Husten Mit Schleim: Begleiterscheinungen

Grüner + fester Schleim beim Husten

© PantherMedia / Lisa Young

Husten mit schleimigem Auswurf tritt häufig im Rahmen von Erkältungskrankheiten auf. Dies sind entzündliche Prozesse der oberen Atemwege, das heißt im Bereich von Hals, Rachen, Luftröhre und großen Bronchien. Sie werden meist durch Viren verursacht, welche zu einer akuten Bonchitis mit schleimig-klarem Auswurf führen. Bei der seltener auftretenden primär bakteriellen Infektion, oder auch bei einer bakteriellen Superinfektion imponiert der Hustenschleim eher grün-gelblich und fest, was Rückschlüsse auf den Erreger geben kann. [1]

Auch außerhalb einer normalen Erkältungserkrankung, wie zum Beispiel bei einer durch Rauchen verursachten chronischen Bronchitis, kann es zu dieser Art von Symptomen kommen. Bei längerem Bestehen ist eine Abklärung der zugrunde liegenden Ursache dann unentbehrlich.

Medizinische Fakten

Husten mit Auswurf tritt meist im Zusammenhang mit einer viralen (90%), seltener mit einer bakteriellen Infektion auf. Bei Erwachsenen wird diese durch Rhino-, Corona-, Influenza- oder Parainfluenzaviren verursacht, wohingegen sie bei Kindern vorwiegend durch RS-, Adeno-, Coxsackie- und ECHO-Viren hervorgerufen wird. Typische, aber eher seltene primär bakterielle Erreger sind Mykoplasmen und Chlamydien, bei einer bakteriellen Superinfektion Haemophilus influenzae, Pneumokokken und Staphylokken. [2]

Binnen ein bis sechs Tagen nach Ansteckung durch Einatmung erregerhaltiger Aerosole kommt es zum Beginn der Symptomatik mit Hustenreiz (erst im Verlauf mit Auswurf), Fieber, Kopfschmerzen, sowie evtl. auch Kopf- und Gliederschmerzen. Eine virale Infektion fördert eher spärlich einen zähen und durchsichtigen Schleim zu Tage, welcher bei einer durch Bakterien hervorgerufenen Erkrankung grün-gelblich und eitrig erscheint. Bei einer reinen Entzündung des Halsrachenbereichs (sog. Pharyngitis) oder der Luftröhre (sog. Tracheitis) kann der abgehustete Schleim aber auch völlig fehlen und es tritt lediglich ein trockener, nichtproduktiver Reizhusten in Erscheinung.Begleitend kann es auch zu Schnupfen, Niesen, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden kommen. [2], [3], [4]

Der beschriebene gelb-grüne Auswurf kann neben einer bakteriellen Erkrankung der oberen Atemwege aber auch noch weitere Ursachen haben. So kann er auch bei einer durch Rauchen verursachten chronischen Bronchitis, einer bakteriellen Lungenentzündung (sog. Pneumonie), einer fortgeschrittenen Tuberkulose oder auch bei Lungenkrebs (sog. Bronchielkarzinom) vorkommen. [4] Die beiden zuletzt geannten Krankheitsbilder zeigen allerdings ein deutlich selteneres Ausftreten, weshalb bei längerem bzw. behandlungsresistentem Bestehen eine genauere Abklärung vonnöten ist.

Biologischer Zusammenhang

Die erregerbedingte Infektion und auch Noxen wie Tabakrauch führen zu einer Reizung der Schleimhäute, welche wiederum zur Einwanderung von Entzündungzellen (sog. Leukozyten) führt. Die genannten Erreger befallen dabei den oberen Respirationstrakt und vermehren sich dort. Zudem setzen die Leukozyten entzündungsfördernde Mediatoren frei, was zusammen zu einer Schädigung der Schleimhäute führt. Anders als bei einer viralen Infektion sind bei einer bakteriellen zudem spezielle Entzündugzellen beteligt, welche Granulozyten genannt werden. Diese sind für die Eiterbildung verantwortlich und damit auch füe die Entstehung eines gelblich-grünen Auswurfs.

Das die Luftröhre und auch tiefer liegende Abschnitte der Atemwege auskleidende Schleimhautgewebe besitzt durch die Austattung mit kleinen Flimmerhärchen eine Art Reinigungsfunktion (sog. mukoziliäre Clearance), welche beim Gesunden Partikel und Schleim in Richtung Mundraum befördert. Auch diese ist durch die Schäden gesört. Gleichzeitig kommt es entzündungbedingt zu einer vermehrten Sekretproduktion und damit insgesamt zu einer Verschleimung der Atemwege, was zusätzlich einen perfekten Nährboden für die Erreger bildet.

Durch Abhusten des die Atemwege zusetztenden Schleims versucht der Körper, den schädigenden Einflüssen entgegenzuwirken und diese zu beseitigen. [3]

Zu beachten

Eine normale Erkältungerkrankung durch Viren verläuft meist harmlos und heilt in der Regel binnen etwa zehn Taben ohne weitere Komplikationen ab. In diesem Falle ist ein Besuch beim Arzt nicht zwingend notwendig. [2]

Anderes gilt für eine eitrig-fiebrige Verlaufsform bzw. für Personengruppen, die besonders gefährdet sind, einen schweren Krankheitseverlauf zu erleiden. Dazu zählen Patienten mit vorbestehenden Lungenerkrankungen (z.B. Asthma brochniale, COPD), Krankenhauspatienten, ältere Menschen, sowie abwehrgeschwächte Personen. [2]

Sollten sich die Beschwerden trotz angemessenem Verhalten binnen etwa drei Wochen bzw. bei Antibiotikaeinnahme schon nach 24 bis 48 Stunden nicht bessern, sollte umgehend ein Arzt (erneut) zur weiteren Abklärung aufgesucht werden. Hinter der Symptomatik könnte sich doch eine nicht erkannte bakterielle Infektion verstecken, oder der Erreger ist resistent gegenüber einem angeordneten Antibiotikum. Auch bei Blut im Husten (sog. Hämoptysen) oder immer wiederkehrenden Beschwerden sei es dringend angeraten, eine ärztliche Untersuchung vornehmen zu lassen, da es sich unter Umständen auch um einen Lungenkrebs oder eine andere seltene, aber behandlungbedürftige Lungenerkrakung handeln könnte.

Um einer Infektion vorzubeugen gilt es zunächst vom Rauchen abzulassen, sowie eine Ansteckung und weitere Verbreitung durch Händewaschen und -desinfektion zu vermeiden. Außerdem wirkt Sport und allgemein die Aktivität an der frischen Luft fördernd für das eigene Immunsystem, welches dann aus eigener Kraft eine Erkrankung zu verhindern vermag.