Husten: Im Alltag

Husten (3 - 4 Wochen)

Husten (lat. Tussis) ist ein häufig vorkommendes Symptom, das seine Ursache in den verschiedensten krankhaften Veränderungen der Atemwege haben kann. Hält der Husten bereits über drei bis vier Wochen an, kann von einem beginnenden chronischen Husten gesprochen werden, für den andere Ursachen als für den akuten Husten in Frage kommen. Im folgenden Text sollen diese Ursachen erläutert und ihre Behandlungsmöglichkeiten erklärt werden. Am Ende werden einige wichtige Symptomkonstellationen aufgezeigt, die einen Arztbesuch nahelegen.

Ursachen von Husten (3-4 Wochen)

Je nach Dauer des Hustens wird akuter von chronischem Husten unterschieden, für dessen Definition die Symptome (je nach Quelle) für mindestens drei bis sechs Wochen bestehen müssen. Zudem gibt die Art des Hustens Hinweise auf dessen Ursache. Hierzu wird produktiver Husten mit schleimigem Auswurf von unproduktivem oder trockenem Reizhusten (ohne Auswurf) unterschieden.[1] Auswurf deutet zumeist auf eine bakterielle Infektion hin. Eine der häufigsten Ursachen für Husten ist eine Erkältung, die meist auf eine virale (seltener auf eine bakterielle) Infektion der Atemwege zurückgeführt werden kann. Durch die so entstehende Entzündung im Rachen, in der Luftröhre und in den Bronchien werden freie Nervenendigungen stimuliert, die den Hustenreiz auslösen. Meist beginnt eine Erkältung mit trockenem Husten, wandelt sich aber bereits nach wenigen Tagen in einen produktiven Husten mit Auswurf um, der eventuell von Schnupfen und Halsweh begleitet sein kann. Durch sogenannte kreisende Infektionen, also immer wiederkehrende Infekte der Atemwege, können die Beschwerden über Wochen hinweg anhalten. Im Normalfall ist eine Erkältung jedoch selbstlimitierend und heilt nach einigen Tagen von selbst aus.[1] Geht der Husten mit Grippe-Symptomen wie Fieber, Hals- und Kopfweh oder Gliederschmerzen einher, ist an eine gravierendere Infektion zu denken, die in aller Regel ärztliche Behandlung nötig macht. So kann unter anderem die echte Grippe (Influenza), Pfeiffersches Drüsenfieber oder eine Mandelentzündung (Angina tonsillaris) derartige Symptome verursachen. Auch Lungenentzündungen (Pneumonien), die von bestimmten Erregern – etwa Chlamydien oder Mykoplasmen – verursacht werden, können sich durch einen sehr hartnäckigen Hustenreiz bemerkbar machen, der oftmals auch mehrere Wochen nach Ende der durchgemachten Infektion anhält.[2] Tritt der Husten bei Kindern auf, ist zudem an eine Reihe von Kinderkrankheiten zu denken, zu denen etwa Pseudokrupp, Keuchhusten oder Mukoviszidose zählen und die ebenfalls durch einen Arzt abgeklärt werden sollten.[3] Ist der Husten eher trocken und steht in Zusammenhang mit einem konkret erkennbaren Auslöser (etwa Pollen, bestimmte Nahrungsmittel, körperliche Anstrengung), wird er oftmals durch eine Allergie oder ein Asthma bronchiale verursacht. Gerade in der Anfangsphase äußert sich beginnendes Asthma häufig durch Husten, das sich später zu einer Atemnot mit pfeifenden Atemgeräuschen entwickeln kann. Für eine Allergie sprechen Begleitsymptome wie ein Jucken der Nase, des Gaumens und der Augen und eventuell verschleimte Atemwege.[4] Auch Raucher leiden oftmals an chronischem Husten, der durch die zahlreichen schleimhautreizenden Substanzen im Zigarettenrauch ausgelöst wird. Daraus kann sich bei anhaltendem Tabakkonsum eine chronische Bronchitis bzw. COPD (chronisch obstuktive Lungenerkrankung) bilden. Eine nicht zu unterschätzende Rolle kommt dabei auch dem Passivrauchen zu, das ebenfalls Hustenbeschwerden verursachen kann.[4] Schließlich können zudem alle schleimhautreizenden Schadstoffe in der Luft zu chronischem Husten führen, wenn der Körper ihnen über längere Zeit hinweg ausgesetzt ist. Dazu zählen eine erhöhte Ozonkonzentration, eine Smog- oder Feinstaubbelastung und die Arbeit in sehr staubiger Umgebung.[2]

