Husten: Häufige Fragen

Husten geht nicht weg – was tun?

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Husten (Tussis) ist ein häufiges Symptom bei einer Vielzahl an Erkrankungen. Am häufigsten tritt Husten im Verlauf einer einfachen Erkältung, der sogenannten akuten Virusrhinitis (common cold) gehäuft in den Wintermonaten auf. Hierbei kann Husten isoliert, sowie auch gemeinsam mit Heiserkeit, Schnupfen und erhöhter Temperatur auftreten. Weitere Ursachen eines Hustens können allergische Erkrankungen, wie etwa der Heuschnupfen (allergische Rhinopathie) oder auch Infektasthma sein. Dieser Text soll die Behandlung eines akuten Hustens erläutern, welcher bis zu maximal 8 Wochen andauert. Handelt es sich um einen chronischen, länger als 8 Wochen andauernden Husten, so zeigen sich sehr unterschiedliche Krankheitsbilder sowie Therapiemaßnahmen, welche hier nicht behandelt werden.

Behandlung bei Husten

Am aller häufigsten wird Husten durch verschiedene Viren (etwa Rhinoviren, Adenoviren, Coronaviren etc.) ausgelöst, welche über Tröpfcheninfektion übertragen werden. Dieser akut- infektiöse Husten, auch „Erkältungshusten“ genannt, kann mit oder ohne Beteiligung der Bronchien (akute Bronchitis) auftreten und zeigt in der Regel einen selbstlimitierenden Verlauf über durchschnittlich 4 Wochen. In manchen Fällen einer Erkältung überdauert der Husten den ursprünglichen Infekt bzw. die restlichen Symptome zeitlich um mehrere Wochen, man spricht dann von einem postinfektiösem Husten. In dieser Situation kann es bis zu 8 Wochen dauern, dass die Symptome spontan abheilen.

Im Folgenden soll ausschließlich die Behandlung des akut-infektiösen Hustens besprochen werden, da dieser mit Abstand die häufigste Form des Hustens darstellt:[1]

 

Allgemeine Maßnahmen

Obwohl man von einem selbstlimitierenden Verlauf spricht, welcher keiner spezifischen Behandlung bedarf, gibt es verschiedene Möglichkeiten den Krankheitsverlauf eines Erkältungshustens zu erleichtern und Symptome zu lindern. Folgende allgemeine Maßnahmen sind für eine schnellere Rekonvaleszenz wichtig:

  • Ausgiebige Ruhe sowie viel Schlaf.
  • Eine ausreichende Trinkmenge
  • Rauchkarenz! Das Aktiv- sowie Passivrauchen führt nachgewiesenermaßen zu längeren und häufigeren Krankheitsverläufen.[3]
  • Häufiges Händewaschen sollte zur Ansteckungsvermeidung durchgeführt werden![2]

 

Hausmittel/Anwendungen

Als leicht durchführbares Hausmittel bietet sich die Wasserdampfinhalationan, welche besonders bei Husten, Schnupfen (Rhinitis) sowie Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) zu empfehlen ist.

Die Inhalation sollte bei sollte für etwa 20 Minuten bei 43°C Wassertemperatur erfolgen, wobei auf eine Verbrühungsgefahr zu achten ist!

Die Inhalation des heißen Dampfes bewirkt eine Durchblutungsförderung (Hyperämisierung) der entzündeten Schleimhaut und zeigt zusätzlich eine schleimlösende Wirkung (Sekretolyse).[4]

 

Medikamente

Bei diesen Medikamenten handelt es sich um rein symptomlindernde Mittel. Wichtig ist es nur dann zu behandeln, wenn die Beschwerden zu eine starken gesundheitlicher Beeinträchtigung führen.

Generell zielt die medikamentöse Therapie auf eine Verringerung der Hustendauer sowie Hustenlinderung ab. Bei zusätzlich auftretenden starken Glieder- oder Kopfschmerzen kann auch eine schmerzlindernde Medikation empfohlen werden.[2]

In den letzten Jahren haben sich vermehrt pflanzliche Medikamente (Phytopharmaka) zur Behandlung des akuten Hustens bewährt:

  • Thymian-Efeu und Thymian-Primel Präparate:

Diese pflanzlichen Stoffe gehören zur Gruppe der Expektorantien, welche durch Herabsetzen des Sekretvolumens sowie der Verflüssigung des Schleimes die Reinigung des Respirationstraktes fördern und dadurch den Hustenreiz reduzieren. Ihre Wirksamkeit wurde in verschiedenen Studien bestätigt.[5][6] Berichte über schwere Nebenwirkungen sind soweit nicht bekannt!

Diese Phytopharmaka sind in verschiedensten Formen erhältlich, wie etwa als Sirup, Tablette, Kapsel, Lösung oder auch als Teeaufguss.[1]

Mögliche Präparate wären unter anderem Bronchipret®Saft,Bronchipret®Filmtabletten oder auch Prospan®. Je nach Darreichungsform gibt es verschiedene Dosisempfehlungen.

  • Antitussiva:

Die große Gruppe der Antitussiva wirkt über eine Bindung der Opioid-Rezeptoren im Hustenzentrum im Hirnstamm, wodurch es zu einer Verminderung des Hustenreizes kommt.

Typische Wirkstoffvertreter sind Codein, Dextromethorphan, Noscapin oder Pentoxyverin.[1]

Die Wirkung von Antitussiva bei Erkältungshusten ist nicht besser als jene von Plazebo, jedoch kann eine nächtliche Dosis die Fähigkeit zu schlafen verbessern.

Aus diesem Grund sollen Präparate nur in Ausnahmefällen (wie etwa stark gestörtem Nachtschlaf) zur nächtlichen Anwendung bei trockenem, unproduktivem Reizhusten für maximal 14 Tage angewandt werden.[2]

Wichtige Nebenwirkungen von Opioid-Antitussiva sind Verstopfung (Obstipation), Übelkeit sowie Atemdepression.

Als rezeptfreie Präparate sind Wick®Hustenpastillen oder Wick®Hustensirup sowie Silomat®Saft oder Silomat®Tropfen zu nennen. Erstere sind bei Erkrankungen wie Asthma, COPD oder Ateminsuffizienz kontraindiziert![7]

Zu beachten

Der typische Erkältungshusten ist in der Regel ein ungefährliches, zwar unangenehmes Symptom, welches auch ohne spezielle Behandlung meist nach einigen Wochen von selbst abklingt.

Ein Arztbesuch ist dann zu empfehlen, wenn die Beschwerden besonders stark ausgeprägt sind, da es sich in diesen Fällen um andere Formen des Hustens handeln kann – Bsp.: Allergie, Asthma oder selten auch Keuchhusten (Pertussis).

Wenn zusätzlich hohes Fieber und produktiver, von Auswurf begleiteter Husten auftreten, muss an eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder Grippe (Influenza) gedacht werden.

Auch bei einer Dauer länger als 8 Wochen ist dringend ein Arztbesuch zu empfehlen, da spezifischere Diagnostik zum Ausschluss eines chronischen Hustens erforderlich ist!

Als wichtige Präventionsmaßnahme bei Husten gilt es, auf ein häufiges Händewaschen sowie auf ein Husten in die Ellenbeuge statt in die Handflächen zu achten, da somit die Ansteckungsgefahr für Mitmenschen verringert werden kann![2]