Grippe: Klassische Arzneimittel

Grippeimpfstoff von Ratiopharm

© PantherMedia / Arne Trautmann

Der Grippeimpfstoff wird von verschiedenen Herstellern angeboten. Neben Ratiopharm unter anderem auch von Abbott, Novartis Vaccines, GlaxoSmithKline Biologicals. Grundsätzlich enthalten diese Präparate die gleichen Wirkstoffe. Was im Grippeimpfstoff Ratiopharm genau enthalten ist, wie sich dessen Wirkung erklären ist und was in diesem Zusammenhang beachtet werden sollte, wird der folgende Text aufzeigen.

Fakten zum Thema

Die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs wird jedes Jahr von der Weltgesundheitsorganisation (World Health Organisation, WHO) neu bestimmt und an die sich verändernden Eigenschaften der aktuell kursierenden Influenzaviren angepasst. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) spricht Empfehlungen aus, welche Personengruppen sich impfen lassen sollten (s.u.). Jährlich wird ermittelt, welche Virenstämme saisonal besonders verbreitet sind und welche besonders schwere Erkrankungen hervorrufen. Die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs sollte also bei allen Anbietern gleich sein und den Vorgaben des RKI entsprechen.

Der Grippeimpfstoff für das Jahr 2014/2015 des Herstellers Ratiopharm ist rezeptpflichtig. Er enthält Bestandteile (Antigene), die auf Oberflächen von Zellen, Viren oder Bakterien lokalisiert sind und vom Immunsystem erkannt werden. Durch Veränderungen der Oberflächenantigene Neuraminidase (N) und Hämagglutinin (HA) entstehen neue Varianten des Influenzaviren vom Typ-A und Typ-B, die eine fortlaufende Nummer erhalten. Derzeit sind 15 Hämagglutinin-Subtypen (H1-H15) und 9 Neuraminidase-Subtypen (N1-N9) bekannt:

  • A/California/7/2009 (H1N1) pdm09 – ähnlich (A/California/7/2009, X-181) 15 μg HA**
  • A/Texas/50/2012 (H3N2) – ähnlich (A/Texas/50/2012, X-223A) 15 μg HA**
  • B/Massachusetts/2/2012 – ähnlich (B/Massachusetts/2/2012, BX-51B) 15 μg HA**

Anhand dieser Auflistung wird deutlich, dass im Impfstoff nicht die genauen Antigene der empfohlenen Virenstämme, sondern lediglich ähnliche Stämme enthalten sind. Dies beeinträchtigt jedoch nicht die Wirksamkeit der Impfung.[1]

Wirkungsweise

Der Impfstoff enthält wie oben erwähnt die Antigene der Grippe-Erreger. Kommt der Körper mit diesen Antigenen in Berührung, wird das Immunsystem aktiviert. Daraufhin werden verschiedene Stoffwechselprozesse in Gang gesetzt. Unter anderem werden vom Immunsystem Abwehrzellen und gleichzeitig auch Gedächtniszellen gebildet. Die Gedächtniszellen werden im Körper gespeichert. Kommt es zu einer erneuten Infektion mit diesen Antigenen, kann so sofort eine Reaktion des Körpers erfolgen. Die Erreger können so schneller bekämpft und der Ausbruch einer Grippe im besten Fall komplett vermieden werden.[2]

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Nach eigenen Angaben kann der Impfstoff Bestandteile von Eiern (wie z. B. Ovalbumin, Hühnerprotein) enthalten, da die Viren auf Hühnereiweiß herangezüchtet werden. Außerdem können Spuren von Formaldehyd, Cetrimoniumbromid, Polysorbat 80 oder Gentamicin enthalten sein. Diese können eine Allergie hervorrufen.

Gegenanzeigen und Warnhinweise

Bei Betroffenen mit akuten Infektionen oder fieberhaften Erkrankungen sollte eine Impfung verschoben werden. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit ist eine Impfung laut Hersteller problemlos möglich. Da hier die Datenlage aber noch sehr uneindeutig ist und vergleichsweise wenige medizinische Daten vorliegen, sollte auf eine Impfung während Schwangerschaft und Stillzeit vorsichtshalber lieber verzichtet werden.[3]


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Grippe