Husten: Im Alltag

Husten beim Sprechen

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Husten kann ein Zeichen vieler Erkrankungen sein. Umso wichtiger ist es, auf die Umstände zu achten, bei denen der Hustenreiz auftritt. Der folgende Artikel befasst sich mit Husten beim Sprechen. Es werden wichtige Ursachen erläutert und Möglichkeiten der Behandlung aufgezeigt. Ferner wird erklärt, worauf in besonderem Maße zu achten ist.

Ursachen für Husten beim Sprechen

Wer insbesondere beim Sprechen häufig husten muss, könnte an einer Erkrankung des Kehlkopfes (Larynx) leiden. Wichtiger Bestandteil des Kehlkopfes sind die Stimmbänder, die zum Sprechen benötigt werden. In diesem Bereich befinden sich empfindliche Schleimhäute, die leicht gereizt werden können. Eine solche Reizung zeigt sich typischerweise in Symptomen wie trockener Husten oder Heiserkeit [1].

Übermäßige Belastung der Stimmbänder

Eine Reizung des Kehlkopfes kann sich z.B. durch langes oder lautes Sprechen ergeben. Dies kann dazu führen, dass die Schleimhaut austrocknet und darin befindliche Nervenzellen gereizt werden. Über einen komplexen Mechanismus lösen diese daraufhin den Husten aus [2].
Dieser trockene Husten betrifft oft Menschen, die beruflich viel sprechen müssen, wie beispielsweise Lehrer, Mitarbeiter von Telefonzentralen oder Schauspieler. Auch Singen kann diese Beschwerden verursachen und z. B. bei Sängern zu trockenem Husten führen [2].

Infektionen

Wer normalerweise bei seiner alltäglichen Tätigkeit keine Probleme mit Husten beim Sprechen hat, aber nun trotzdem damit konfrontiert wird, könnte ggf. einen Infekt haben. Oft sind es Viren, welche die Schleimhaut im Bereich des Kehlkopfes befallen. Die normalerweise unproblematische Beanspruchung der Stimmbänder reicht dann als Reiz für Hustenattacken aus. Diese Problematik kann bei Erkältungen auftreten, in deren weiterem Verlauf sich auch klassische Symptome wie Schnupfen und eine erhöhte Körpertemperatur zeigen können [2]. In schweren Fällen tritt eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) auf. Beim Schlucken oder Sprechen können Betroffene ausgeprägte Schmerzen im Hals empfinden. Bisweilen ist das Sprechen praktisch unmöglich [3].

Behandlung von Husten beim Sprechen

Bei übermäßiger Belastung der Stimmbänder

Tritt Husten beim Reden auf, ist es erforderlich, die Stimme zu schonen und leiser und weniger zu reden [3].Gegebenenfalls ist eine Krankschreibung durch einen Arzt nötig. Bei einer übermäßigen Belastung der Stimmbänder sind zudem Faktoren auszuschalten, welche die Stimmbänder weiter reizen können. So sollte auf Rauchen verzichtet und es sollten Räume gemieden werden, in denen geraucht wird. Auch Orte mit trockener Luft können die Beschwerden weiter verschlimmern [4]. Tritt Husten beim Sprechen auf, kann es unmittelbar helfen, ab und an etwas Wasser zu trinken. Auch das Lutschen von Bonbons kann hilfreich sein, indem der Speichelfluss angeregt wird und so die Schleimhäute befeuchtet werden. Es gibt hyaluronhaltige Halstabletten, die einen Flüssigkeitsfilm auf der Rachenschleimhaut bilden und so Abhilfe schaffen. Ihr Effekt hält etwa für eine Stunde an. Über einige Tage angewendet, erlauben sie den Schleimhäuten im Rachenbereich, sich langfristig zu erholen. Die Tabletten können mehrfach am Tag eingenommen werden, z. B. bevor länger gesprochen werden muss [2]. Genauere Informationen zu Anwendung und Dosierung können beim Arzt oder Apotheker erfragt werden.

Bei Infektionen

Auch bei Infektionen des Kehlkopfbereiches sind weitere Reize für die Stimmbänder zu vermeiden. Normalerweise klingen durch Erkältungsviren verursachte Erkrankung nach etwa einer Woche ab, sodass bei Schonung der Stimme auch der Husten nachlassen sollte. Die Beschwerden können aber gelindert werden, indem wie auch sonst bei Erkältungen die Schleimhäute feucht gehalten werden. So kann es helfen, Wasserdampf zu inhalieren [4]. Dazu werden 1,5 bis 2 Liter Wasser erhitzt und der Dampf für 10 bis 15 Minuten über einem Topf eingeatmet. Dies befeuchtet die Schleimhäute und beruhigt den Hustenreiz. Dieser Effekt kann unterstützt werden, wenn ca. 2 Esslöffel Kochsalz im Wasser aufgelöst werden [5].

Zu beachten

Ist Husten beim Sprechen mit einem Infekt verbunden, sollte die Entwicklung der Erkrankung sorgfältig beobachtet werden. Es gibt schwere Formen der akuten Kehlkopfentzündung. Gefährlich werden kann hierbei beispielsweise die Entzündung des Kehldeckels (Epiglottitis). Charakteristisch sind hier eine kloßige Sprache und Schmerzen beim Schlucken des Speichels. Bisweilen rinnt daher nicht geschluckter Speichel aus dem Mund. Entzündungsbedingt können die Atemwege zuschwellen und es kann Atemnot auftreten. In diesem Fall ist unbedingt der Rettungsdienst zu rufen, um Erstickungsanfälle zu vermeiden.

Bei Kindern sind bekannte Entzündungen im Kehlbereich der durch Bakterien verursachte Krupp und der durch Viren verursachte Pseudokrupp. Sie können mit bellendem Husten und Luftnot einhergehen. Für medizinische Laien sind sie nicht leicht auseinanderzuhalten, doch gibt es Unterschiede bei der Behandlung. Im Zweifel sollte daher so rasch wie möglich ein Arzt aufgesucht werden [4].

Wer länger als zwei Wochen beim Sprechen Husten bekommt und durch Schonung der Stimme keine Besserung erreicht, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. Auf diese Weise kann z. B. nach Geschwulsten im Kehlkopfbereich gesucht werden, die ebenfalls derartige Beschwerden verursachen können [3].