Halsschmerzen: Häufige Fragen

Schnelle Hilfe bei Halsschmerzen

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Bei Halsschmerzen handelt sich nicht um eine Erkrankung, sondern um einSymptom, das zahlreiche Ursachen haben kann. Häufig ist der Halsschmerz eineBegleiterscheinung einer Erkältung. Er kann jedoch auch durch ernstere Erkrankungen, wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber, einer Mandelentzündung oder Scharlach, hervorgerufen werden.

Im Folgenden wird ein Überblick über die verschiedenen Behandlungsmethoden gegeben und ein Blick auf bekannte Mythen im Zusammenhang mit schneller Hilfe bei Halsschmerzen geworfen. Aber auch Präventionstipps und medizinische Risiken sollen nicht unbedacht bleiben.

Diagnosemöglichkeiten allgemein

Halsschmerz wird meist von Schnupfen (Rhinitis) , Schluckbeschwerden (Dysphagie) oder Heiserkeit (Dysphonie) begleitet. Diese Begleiterscheinungen können viel über die Ursache verraten und helfen bei der Wahl der Behandlung.

Verschiedene häufige Ursachen von Halsschmerzen werden im Folgenden besprochen:

Erkältung (Rhinopharyngitis)

Es kratzt im Hals, die Nase läuft, der Rachen ist gerötet und verschleimt. Der Halsschmerz ist unangenehm aber nicht unerträglich. Die Symptome halten drei bis vier Tage an.

Mandelentzündung(Tonsillitis)

Die Schmerzen sind sehr stark und können in die Ohren ziehen. Die Mandeln sind geschwollen und der Rachen gerötet. Es sind möglicherweise Beläge auf den Gaumenmandeln zu sehen. Die Halsschmerzen halten ohne Therapie etwa zwei Wochen an.

Scharlach (Scarlatina)

Die Halsschmerzen werden von rasch ansteigendem Fieber begleitet. Der Rachen ist gerötet, ebenso die Mandeln, die auch belegt sein können. Prägnant ist die Zunge, die zunächst weißlich belegt und dann knallrot (sog. Himbeerzunge) erscheint. Nach etwa zwei Tagen kann es für die Dauer von einer Woche einen nicht juckenden Ausschlag am ganzen Körper geben.

Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose)

Der Betroffene fühlt sich schlapp und müde, die Symptome gleichen der einer Grippe: Halsschmerzen, Fieber und geschwollene Lymphknoten. Die Erkrankung wird nur selten erkannt, man bleibt jedoch für immer Träger des ursächlichen Virus.

Überblick & Unterschiede der Behandlungsmöglichkeiten

Was hilft am schnellsten gegen die Halsschmerzen? Die Wirksamkeit einer Therapie richtet sich immer nach der Ursache. Das Immunsystem an sich ist bei allen Erkrankungen die beste Waffe, damit Patienten Halsschmerzen schnell loswerden. Im besten Fall kann sich das Immunsystem Krankheitserreger merken(Immunologisches Gedächtnis), sodass Betroffene kein zweites Mal infiziert werden.

Hausmittel

Für schnelle Hilfe bei Halsschmerzen sorgen warme Kräutertees, Halswickel und Gurgeln. Die Wirksamkeit dieser Mittel ist nicht wissenschaftlich bestätigt, sie beruht allerdings auf einer Vielzahl an positiven Erfahrungen.

Medikamente

Antibiotika helfen beispielsweise bei bakteriellen Infekten wie Scharlach und Mandelentzündungen (Tonsillitis), die das Immunsystem sehr fordern. Die antibiotische Therapie sollte nach strenger Indikation durch einen Arzt erfolgen.

Für weniger akute Ursachen von Halsschmerzen wie beispielsweise einem grippalen Infekt gibt es in der Apotheke frei verkäufliche Lutschpastillen, dieschmerzlindernd oder entzündungshemmend wirken. Sie unterstützen das Immunsystem und bieten schnelle Hilfe bei Halsschmerzen.

Die Wahl der richtigen Behandlung

Generell sollten zwei Gruppen an Krankheitserregern unterschieden werden:Viren und Bakterien.

Viren verursachen Erkältungen (Rhinopharyngitis) und die Grippe (Influenza).Am besten wirken hier Hausmittel, viel Flüssigkeit und körperliche Ruhe.

Bakterien hingegen sind die Ursache von Mandelentzündungen (Tonsillitis) und Scharlach (Scarlatina). Falls eine dieser bakteriellen Infektionen vorliegt, was beispielsweise durch eitrige Beläge erkennbar ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Therapie der Wahl ist hier ein Antibiotikum. Wird die Erkrankung nicht genügend auskuriert, besteht die Gefahr, dass sich die Bakterien im Körper ausbreiten und weitere Schäden anrichten können. So kann es beispielsweise bei einer nicht behandelten Streptokokken-Tonsillitis zu einer Beteiligung des Herzens, einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis), kommen.

Bekannte Mythen

  • Antibiotika helfen immer!

Nein. Antibiotika sind Medikamente, die Bakterien angreifen. Bei Virusinfektionen, wie einem einfachen grippalen Infekt, sind sie wirkungslos und helfen den Betroffenen nicht, die Halsschmerzen schnell loswerden zu können.

  • Man muss kaltes Trinken!

Ja und nein. Viele bevorzugen warme Getränke, die dem Hals wohltun. Wissenschaftlich gesehen werden die Gefäße durch die Wärme erweitert, somit können Krankheitserreger schneller abtransportiert werden. Auf der anderen Seite wirkt Kälte betäubend und Schmerzen lassen nach. Zu empfehlen ist Kälte nach einer Mandel-OP: Blutgefäße werden verengt und es blutet weniger.

Je nachdem welche Wirkung erreicht werden soll, sollte zwischen kalten und warmen Getränken entschieden werden. Warmes eignet sich optimal um eventuell vorhandenen Schleim zu lösen und durch eine lokal verstärkte Durchblutung die Abwehr bei einer Entzündung zu verbessern. Kaltes wiederum wirkt schmerzlindernd und kann gerade nach eine Operation zum Beispiel auch das Risiko einer Blutung verringern.

  • Bonbons lutschen hilft!

Ja. Es wird mehr Speichel produziert der bei der lokalen Immunreaktion helfen kann. So enthält Speichel verschiedene antibakterielle Stoffe, wie beispielsweise das Enzym Lysozym, das bei der Erregerabwehr unterstützend wirkt. Des weiteren wird der Schleim im Hals verflüssigt und kann leichter heruntergeschluckt werden.

Präventionstipps

Um sich vor Halsschmerzen zu schützen, können präventive Maßnahmen ergriffen werden. Um die Erregerlast und die Ansteckungsmöglichkeiten zu minimieren sind folgende Tipps geeignet:

  • regelmäßiges Lüften; nicht über 22°C heizen
  • Ansteckungssituationen, wie Händeschütteln, möglichst meiden
  • gute Durchblutung der Rachenschleimhaut (Spaziergänge an der frischen Luft, heißes Bad)

Medizinische Risiken

Sollte eine operativen Entfernung der Mandeln nötig sein, sind die üblichen Risiken einer Operation zu nennen. Da es sich um einen besonders gut durchbluteten Bereich handelt, ist die Nachblutungsgefahr gegeben und sollte durch körperliche Schonung und bereits genannte Kühlung minimiert werden.

Risiken bei einer Antibiotikatherapie sind beispielsweise die Entwicklung von besonders resistenten Erregern. Um diese Resistenzbildung zu vermeiden, sollte die Therapie exakt nach Arztanordnung eingehalten werden. Auch wenn die Symptome bereits nach wenigen Tagen deutlich verbessert sind, sollte die Therapie zu Ende geführt werden.


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen