Schnupfen: Häufige Fragen

Schnupfen im Sommer - was tun?

© PantherMedia / Arne Trautmann

Gesundheitliche Probleme wie Husten, vermehrter nasaler Sekretfluss (Rhinorrhoe) und behinderte Nasenatmung (nasale Kongestion) erwartet man vor allem in der Winterzeit. Dennoch kommt es auch im Sommer vermehrt zum Auftreten dieser Symptome. Im Folgenden soll einerseits besprochen werden, wie sich jene Faktoren, die das Auftreten von Schnupfen in der warmen Jahreszeit begünstigen, gezielt vermeiden lassen. Andererseits sollen hilfreiche Strategien vorgestellt werden, um einen hartnäckigen Schnupfen im Sommer schnell wieder loszuwerden.

Behandlung bei Schnupfen im Sommer

Beim Schnupfen handelt es sich um eine Infektion, die in den meisten Fällen auf das sogenannte Rhinovirus zurückzuführen ist. Die Ansteckung vollzieht sich im Sinne einer Schmier- bzw. Tröpfcheninfektion beim Niesen und Husten, aber auch beim Händeschütteln. Die Krankheitszeichen viraler Infektionen verschwinden binnen weniger Tage von selbst, weswegen sich etwaige Therapiemaßnahmen lediglich gegen die Symptome richten. In diesem Zusammenhang gibt es wissenswerte Tipps, die einerseits der Ansteckung vorbeugen und andererseits das Abklingen der Beschwerden beschleunigen können.

Allgemeine Maßnahmen

Bei einem bereits festsitzenden Schnupfen kann die Schaffung einer ruhigen, erholsamen Atmosphäre das Abklingen der Symptome positiv beeinflussen. So sollten Lärm und andere Stressfaktoren nach Möglichkeit vermieden werden. Auch körperliche Schonung zählt zu den allgemeinen Maßnahmen, die das Ausheilen der Symptome beschleunigen können. Außerdem kann regelmäßiges Lüften dazu beitragen, die Konzentration der Viren in der Raumluft zu senken und dadurch eine raschere Genesung herbeizuführen.

Wie einleitend erwähnt, sind vorbeugende Maßnahmen bei Schnupfen im Sommer ebenso relevant wie therapeutische. Zu lockere Kleidung im Sommer zählt hier zu den klassischen Krankheitsursachen, denn trotz warmer Temperaturen während des Tages können die Abende mitunter kühl sein. Selbst wenn dann nur einzelne Körperteile, wie beispielweise die Füße, nicht warm genug bekleidet sind, wird das Immunsystem nachweislich geschwächt.[1] Ähnlich problematisch verhält es sich mit Räumen, die durch Klimaanlagen temperiert werden: Anstatt Wohn- und Arbeitsbereiche übermäßig herunterzukühlen und dadurch das Abwehrsystem des Körpers unnötig zu strapazieren, empfiehlt es sich, die Raumtemperatur nicht tiefer als fünf Grad unter der Außentemperatur zu halten.[2] Darüber hinaus können auch lange Sonnenbäder die Immunabwehr nachweislich beeinträchtigen, zumal die UV-B Strahlen des Sonnenlichts das Absterben zielgerichteter Abwehrzellen (T-Lymphozyten) verursachen können.[3]

 

Hausmittel/Anwendungen

Dampfinhalation

Bei behinderter Nasenatmung empfehlen sich Inhalationen mit isotonischer Kochsalzlösung. Dies entspricht 10 g Kochsalz, welches in 1 Liter Wasser gelöst wird.[4] Alternativ kann auch mit Kamillentee inhaliert werden, wobei ein Sud aus 100 g getrockneten Kamillenblüten bzw. 4 Teebeuteln pro 2 Liter Wasser zubereitet werden sollte.[5] Bei beiden Zusätzen ist das Wasser in einem Kochtopf zu erhitzen bis es dampft. Nach der Zugabe von Salz oder Tee sollte die Inhalationslösung noch etwa 5 Minuten bei mittlerer Hitze ziehen. Den Topf anschließend auf einer hitzebeständigen Unterlage auf den Tisch stellen. Zur eigentlichen Inhalation beugt man sich über den Topf und bedeckt den Kopf mit einem Handtuch, um die Wirkung zu steigern: Durch die Befeuchtung der Schleimhäute wird deren Selbstreinigung unterstützt und die lokale Menge der Viren gesenkt. Die Kamille wirkt zudem entzündungshemmend sowie desinfizierend und ist für Allergiker weitestgehend unbedenklich.[6] Eine Anwendung sollte für etwa 10 Minuten durchgeführt werden und kann je nach Bedarf mehrmals täglich wiederholt werden.

Zwiebelsaft

Bei Husten kann die Einnahme von Zwiebelsaft lindernd sein.[7] Der Saft wird aus zwei bis drei gepressten Zwiebeln gewonnen, mit etwas Honig vermischt und kann zwei bis drei Mal täglich eingenommen werden.[8] Die beruhigende Wirkung der Zwiebel auf die Atemwege geht auf eine Aminosäure namens Alliin zurück. Die darin enthaltenen Schwefelgruppen (reaktive Thiosulfinate) sind sowohl gegen Bakterien als auch Viren und Pilze wirksam.[9] Darüber hinaus entspannen die im Zwiebelsaft enthaltenen Cepaene die glatte Muskulatur der Bronchien, weil diese eine ähnliche chemische Struktur haben wie Cortison.[10]

Medikamente

Zum Abschwellen der Nasenschleimhäute können Nasensprays, Nasensalben oder Nasentropfen verwendet werden. Einige dieser Arzneimittel enthalten den Wirkstoff Xylomethazolin, der an spezielle Bindungsstellen (α1-Adrenorezeptoren) in den arteriellen Gefäßen der Nasenschleimhäute andockt. Der abschwellende Effekt geht darauf zurück, dass sich die glatte Muskulatur der Arterien daraufhin zusammenzieht, was eine verminderte Durchblutung und einen Rückgang der Schwellung bewirkt.[11] Die entsprechenden Präparate können bis zu drei Mal täglich zum Einsatz kommen, pro Gabe also beispielsweise je ein Tropfen bzw. ein Sprühstoß pro Nasenloch.[12] Die Anwendung muss jedoch auf maximal sieben Tage beschränkt werden, da es sonst zu Gewöhnungseffekten (Toleranzentwicklung) kommen kann. Diese äußern sich zum Beispiel im sogenannten Arzneimittelschnupfen (Rhinitis medicamentosa), also einem erneuten Anschwellen der Nasenschleimhäute.[13] Daneben können die Schleimhäute dauerhaft austrocknen und sich mit borkigen Belägen überziehen (Rhinitis sicca).[14]

Nasensprays auf Salzwasser-Basis sind dahingehend unbedenklicher. Sie entfalten ihre Wirkung durch einen ähnlichen Mechanismus wie Kochsalzinhalationen, zumal sie die Beschwerden bei Schnupfen primär durch die Befeuchtung und Reinigung der Nasenschleimhäute lindern. Salzwassersprays können in der üblichen Dosierung von einem Sprühstoß pro Nasenloch bereits im Säuglingsalter zum Einsatz kommen und dürfen bedenkenlos über einen längeren Zeitraum angewendet werden.[15]

Zu beachten

Wenn die schnupfenähnlichen Beschwerden im Sommer alljährlich zur gleichen Zeit auftreten sollten, ist die Durchführung eines Allergietests in Erwägung zu ziehen, um Heuschnupfen (Pollinosis) als eine mögliche Grunderkrankung auszuschließen.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen