Schnupfen: Häufige Fragen

Schnupfen u. Ohrenschmerzen – was tun?

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Schnupfen (Rhinitis) ist eines das Leitsymptome einer Erkältung. Die Erkältung, auch grippaler Infekt genannt, ist eine der häufigsten Erkrankungen; ein Erwachsener erkältet sich durchschnittlich zwei- bis dreimal im Jahr. Die Auslöser sind eine Vielzahl verschiedener Viren, häufig Rhinoviren und Adenoviren, die mittels Tröpfchen- (durch Niesen oder Husten) oder Schmierinfektion (durch Anfassen eines Türgriffes oder Händeschütteln) übertragen werden. Die Symptome beginnen schleichend, es treten Beschwerden wie Halsschmerzen (Pharyngitis), Kopfschmerzen (Cephalgie) und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und leichtes Fieber (Pyrexie), Husten (Tussis) und eine rinnende Nase (Rhinorrhoe) auf. In einigen Fällen können auch Ohrenschmerzen im Rahmen einer Erkältung auftreten. Es kann sich hierbei allerdings auch um ein Symptom einer anderen Krankheit, wie beispielsweise einer Mittelohrentzündung (Otitis media), handeln.[1]

Behandlung bei Ohrenschmerzen

Bei einer Erkältung schwillt die Schleimhaut der Atemwege an. Dadurch kann die Ohrtrompete (Tuba auditiva Eustachii), die vom Nasenrachenraum zum Mittelohr führt und zur Belüftung des Mittelohrs dient, verschlossen werden. DieBelüftung des Mittelohrs und der Sekretabfluss können nicht mehr gewährleistet werden, somit kann leicht ein schmerzhaftes Druckgefühl im Ohr entstehen. Hier kann versucht werden, die Schmerzen mittels Hausmittel zu mindern.[2] Bei einer Erkältung können sich aber auch Krankheitserreger über die Ohrtrompete ins Mittelohr ausbreiten und eine akute Mittelohrentzündung (Otitis media) auslösen. Hier treten oft heftige Ohrenschmerzen, eventuell in Verbindung mit Kopfschmerzen, Übelkeit und Hörminderung auf. Bei einer Otits media soll stets ein Arzt aufgesucht werden.[3]

Allgemeine Maßnahmen

Ein gewöhnlicher Schnupfen ist selbstlimitierend und heilt meist ohne ärztliche Behandlung innerhalb einer Woche vollständig ab. Allgemein soll jedoch darauf geachtet werden, eine ausreichende Flüssigkeitsmenge, beispielsweise in Form von warmen Kräutertees, zu sich zu nehmen. Außerdem ist wichtig auf genügendSchlaf und viel Ruhe zu achten, damit der Körper die Erkrankung schnell in den Griff bekommt. Auf Rauchen und Alkohol sollte verzichtet werden, um das Immunsystem nicht zusätzlich zu schwächen.[1]

 

Hausmittel

Nachfolgend werden mögliche Hausmittel besprochen, die durch ihre desinfizierende oder schmerzlindernde Wirkung hilfreich sein können.

Zwiebelwickel:

Besonders bei schmerzhaftem Druckgefühl in den Ohren können Zwiebelwickel wohltuend wirken.

Für den Zwiebelwickel zwei Zwiebeln klein schneiden und in der Pfanne bei niedriger Temperatur erwärmen bis der Saft austritt. Den Saft und die Stückchen gut in ein Leinentuch wickeln und mithilfe einer Mütze auf das schmerzende Ohr legen. Der Zwiebelwickel kann zwei- bis dreimal täglich für etwa 30 Minuten ans Ohr gelegt werden.

Die Zwiebel wirkt durch die ätherischen Öle, Flavonoide und schwefelhaltigen Verbindungen antimikrobiell und hilft beim abheilen von Entzündungen.

Beim Anlegen eines Zwiebelwickels muss darauf geachtet werden, dass keine Stückchen ins Ohr fallen und der Saft nicht ins Ohr rinnt, da dies zu Verletzungen des Trommelfells führen kann.[4]

Wärmebehandlung mit Kartoffelwickel:

Ein warmer Kartoffelwickel kann vor allem bei schon länger bestehenden Ohrenschmerzen wohltuend und schmerzlindernd wirken.

Für den Kartoffelwickel eine große Kartoffel gar kochen, in ein Küchenpapier geben und mit einer Gabel zerdrücken. Das Ganze etwas abkühlen und in ein Tuch geben und auf das schmerzhafte Ohr legen. Den Kartoffelwickel zweimal täglich für eine halbe Stunde anlegen.

Die Wärme des Wickels fördert die Durchblutung im Ohr und regt somit die Heilung an. Zudem wirkt die Wärme bei vielen Patienten wohltuend und schmerzlindernd.

In der akuten Phase einer Mittelohrentzündung ist die Wärmebehandlung nicht geeignet, da die Schmerzen verstärkt werden können.[5][6][7]

 

Medikamente

Durch bestimmte Nasensprays lassen sich die Schleimhäute der Atemwege abschwellen. Somit kann auch die Ohrtrompete abschwellen, das angestaute Sekret fließt ab und das Mittelohr wird wieder belüftet. Dies kann zu einer schnelleren Heilung der Entzündung im Mittelohr beitragen.

Xylometazolin:

Xylometazolinhaltige Nasensprays können bei starken Ohrenschmerzen und akuter Mittelohrentzündung hilfreich sein.

Erwachsene und Kinder ab sechs Jahren dürfen zwei- bis dreimal täglich einen Sprühstoß in jedes Nasenloch geben.

Xylometazolin wirkt als Sympathomimetikum und bewirkt damit die Verengung der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut. Die geringere Durchblutung lässt die Schleimhäute abschwellen.

Xylometazolin kann zu einem Brennen und einer Trockenheit der Nasenschleimhaut führen. Abschwellende Nasensprays sollten wegen der Gefahr einer Gewöhnung nicht länger als eine Woche angewendet werden.

Wichtige Handelsnamen von Xylometazolin sind unter anderem Otriven, Olynth und Imidin.[8][9]

Zu beachten

Eine gewöhnliche Erkältung ist selbstlimitierend und heilt nach einiger Zeit ohne Behandlung aus. Wenn die Beschwerden über einen Zeitraum von zwei Wochen anhalten oder zusätzliche Symptome wie hohes Fieber und ein starkes Krankheitsgefühl auftreten, soll ein Arzt aufgesucht werden. Falls Symptome wie starke, pulsierende Ohrenschmerzen teilweise mit Hörminderung, Schwindel, Fieber und Übelkeit dazukommen, besteht der Verdacht auf eine akute Mittelohrentzündung. Diese sollte auf jeden Fall von einem HNO-Arzt untersucht werden.[10]


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen