Husten: Häufige Fragen

Was hilft gegen Husten + Halsschmerzen?

Ist von Halsschmerzen die Rede, so wird zumeist das Symptom gemeint, das aufgrund von pathologischen (krankhaften) Veränderungen im Mund-, Rachen- und Halsbereich auftritt. Genauer gesagt, handelt es sich dabei um eine schmerzhafte Empfindung im Rachen, die sowohl durch virale Erreger (z.B. Influenzaviren oder Rhinoviren) als auch durch Bakterien, wie etwa Streptokokken, ausgelöst werden kann.[1]

Bei einem Husten (Tussis) handelt es sich um einen physiologischen (d. h. natürlichen) Reflex.[2] Hierbei kann die Ursache ein akuter Infekt der Atemwege sein.[4] Außerdem nutzt der Körper die Möglichkeit, die oberen Atemwege (Luftröhre, Bronchien) zu reinigen. So können schädliche Substanzen, wie Schleim oder Fremdkörper, entfernt werden.[3] Die Symptomatik des Hustens kann z. B. in eine akute und eine chronische Ausprägung unterteilt werden. Von einer chronischen Form wird ab einer Dauer von länger als 3 Wochen gesprochen.[2]

Ausgelöst wird ein Husten im Gegensatz zu Halsschmerzen meistens von Rhinoviren.[5]

Behandlung von Husten und Halsschmerzen

Husten und Halsschmerzen sind typische Symptome, die im Rahmen einer Erkältung (sog. grippaler Infekt) auftreten können. Außerdem äußert sich ein grippaler Infekt durch Schnupfen, Heiserkeit und Schluckbeschwerden sowie durch eine Allgemeinsymptomatik mit Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Frösteln.[6]

Wie lange diese Symptome andauern, wenn sie nicht mit Mediakamenten behandelt werden, ist sehr unterschiedlich und abhängig von der jeweiligen Krankheitsursache. Sie sollten nach 14 Tagen vollständig ausgeheilt sein. Eine Besserung kann jedoch schon nach 3–7 Tagen auftreten.[5]

Allgemeine Maßnahmen

Bei Husten und Halsschmerzen kann zunächst viel trinken die beste Hilfe sein.[7] Sehr gut eignen sich dafür 2–3 Liter Mineralwasser oder Tee. Bei Husten sind z. B. Fenchel- und Thymiantee empfehlenswert. Durch die erhöhte Flüssigkeitsaufnahme wird das Sekret in den Atemwegen verflüssigt, wodurch das Abhusten erleichtert wird. Zudem werden die für die Erkältung verantwortlichen Krankheitserreger dadurch schneller aus dem Körper gespült, was wiederum die Heilung beschleunigt. Bei einer Erkältung kann es ebenso zur Heilung beitragen, sich warm zu halten und ausgewogen zu ernähren sowie dem Körper die Ruhe und Zeit zu geben, die er für seine Regeneration und Genesung benötigt. Eine erhöhte Luftfeuchtigkeit im Raum kann einen Hustenreiz lindern. Hierfür kann ein Gefäß mit Wasser auf die Heizung gestellt werden.[4]

Hausmittel gegen Husten und Halsschmerzen

Petersilie und Knoblauch gegen Halsschmerzen

Ihre heilsame Wirkung erzielen die beiden Hausmittel dadurch, dass sie Bakterien abtöten (wirken antibakteriell). Beide können roh verzehrt werden. Petersilie hat einen vergleichsweise hohen Gehalt an Vitamin C.[8] Dieser Inhaltsstoff reichert sich auch in den weißen Blutkörperchen (sog. Leukozyten) an. Diese Zellen arbeiten für das Immunsystem im menschlichen Körper, indem sie Viren und Bakterien abtöten.[9] Auf diese Weise kann die Petersilie das Immunsystem direkt stärken.[8]

Knoblauch enthält den Stoff Alliin. Beim Schneiden einer Knoblauchzehe wird das Alliin zu Allicin umgewandelt, welches letztendlich die direkte Wirkung auf Bakterien hat.[10]

Hustensaft gegen Husten

Ein Hustensaft kann sowohl als Zwiebelsaft mit Honig als auch in Form eines Rettichsirups selbst hergergestellt werden. Alternativ können beide in einer Apotheke angefertigt werden.[4] Im Zwiebelhustensaft sind die beiden Inhaltsstoffe Honig und Zwiebel der Grund für seine heilsame Wirkung. Beide wirken antibakteriell (d. h., sie töten Bakterien ab), schleimlösend und hemmen die Entzündung. Für die Zubereitung wird eine Zwiebel in kleine Stücke geschnitten und mit 3 Esslöffeln Honig sowie 125 ml Wasser vermischt. Die Mischung wird 10 Minuten lang gekocht und danach etwa 8 Stunden ruhen gelassen. Anschließend wird sie durch ein Baumwolltuch gepresst und der Saft dabei in einem Glas aufgefangen. Von diesem Saft kann bei Husten täglich 3–mal jeweils ein Esslöffel eingenommen werden.[11] Der Rettichsirup stoppt den Husten und löst den Schleim in den oberen Atemwegen, indem er diese befeuchtet. Zur Herstellung werden 500 g entkernte Birnen und 500 g weißer Rettich zerkleinert und im Entsafter entsaftet. Die Mischung wird bei kleiner Temperatur eingedickt. Danach werden 125 g Honig, 125 g entsafteter Ingwer, 20 g Kondensmilch und etwas Reiswein vermengt, zur ersten Mischung hinzugegeben und alles zusammen 10–20 Minuten kochen gelassen. Zur Anwendung wird der Hustensaft mit heißem Wasser verdünnt. Es kann täglich 3-mal je ein Esslöffel eingenommen werden.[12]

