Husten: Häufige Fragen

Mittel gegen Husten u. Halsschmerzen

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Husten und Halsschmerzen können im Rahmen von Erkältungen, grippalen Infekten oder auch einer Grippe (Influenza) zusammen auftreten. Sie können allerdings auch bei einer Vielzahl anderer Erkrankung einzeln oder in Kombination auftreten. Daher empfiehlt es sich, vor Einnahme von symptomlindernden Medikamenten einen Arzt aufzusuchen.

Husten entsteht durch eine Reizung der Atemwegsschleimhaut. Die Reizung entsteht durch das Eindringen des jeweiligen Erregers in die Zellen der Schleimhaut.

Halsschmerzen entstehen durch die Entzündungsreaktionen, welches das Immunsystem als Reaktion auf den Erreger auslöst.
Halsschmerzen und Husten werden als sehr unangenehm empfunden und daher besteht oftmals der Wunsch nach einer Linderung der Beschwerden.

Medikamente gegen Husten u. Halsschmerzen

Husten kann grob in einen produktiven und einen unproduktiven Husten eingeteilt werden. Der produktive Husten, befördert Partikel aus den Atemwegen, um diese zu reinigen. Die Partikel, die aus den Atemwegen befördert werden, tragen die Bezeichnung Sputum. Ein unproduktiver Husten wird auch oft Reizhusten genannt, weil er meist mit einem unangenehmen Kitzeln in den Atemwegen einhergeht. Typischerweise findet sich ein unproduktiver Husten am Anfang einer Erkältung. Dauert ein Husten länger als 3 Wochen an oder geht er mit weiteren Symptomen wie Schmerzen bei der Atmung oder Fieber einher, sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Da der produktive Husten eine wichtige Schutzfunktion hat, sollten hustenstillende Medikamente nur nach ärztlicher Anordnung und nur bei unproduktivem Husten genommen werden. Dauert der Husten zudem länger an, sollten die hustenhemmenden Medikamente nicht zu lange eingesetzt werden.

Halsschmerzen entstehen durch eine Entzündung im Rachenraum. Die Entzündung wird durch das Immunsystem ausgelöst, um die Vermehrung der Erreger zu bremsen und die Heilung zu fördern. Auch starke Halsschmerzen sollten von einem Arzt abgeklärt werden, da sie viele Ursachen haben können und einige einer weiteren Behandlung bedürfen. Klassischerweise kommen hier Medikamente zum Einsatz, welche die Entzündung hemmen und den Hals beruhigen.

Von der selbstständigen Einnahme von Antibiotika ist dringen abzuraten. Eine antibiotische Therapie sollte nur von einem Arzt verschrieben werden, um zu verhindern, dass es zu einer weiteren Resistenzzunahme unter Bakterien kommt. Gegen grippale Infekte sind Antibiotika unwirksam, da diese meist von Viren und nicht von Bakterien verursacht werden.

  • Codein und Derivate

    • Wirkung: Codein und ähnliche Stoffe sind schwache Opiate (Opium wird aus dem Schlafmohn gewonnen und ist als Suchtgift einzustufen). Ihre Wirkung beruht auf einer Dämpfung der Wahrnehmung des Hustenreizes im Hirnstamm.
    • Nebenwirkungen: Bei längerer Einnahme kann es zu einer Toleranz und unter Umständen zu einer Abhängigkeit kommen. Bei Kombination mit anderen hustenhemmenden Medikamenten oder bei starker Schleimbildung kann es zu einem Schleimstau mit Lungenentzündung kommen. Daher ist in diesen Fällen die Einnahme zu vermeiden. Zusätzlich kann es zu Müdigkeit und Abnahme der Reaktionsfähigkeit kommen, was die Verkehrstüchtigkeit negativ beeinflussen kann. Übelkeit, Erbrechen und Verstopfung werden häufig beobachtet. Durch die stopfende Eigenschaft ist auch die Einnahme bei Gallengangserkrankungen mit Vorsicht zu genießen.
    • Wechselwirkungen: Bestehen mit vielen auf das Gehirn wirkenden Arzneimitteln. Daher sollte hier der behandelnde Arzt befragt werden. Zudem sollte das Medikament nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden. Eine Einnahme in der Schwangerschaft und Stillzeit ist nicht empfohlen.
    • Kontraindikationen: Erkrankungen der Leber, genetische Störungen des Arzneimittelstoffwechsels, Asthma bronchiale, Muskelerkrankungen (Dystrophien), Schwangerschaft und Stillzeit
    • Medikamente mit dem Wirkstoff Codein: Bronchicum Mono, Codipertussin, Tryasol, Tussoret
    • Hinweise zur Einnahme: Bezüglich der Dosierung muss in jedem Fall ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden. Wichtig ist es, dass das Medikament nicht zu lange eingenommen wird. Auch bei starker Schleimbildung oder produktivem Husten sollte von der Einnahme abgesehen werden.
  • Benzydamin

