Erkältung: Häufige Fragen

Beste Medikamente bei Erkältung

© PantherMedia / Jakub Pavlinec

Mehr als 200 verschiedene Viren unterschiedlichster Familien können eine Erkältung (auch: grippaler Infekt) verursachen. Als Erkältung wird eine Infektion der oberen Atemwege bezeichnet, die sich durch Symptome wie Husten (sog. Tussis), Schnupfen (sog. Rhinitis), Halsschmerzen (sog. Pharyngitis), Gliederschmerzen und in manchen Fällen niedriges Fieber (sog. Pyrexie) äußert. Als bestes Mittel gegen eine Erkältung gilt zunächst Bettruhe. Zudem können Medikamente zum Einsatz kommen, die in den meisten Fällen eine gute Wirkungen verzeichnen. Welche Medikamente sich zur Anwendung eignen sowie ihre Wirkungsweise sollen im Folgenden genauer erläutert werden.

Medikamente bei Erkältung

Eine Erkältung gilt gemeinhin als recht ungefährlicher Infekt, der meist bereits nach einigen Tagen von selbst abklingt. Zur Beschleunigung der Genesung existieren eine Reihe von möglichen Medikamenten, die die Symptome lindern und die Genesung fördern.

Ibuprofen

Ibuprofen ist besonders für die Anwendung gegen Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Fieber geeignet, lindert aber auch Entzündungen im Bereich der Atemwege (sog. Bronchitis).

  • Wirkungsweise: Der Wirkstoff verursacht eine Blockade der Cyclooxygenase und damit eine Einschränkung der Produktion körpereigener Entzündungsstoffe (Postaglandinen), die entzündungsfördernd, schmerzauslösend und fiebersteigernd wirken. Ibuprofen ist vor allem als Schmerzmittel (Analgetikum) bekannt, weist aber auch eine fiebersenkende (antipyretisch) und entzündungshemmende (antiphlogistische) Wirkung auf.
  • Nebenwirkungen: Zu den Nebenwirkungen zählen Magen-Darm-Beschwerden (z.B. Übelkeit (sog. Nausea), Erbrechen (sog. Emesis), Blähungen). Auch Kopfschmerzen (sog. Cephalgie), Schwindel (sog. Vertigo) und Müdigkeit können auftreten.
  • Wechselwirkungen: Bei der Anwendung ist darauf zu achten, Ibuprofen nicht mit anderen Wirkstoffen wie Cortison zu kombinieren, da es zu einer Erhöhung des Risikos für Blutungen im Magen-Darm-Trakt kommen kann.
  • Kontraindikationen: Nach vorausgegangenen entzündlichen Magen-Darm-Erkrankungen sowie während einer Schwangerschaft sollte von der Einnahme abgesehen werden. Vor der Verwendung bei Kindern sollte ein Arzt um Rat gefragt werden. Ibuprofen ist in diversen Formen und Dosierungen in der Apotheke zu erwerben.[1][2]
  • Beispielpräparate:
    • Dolormin compact[3]
    • Boxagrippal
    • Ibu 400 Akut
    • Ibubeta 400 akut

Xylometazolinhydrochlorid

In Form von Nasensprays oder -tropfen besonders bei einer stark verstopften Nase geeignet.

  • Wirkungsweise: Xylometazolinhydrochlorid hat einen stimulierenden Effekt auf die α1-Rezeptoren des sympathischen Nervensystems (α1-Sympathomimetika). Diese Art der Rezeptoren befindet sich z.B. in Zellen der Gefäßwände kleinster Blutgefäße und Kapillaren der Nasenschleimhaut. Ihre Stimulation bewirkt eine Kontraktion der Gefäßmuskulatur, wodurch sich die Nasenschleimhautgefäße und -kapillaren verengen und die Nasenschleimhäute abschwellen.
  • Nebenwirkungen: Kurzfristige Reizerscheinungen der Nase und eine trockene, geschädigte Nasenschleimhaut mit Borkenbildung (sog. Rhinitis sicca) können zu den Nebenwirkungen gehören.
  • Kontraindikationen: Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Anwendung unterlassen werden, da es bisher keine ausreichende Datenlage über mögliche Folgeschäden gibt.
  • Anwendung: Es ist zu beachten, dass Nasensprays nicht über einen längeren Zeitraum (nicht mehr als ein bis zwei Wochen) verwendet werden sollten, da sich sonst Gewöhnungseffekte einstellen können (Privinismus).[4][5]
  • Beispielpräparate:
    • Imidin
    • Otrivin
    • Nasenspray Heumann

Ambroxol

Weist eine schleimlösende Wirkung auf, weshalb es sich gut für die Anwendung bei festsitzendem Husten eignet.

  • Wirkungsweise: Ambroxol weist eine schleimlösende Wirkung (sekretolytisch) auf, wodurch das Abhusten erleichtert wird. Außerdem wird der Schleim verflüssigt und die winzigen Härchen in den Atemwegen (Zilien) werden aktiviert, wodurch der Sekrettransport gefördert wird.[6]
  • Nebenwirkungen: Ambroxol ist in der Regel ein verträgliches Mittel. Vereinzelt kann es zu allergischen Reaktionen oder Magen-Darm-Beschwerden kommen.
  • Wechselwirkung: Eine kombinierte Anwendung mit hustenstillenden Mitteln (z.B. Codein) ist nicht zu empfehlen, da es durch den unterdrückten Hustenreiz zu einem Sekretstau kommen kann.[7]
  • Kontraindikationen: Treten Unverträglichkeiten auf oder liegen Leber- oder Nierenerkrankungen vor, sollte Ambroxol nicht eingenommen werden. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sind Medikamente, die Ambroxol enthalten, generell nicht geeignet. Ambroxol ist in verschiedenen Medikamenten wie z.B. Ambrobeta, AmbroHEXAL und Ambroxol AL und anderen zum Wirkstoff gleichnamigen Mitteln enthalten, die in der Apotheke erhältlich sind.

Zu beachten

Eine Erkältung kann für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem ein Risiko bedeuten, da die Erkrankung bei ihnen einen schwereren Verlauf nehmen kann. Der Infekt schwächt den Körper, sodass dieser während der Erkrankung anfälliger für zusätzliche Infektionen ist (sog. Superinfektion). Schwangere sollten bei starkem Husten ärztliche Hilfe aufsuchen, da dieser in einzelnen Fällen zu einer verfrühten Auslösung der Wehen führen kann. Im Allgemeinen sollte eine Erkältung ohne Komplikationen nach etwa einer Woche ausgeheilt sein. Ist dies nicht der Fall, kann es angeraten sein, Rücksprache mit einem Arzt zu halten.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung