Husten In der Nacht: Krankheitstypen

Nächtlicher Husten (bei Erwachsenen)

Husten (Tussis) stellt ein Symptom vieler möglicher zugrunde liegender Erkrankungen dar. Er lässt sich in zwei Arten unterscheiden: in trockenen Reizhusten (unproduktiver Husten) ohne Auswurf und produktiven Husten, der von Auswurf begleitet wird. Vor allem Reizhusten tritt bei Erwachsenen häufig nachts auf und raubt ihnen den Schlaf. Was die Ursachen des nächtlichen Hustens sind und wie er behandelt werden kann, wird im Folgenden näher ausgeführt.

Ursachen von nächtlichem Reizhusten bei Erwachsenen

Husten allgemein ist auf eine Reizung der Schleimhäute in den Atemwegen zurückzuführen. Die häufigste Ursache für diese Reizungen sind Infekte der Atemwege. Durch die eingedrungenen Erreger entstehen Entzündungen in den Atemwegen, welche die Reizungen bedingen. Atemwegsinfekte beginnen meist mit trockenem Reizhusten. Im weiteren Krankheitsverlauf entwickelt sich dieser zu produktiven Husten, wobei der gebildete festsitzende Schleim allmählich abgehustet werden kann. Der Reizhusten kann aber auch durch äußere Reize z. B. im Rahmen von allergischen Reaktionen ausgelöst werden. Hier entstehen die Entzündungen in den Atemwegen als Reaktion auf äußere Reize wie z. B. Staub oder Pollen [1].

Behandlung von nächtlichem Reizhusten

Je nach Ursache empfehlen sich unterschiedliche Behandlungen.

Infekte der Atemwege

  • Hausmittel: Typische Hausmittel gegen nächtlichen Husten stellen Inhalationen mit Salbei und Thymian sowie Quarkwickel dar. Die Kräuter Salbei und Thymian besitzen eine reinigende und keimtötende Wirkung. Die Inhalation befeuchtet und pflegt mit ihrer Hilfe die Schleimhäute, zudem fördert sie die Lösung des Schleims [2]. Quarkwickel wirken ebenfalls beruhigend und zusätzlich krampflösend [3].
  • Anwendungen: Für eine Inhalation zwei bis drei Tropfen des entsprechenden ätherischen Öls in eine Schüssel mit einem Liter kochendem Wasser geben und den Kopf darüber beugen; diesen am besten noch mit einem Handtuch bedecken. Eine etwa zehnminütige Inhalation kann zwei bis dreimal pro Tag erfolgen [4]. Für einen Wickel Quark in die Mitte eines Geschirrtuches streichen, die freigebliebenen Enden darüber legen, das Ganze leicht erwärmen und auf die nackte Brust legen. Bei der Anwendung über Nacht den Wickel mit weiteren Tüchern fixieren [5].
  • Wirkstoff: Nächtliche Hustenstiller stellen Wirkstoffe wie Myrtol und Dextromethorphan dar. Myrtol ist rein pflanzlich und erweitert die Bronchien, fördert den Auswurf, lässt die Schleimhäute abschwellen und wirkt zusätzlich entzündungshemmend [6]. Medikamente mit diesem Wirkstoff sind z. B. GeloMyrtol®, Myrtol® und Sinupret®. Dextromethorphan dagegen ist ein chemisch hergestellter Hustenstiller und in Medikamenten wie z. B. Silomat®, Hustenstiller ratiopharm® oder Wick® Husten Sirup gegen Reizhusten enthalten [7]. Hustenstiller dürfen allerdings nicht bei produktivem Husten eingenommen werden, um einen Sekretstau zu verhindern.
  • Therapien: Eine weitere Möglichkeit, nächtlichem Husten entgegenzuwirken, stellt eine erhöhte Schlafposition dar, durch welche die Atmung erleichtert wird. Dazu werden ein oder mehrere Kissen unter das obere Ende der Matratze gelegt [8].

Reizungen durch externe Faktoren (Allergien)

  • Hausmittel: Eukalyptus lindert allergische Beschwerden.
  • Anwendung: Mit Eukalyptus empfehlen sich wie oben bereits beschriebene Inhalationen [9].
  • Wirkstoffe: Cromoglicinsäure (z.B. in Cromohexal®, Allergoval®, Cromo-ratiopharm®) wird gegen allergische Beschwerden und ihre schnupfenähnlichen Symptome eingesetzt [10].
  • Therapien: Gegen Allergien können eine Hyposensibilisierung durchgeführt oder Antihistaminika verabreicht werden. Bei der Hyposensibilisierung wird der Körper langsam an den die Allergie auslösenden Stoff gewöhnt. Antihistaminika hemmen den Botenstoff Histamin, der bei einer allergischen Reaktion vom Körper ausgeschüttet wird und für die allergischen Symptome mitverantwortlich ist [11]. Zur kurzfristigen Besserung sollte vor dem Schlafengehen geduscht werden, damit die belastenden Stoffe nicht mit in das Bett gelangen [12].

Zu beachten

Ein erhöhtes Risiko, unter nächtlichem Husten zu leiden, besteht vor allem für Personen mit einem geschwächten Immunsystem oder Personen, die schädlichen Umweltbedingungen ausgesetzt sind. Bei infektbedingtem Husten ist darauf zu achten, dass er nicht länger als 3–8 Wochen besteht, sonst entwickelt er sich vermutlich zu chronischem Husten. Bei diesem sollte die Ursache von einem Arzt abgeklärt werden. Bei extern verursachtem Husten sollte eine entsprechende Behandlung mit einem Arzt besprochen werden. Bei einer Selbstbehandlung sollte auf mögliche Unverträglichkeiten geachtet werden [1].