Inhalation gegen Husten und Halsschmerzen

Für eine Inhalation wird eine Handvoll Salbei, Thymian oder Kamillenblüten in ein beliebiges Gefäß geben und mit heißem Wasser übergossen. Ebenfalls bewährt hat sich die Inhalation mit einer Kochsalzlösung. Um diese herzustellen, wird ein Teelöffel Kochsalz in einem Liter heißem Wasser aufgelöst.[15] Danach wird der Kopf über das Gefäß gebeugt und mit einem Handtuch Kopf und Gefäß überdeckt. Dadurch ist es einfacher, so viel Dampf wie möglich abzufangen. Der entstehende Dampf kann nun tief eingeatmet (inhaliert) werden. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass eine Wassertemperatur von 60 °C nicht überschritten wird, um Schäden durch Hitze zu vermeiden.[13] Die maximale Dauer einer Inhalation ist abhängig davon, wie schleimhautreizend die gelöste Substanz ist. Mit den genannten Hausmitteln kann täglich mehrmals für etwa 10–15 Minuten inhaliert werden.[14]

Ätherische Öle gegen Husten

Minzöl wird zum Einreiben auf die Brust oft empfohlen.[4] Rosmarin- und Thymianöl sind in Form von Duftlampen ebenfalls sehr wohltuend, da sie auf entzündete Schleimhäute positiv wirken und die Atemwege befreien. Vor allem Thymianöl stimuliert das Immunsystem, wirkt schleimlösend und hat einen krampflösenden Effekt auf die Bronchien.[17] Allergiker sollten auf die Öle gänzlich verzichten. Bei Säuglingen und Kindern ist ebenfalls besondere Vorsicht geboten, um ein Verkrampfen der Bronchien oder gar einen Atemstillstand zu verhindern.[18]

Heiße Milch mit Honig gegen Husten

Die heilsame Wirkung beruht auf der schlaffördernden und antibakteriellen Wirkung des Honigs. Zur Herstellung wird eine Tasse Milch erwärmt und ein Teelöffel Imkerhonig eingerührt. Um wichtige Bestandteile der Milch nicht zu zerstören, sollte diese nicht in der Mikrowelle erwärmt werden.[3] Kinder und Säuglinge sollten keine heiße Milch mit Honig erhalten. Der Honig kann in seltenen Fällen das Bakterium Clostridium botulinum oder Sporen davon enthalten. Im kindlichen Darm kann dieses Bakterium zur Bildung von Botulinumtoxin führen, das u. A. zu Muskellähmungen, Verstopfung, Sehstörungen oder Muskelschwäche führt.[16]

Medikamente gegen Husten und Halsschmerzen

Aluminiumchlorat gegen Halsschmerzen (sog. Antistringens)

  • Gurgellösung[20], Lutschtabletten[22]
  • täglich 2–3-mal je 15–20 Tropfen in ca. 150 ml Wasser geben und gurgeln[22]
  • Nebenwirkungen bisher keine bekannt
  • z. B. Alubron-Saar®,[20] Mallebrin® Konzentrat Tropfen, Mallebrin® Lutschtabletten[22]

Benproperin gegen Husten

  • in Form von Tabletten oder Dragees
  • Erwachsene: 2–4-mal täglich je 25–50 mg [23]
  • Bisher ist bekannt, dass Benproperin den Teil des Hustenreflexes, der die Informationen zur Auslösung eines Hustenstoßes von den Atemwegen zum Gehirn leitet und dort den Hustenreiz auslöst (sog. afferenter Reflexbogen), gehemmt und so der Hustenreiz unterdrückt wird.[24]
  • Nebenwirkungen: u. A. Übelkeit, Schläfrigkeit, Mundtrockenheit[23]Von einer Kombination mit Expektorantien (Medikamente zur Schleimlösung) sollte abgesehen werden, um einen Sektretstau zu vermeiden.[25]
  • z. B. Tussafug®,[23] Blascorid®, Pirexyl®[26]

Zu beachten

Husten und Halsschmerzen gehören zu den klassischen Symptomen einer Erkältung, können aber auch viele andere Ursachen haben, die sehr breit gefächert sind. Ein akuter Husten kann beispielsweise durch eine Lungenentzündung (Pneumonie), ein chronischer Husten durch Asthma hervorgerufen werden.[1]

Sollten die Beschwerden trotz o. g. Maßnahmen nach 14 Tagen nicht besser werden oder sich verändern, so ist es dringend notwendig, einen Arzt zu konsultieren.[5] Dieser kann eine sogenannte Differenzialdiagnose stellen.[1] Darunter wird der Ausschluss von Erkrankungen verstanden, die ähnliche oder nahezu identische Symptome aufweisen, sich aber von einem grippalen Infekt unterscheiden.[19]

Den jeweiligen Packungsbeilagen der genannten Medikamente können weitere Informationen (u. a. Nebenwirkungen) entnommen werden. Auftretende Komplikationen sollten umgehend mit einem Arzt besprochen werden.