Schnupfen: Begleiterscheinungen

Schnupfen und Fieber

Schnupfen und Fieber sind sehr häufige Symptome und treten meist im Rahmen einer Erkältung oder Grippe auf. Während ein Schnupfen bei beiden Erkrankungen vorkommt, spricht Fieber, vor allem bei plötzlichem Beginn, für eine „echte Grippe“ (Influenza). Dabei kommt es zu weiteren Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Halsschmerzen und Husten.

Medizinische Fakten

Der Schnupfen (Akute Rhinitis, engl. „common cold“) ist ein in der Regel mild verlaufendes Krankheitsbild und tritt gehäuft während der kalten Jahreszeit auf. Meist wird er durch banale Viren wie Rhino-, Corona-, RS-, ECHO- oder (Para-) Influenzaviren verursacht und klingt nach einigen Tagen von selbst ab. Er wird per Tröpfcheninfektion über die Luft durch Niesen, Husten und Sprechen (feuchte Infektion), oder aber durch Händeschütteln und Berühren von Türklinken und ähnlichen Gegenständen übertragen (trockene Infektion)[1]. Die typischen Leitsymptome eines Schnupfens sind eine verlegte Nase mit vermindertem Riechvermögen und eine klare Sekretion, die im Verlauf in eine schleimig-eitrige Sekretion übergehen kann. Ein banaler Schnupfen verläuft in drei Stadien, wobei die Übergänge fließend sind und die Stadien individuell unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.

Das Initialstadium beginnt mit körperlicher Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Juckreiz in der Nase und allgemeinem Unwohlbefinden. Während bei Kindern kann auch Fieber vorkommen kann, sind bei Erwachsenen lediglich subfebrile Temperaturen beschrieben (im Gegensatz zur Influenza). Meist erreicht der Schnupfen nach 3-5 Tagen seinen Höhepunkt. Im katarrhalischen Stadium kommt es zu einer behinderten Nasenatmung mit eingeschränktem Riechvermögen und zu einer geschwollenen Nasenschleimhaut mit klarer Sekretion. Dieses Stadium geht mit einer Verschlechterung des allgemeinen Befindens einher. Schließlich folgt ein schleimig-eitriges Stadium, das sich durch schleimige, meist auch eitrige Sekretabsonderungen aus der Nase auszeichnet. In der Regel folgt in diesem Stadium eine Besserung der Allgemeinsymptome, bis der Schnupfen in der Regel nach rund einer Woche selbstlimitierend ist. Tritt nach 7 Tagen keine Besserung auf oder liegt eine grünlich-gelbe Schleimabsonderung vor, kann dies auf eine Superinfektion mit Bakterien hinweisen.

Die Influenza unterscheidet sich von einer Erkältung oder einem grippalen Infekt vor allem durch die charakteristische Symptomatik. Dazu zählen der plötzliche, „von einer auf die andere Minute“ einsetzende Erkrankungsbeginn mit hohem Fieber (≥ 38,5 °C), ein trockener Reizhusten mit Halsschmerzen sowie Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Weitere Symptome können Abgeschlagenheit, Schweißausbrüche, Übelkeit/Erbrechen und Durchfall sein. Nicht alle Influenza-Infizierten zeigen aber die typischen Beschwerden. Rund ein Drittel der Patienten zeigt den schweren fieberhaften Verlauf, ein Drittel einen leichteren Verlauf und ein Drittel zeigt überhaupt keine Symptome.
Die Influenza wird ebenfalls per Tröpfcheninfektion übertragen, die Krankheitsdauer beträgt in der Regel rund 7 Tage, allerdings kann sie in Abhängigkeit von Komplikationen und Risikofaktoren auch deutlich länger sein. Im Gegensatz der meist mild verlaufenden Erkältung kann eine Influenza-Infektion auch schwere Verlaufsformen zeigen, wobei davon meist Risikogruppen wie ältere oder chronisch kranke Menschen betroffen sind[2]. Zeichen eines schweren Krankheitsverlaufes sind die folgenden:

  • über 3 Tage kontinuierlich hohes Fieber (>38,5°C)
  • Atemnot, Schwierigkeiten beim Atmen oder Kurzatmigkeit
  • Extreme Abgeschlagenheit und Schwäche, Blutdruckabfall
  • Brustschmerzen, blutiger Hustenauswurf

Biologischer Zusammenhang

Durch die virale Infektion der Rachen- und Nasenschleimhaut kommt es zur Entzündung und damit zur Rekrutierung von Zellen des Immunsystems. Diese Abwehrzellen schütten eine Vielzahl von Entzündungsmediatoren aus, was zu einer Rötung und Schwellung der Schleimhaut führt und die typischen Symptome eines Schnupfens verursacht.

Bei einer Influenzainfektion kommt es zusätzlich durch eine Sollwertverstellung im Hypothalamus zur Erhöhung der Körpertemperatur (Fieber), was die Aktivität des Immunsystems steigert und die eingefallenen Viren in Ihrer Reproduktion beeinträchtigen soll.

Zu beachten

Von schweren Verläufen betroffen sind vor allem ältere Personen und Personen mit chronischen Grunderkrankungen wie Herz- und Lungenerkrankungen, Diabetes mellitus, Fettleibigkeit (Adipositas) oder Defekten des Immunsystems. Auch eine Schwangerschaft, besonders im letzten Drittel, erhöht das Risiko für einen schweren Verlauf.

Bei plötzlich einsetzendem, hohem Fieber oder bei Ausbleiben einer Besserung nach 7 Tagen sollte ein Arzt konsultiert werden.


Behandlungsmöglichkeiten bei Schnupfen