Behandlung von Husten (3-4 Wochen)

Da Husten nicht als eigenständiges Krankheitsbild gilt und zudem eine wichtige Schutz- und Reinigungsfunktion für die Atemwege darstellt, hat höchste Priorität in der Hustenbehandlung immer die Therapie der zugrundeliegenden Ursache. Halten die Beschwerden über mehrere Wochen hinweg an, empfiehlt sich in jedem Fall eine Abklärung durch eine Arzt. Um die Beschwerden zu lindern, kann zu Beginn zudem eine Behandlung mit einfachen Hausmitteln versucht werden.

Eine Minderung des Hustenreizes, der von gereizten Nervenendigungen in der Schleimhaut der Bronchien ausgeht, kann oftmals durch Inhalationen mit feuchter Luft erreicht werden. Dazu wird Wasser in einem großen Topf zum Sieden gebracht und der entstehende Wasserdampf anschließend eingeatmet, bis das Wasser abgekühlt ist. Um einen zusätzlichen Effekt zu erzielen, kann das Wasser zudem mit ätherischen Kräutern wie Pfefferminze, Salbei oder Melisse versetzt werden, deren Inhaltsstoffe teilweise entzündungshemmende Wirkung haben. Um die Inhalation zu intensivieren, kann ein großes, sauberes Tuch gemeinsam über Kopf und Topf geschlagen werden.[5] In der Hustenbehandlung häufig verwendet werden außerdem Kräutertee-Aufgüsse, z.B. mit Lindenblüten, Holunder und Kamille, Efeublättern, Pfefferminze oder Baldrianwurzel. Diese Pflanzen besitzen Inhaltsstoffe mit entzündungshemmender und allgemein beruhigender Wirkung und können zudem im Rahmen von Infekten das Immunsystem bei der Abwehr unterstützen. Auch Präparate mit Isländischem Moos, einer in Europa weit verbreiteten Strauchflechte, schaffen bei Husten Abhilfe. In Form von Hustensäften, Tees oder Pastillen (z.B. Luuf® Halspastillen, Isla-Moos®, Isla-Pastillen von Sanova®) wird Isländisches Moos in Apotheken angeboten.[6]

In schwierigen Fällen oder zur Überbrückung von Phasen sehr starken Hustenreizes bleibt den Ärzten eine Gruppe bestimmter Medikamente zur Verschreibung – sogenannte Antitussiva (Hustenstiller). Sie sind meist Abkömmlinge des Morphins. Einer der wichtigsten Vertreter ist Codein, das unter den Namen Codipertussin®, Tricodein® oder Tryasol® gehandelt wird. Antitussiva wirken entweder direkt an den Hustenrezeptoren in der Schleimhaut der Atemwege oder aber im Hustenzentrum des Gehirns, von wo aus die am Hustenreflex beteiligten Muskeln koordiniert werden. Da Antitussiva Nebenwirkungen besitzen können, die von Verstopfung bis hin zu potentieller Abhängigkeit reichen, und die Unterdrückung des natürlichen Hustenreflexes in manchen Fällen sogar kontraproduktiv sein kann, werden Antitussiva meist erst nach Ausschöpfung der anderen Möglichkeiten und nur über einen möglichst geringen Zeitraum hinweg eingesetzt.[7]

Zu beachten

Chronischer Husten, der sich über Wochen hinweg nicht bessert, sollte prinzipiell durch einen Arzt abgeklärt werden, um dessen Ursache bekämpfen zu können. Zu den Warnsignalen beim Husten zählen der Auswurf eitrigen, grün-gelblichen Sekrets (Hinweis auf eine bakterielle Entzündung) oder blutiger Auswurf. In diesen Fällen empfiehlt sich dringend eine ärztliche Konsultation.