Dosierung zur Schmerzlinderung liegt bei 1-2x täglich 500-1000 mg für Erwachsene, für die entzündungshemmende Wirkung sind Dosen von 3-5 g pro Tag angegeben. Die Wirkungsweise ist ebenfalls eine Hemmung der Prostaglandinsynthese durch eine irreversible Hemmung (Inhibierung) der Enzyme Cyclooxigenase-1 und -2. Dieses Medikament sollten unter anderem Schwangere nicht einnehmen sowie Personen, die unter Magen-Darm-Geschwüren leiden, Gerinnungsstörungen oder schwere Leber- und Nierenfunktionsstörungen haben. Bei Kindern kann als gefürchtete Nebenwirkung das Reye-Syndrom (akute Hirn- und Leberschädigung des Kindes) auftreten, daher sollte es auch hier nicht gegeben werden. Wechselwirkungen können unter anderem mit Antikoagulantien, Sulfonylharnstoffen (Medikamente gegen erhöhten Blutzucker/Diabetes) sowie Valproinsäure (Medikament gegen Epilepsie) auftreten. In niedriger Dosierung und bei kurzer Anwendung sind die häufigsten Nebenwirkungen Magen-Darm-Beschwerden, in höheren Dosen oder bei längerer Anwendung können ernstzunehmendere Nebenwirkungen auftreten, daher sollte in diesem Fall dringend noch einmal mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden!

In Deutschland erhältliche Präparate sind unter anderem: Aspirin 300mg Tabletten, ASS ct 50mg Tabletten, Godamed 300mg Tabletten.

Zu beachten

Erkältungen sind häufig und verlaufen meist ungefährlich. Sollten jedoch ungewöhnliche Symptome, eine Verlängerung Erkrankungsdauer auf mehr als 7-10 Tage oder starke Krankheitssymptome wie z. B. hohes Fieber und intensives Schwächegefühl auftreten, muss unverzüglich ein Arzt konsultiert werden. Die Anwendung von Hausmitteln zur Linderung von Erkältungen und Husten kann meist bedenkenlos erfolgen, jedoch sollte vor Anwendung eines Medikaments ebenfalls ärztlicher Rat eingeholt werden, um sicherzugehen, dass dieser Wirkstoff/dieses Präparat geeignet ist. Besonders im Fall von schwangeren oder stillenden Frauen, Kindern, alten oder immunschwachen Menschen und Personen mit einer Grunderkrankung, sollte auf ärztlichen Rat nicht verzichtet werden, da hier verschiedene individuelle Risiken bestehen, die eventuell einer ärztlichen Überwachung bedürfen.