Husten: Im Alltag

Husten und Joggen

© PantherMedia / Stefan Schurr

Bei erkältungsbedingtem Husten (Tussis) sollte auf starke sportliche Betätigung (z.B. Joggen) verzichtet werden. [1] Sollte der Betroffene trotz der Erkältungssymptomatik Sport treiben, kann es unter Umständen zu schwerwiegenden Krankheitskomplikationen wie der Herzmuskel entzündung (Myokarditis) kommen. [2]

Wie es dazu kommt und ob es dennoch Situationen gibt, in denen Sport sinnvoll ist, wird im Folgenden erörtert.

Medizinische Fakten

Grundsätzlich ist Sport gut für den Körper und beugt der Krankheitsentstehung vor. Durch regelmäßige sportliche Betätigung wird das Kreislaufsystem trainiert und das Immunsystem gestärkt. Im Krankheitsfall kann Sport aber gefährlich werden. Eine intensive, lang anhaltende Belastung wie etwa Joggen führt zu einer entzündungsähnlichen Reaktion des Immunsystems.

Die beim Sport ausgeschütteten Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin und Kortisol schwächen die körpereigenen Abwehrkräfte und machen ihn somit anfällig für Krankheitserreger. Ist der Körper gesund, ist dies nicht gefährlich. Liegt jedoch bereits eine Infektion vor, können sich die Erreger weiter ausbreiten. [3]

Entscheidend dafür, ob Sport gefährlich ist oder nicht, ist die Art des Hustens. Liegt der Erkrankung eine bakterielle oder virale Infektion zugrunde, ist äußerste Vorsicht geboten. Sport ist definitiv zu unterlassen und der Körper sollte geschont werden. Bei allergischen Husten oder Husten, welcher nicht auf eine Infektion der oberen Atemwege zurückzuführen ist (z.B. gastroösophageale Refluxkrankheit), kann nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, durchaus weiter Sport getrieben werden. [1]

Wirkungsweise (Biologischer Zusammenhang)

Bei einer Erkältung befinden sich die Krankheitserreger abgegrenzt in den Atemwegen (Trachea, Bronchien, Lunge). Wird der Köper nun durch intensives Joggen geschwächt, können sich die Keime über das Blut im Körper ausbreiten. Mögliche Folgen können beispielsweise eine Blutvergiftung (Sepsis) oder Herzmuskelentzündung (Myokarditis) sein.

Dabei stellt die Herzmuskelentzündung das weitaus gefährlichere Krankheitsbild dar. Hierbei wird die Herzinnenseite von Bakterien und Viren besiedelt, welche den Herzmuskel zerstören. Dies führt schließlich zu Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien) welche Kammerflimmern (ventrikuläre Fibrillation) zur Folge haben können. Es kommt zu einer lebenslangen Herzschwäche und im schlimmsten Fall zum Tod (Exitus). [4]

Risiken

Das Risiko für eine Komplikation besteht vor allem bei fiebrigen Erkrankungen. Bei Husten, welcher mit Fieber (Pyrexie) einhergeht, ist auf körperliche Anstrengung konsequent zu verzichten. Auch nachdem die Symptome abgeklungen sind, sollte dem Körper eine Woche Pause zum Regenerieren gegönnt werden. [2]
Husten oder Schnupfen (Rhinitis), der ohne Fieber und körperliche Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit und Gliederschmerzen einher gehen, muss kein Grund für eine Sportpause sein. [2] Dauer und Intensität des Trainings sollten aber deutlich reduziert werden.