    • Wirkung: Der Stoff wirkt lokalanästhetisch, dass heißt er betäubt die Schmerzrezeptoren in der Schleimhaut und wirkt daher schnell, angenehm betäubend. Dies bemerkt der Anwender durch ein Taubheitsgefühl nach der Anwendung, welche meist durch Gurgeln erfolgt. Zusätzlich scheint die Substanz die Produktion von Prostaglandinen zu hemmen, welche eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Entzündungen spielen.
    • Nebenwirkungen: Benzydamin kann verschiedene Nebenwirkungen verusachen, wobei die meisten laut Hersteller selten auftreten. Dazu gehören: Laryngospasmus (ein Krampf der Stimmbänder), Angioödeme (Flüssigkeitsansammlung meist im Gesicht in den Lippen und in den Lidern), Photosensibilität(Licht wird als unangenehm und schmerzhaft empfunden). Häufige Nebenwirkungen sind allergische Reaktionen der Haut und Schleimhaut bzw. eine Trockenheit im Mund und Rachenraum.
    • Wechselwirkungen: Es wurde bei der Zulassung nicht auf Wechselwirkungen geprüft.
    • Kontraindikationen: Bekannte Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Inhaltsstoffe der jeweiligen Arzneimittelzubereitung.
    • Hinweise zur Einnahme: Pastillen können bei Verzehr von größeren Mengen abführend wirken. Daher sind unbedingt die Anweisungen zur Dosierung zu befolgen.
  • Acetylsalicylsäure

    • Wirkung: Acetylsalicylsäure (ASS, Aspirin) hemmt die Cyclooxygenasen. Diese Enzyme sind wichtig für die Produktion von Prostaglandinen. Prostaglandine sind Stoffe, welche Entzündungen auslösen und aufrechterhalten. Eine Entzündung ist im Rahmen eines Infektes eine erwünschte Reaktion, weil sie der Bekämpfung der Erreger dient. Zudem fördert die Entzündung auch die Heilung eventuell entstandener Schäden. Allerdings hat jede Entzündungsreaktion auch Nebeneffekte (Schmerzen, Schwellung, Rötung), die als unangenehm empfunden werden und den Wunsch erwecken, gelindert zu werden. Prostaglandine sind in vielen Organsystemen (Niere, Blutgerinnung, Schutz des Magens) sehr wichtig, daher hat Aspirin auch Nebenwirkungen in den jeweiligen Organsystemen. Die Wirkung im Rahmen von Halsschmerzen beruht auf einer entzündungshemmenden Wirkung und damit einer auch längerfristigen Besserung der Halssschmerzen. Außerdem senkt ASS auch ein eventuell bestehendes Fieber.
    • Nebenwirkungen: ASS hat eine Reihe von Nebenwirkungen, dazu gehören: Entstehung von Magengeschwüren, Verschlechterung oder Auslösen einer Nierenfunktionsstörung, Auslösen eines Reye – Syndroms (kann tödlich verlaufen) bei Kindern unter 8 Jahren, Übelkeit, Sodbrennen, Erbrechen; bei höherer Dosierung Ohrensausen, Kopfschmerz und Schwindel und erhöhte Blutungsneigung; Auslösung eines Asthmaanfalles, und Schädigung des Fetus bei Einnahme im letzten Trimester
    • Wechselwirkungen: Mit anderen Medikamenten aus der Klasse der nicht – steroidalen Antirheumatica, Kortisonpräparate, gerinnungshemmende Medikamente wie Marcoumar
    • Kontraindikationen: Schwangerschaft, Überempfindlichkeit, Asthma bronchiale, Leber und Nierenfunktionsstörungen, Anwendung bei Kindern und Jugendlichen, Magen und Darmgeschwüre, chronisch entzündliche Darmerkrankungen
    • Medikamente mit dem Wirkstoff: Aspirin, Togal – ASS, ASS – ratiopharm, Eudorlin
    • Hinweise zur Einnahme: Einnahme gemäß Empfehlungen von Arzt oder Apotheker. Überdosierungen sind zu vermeiden.^

Zu beachten

Die oben genannten Medikamente stellen nur einen Auszug aus der Fülle der Medikamente dar, die bei grippalen Infekten empfohlen werden. Allen gemeinsam ist jedoch, dass sie nur symptomatisch wirken. Dies bedeutet, dass die Medikamente die unangenehmen Krankheitszeichen nur lindern können, die Krankheit ursächlich behandeln können sie jedoch nicht. Die beste Therapie ist nach wie vor ausreichend körperliche Ruhe und Schonung. Den Rest bewerkstelligt dann das Immunsystem.