Husten: Ursachen

Husten (nach Erkältung)

© PantherMedia / Samo Trebizan

Eine Erkältung (grippaler Infekt) bezeichnet eine Infektion der oberen Atemwege und erwischt jährlich eine Vielzahl von Personen. Das Hauptsymptom einer Erkältung stellt Husten (Tussis) dar. Dieser tritt meist in zwei verschiedenen Formen auf und endet in der Regel mit dem Abklingen der Erkrankung. In seltenen Fällen kann der Husten allerdings die Erkältung überdauern und plagt die Betroffenen noch über Wochen. Wie der Husten im Rahmen der Erkältung verursacht wird, warum er sie überdauern kann und was beachtet werden sollte, wird im Weiteren näher beschrieben.

Medizinische Fakten

Eine Erkältung ist eine durch Viren verursachte Infektion der oberen Atemwege. Als Erreger kommen über 200 Viren verschiedener Familien in Frage. Eine Erkältung weist meist ähnliche Symptome wie eine Grippe (Influenza), z. B. Halsschmerzen (Pharyngitis), Schnupfen (Rhinitis) und Heiserkeit (Dysphonie) auf. Teils auch Fieber (Pyrexie), allerdings nicht in einem so hohem Maß wie bei einer Grippe.[1] Das Hauptsymptom der Erkältung stellt aber der Husten dar. Dieser tritt im Rahmen der Erkrankung in zwei verschiedenen Formen auf: Husten ohne und mit Auswurf. Husten ohne Auswurf wird auch als trockener oder unproduktiver Husten (Reizhusten) bezeichnet, Husten mit Auswurf als produktiver Husten. Husten kann ebenfalls anhand seiner Dauer unterschieden werden. Hält der Husten maximal 8 Wochen an, wird er als akut bezeichnet, überschreitet er diese Zeitspanne wird von chronischem Husten gesprochen.[2] Normalerweise sollte der Husten mit dem Ende der Erkältung ebenfalls verschwinden, allerdings kann er auch bis zu drei Wochen nach der Erkrankung noch bestehen.

Biologischer Zusammenhang

Husten wird durch eine Reizung der Schleimhäute in den Atemwegen verursacht. Diese Reizung aktiviert die Fühler (Hustenrezeptoren) in den Schleimhäuten, sodass diese ein Signal an das Gehirn senden, wo der Hustenreflex ausgelöst wird.[3] Im Rahmen einer Erkältung entsteht die Reizung durch die in den Körper eingedrungenen Viren und die dadurch entstandene Entzündung in den Atemwegen. Als Folge dieser sind die Schleimhäute gereizt, schwellen an und die Bronchien verengen sich. Es wird zähflüssiges Sekret gebildet, welches schwer abzutransportieren ist und sich daher in den Atemwegen sammelt. Es kann die Atmung behindern und einen Nährboden für weitere Erreger bilden.

In der ersten Phase der Erkältung ist der Husten meist noch trocken, also ohne Auswurf, da zu diesem Zeitpunkt noch nicht genügend Sekret gebildet wurde, welches abgehustet werden könnte. In der zweiten Phase nach der zunehmenden Schleimproduktion wird der Husten von Auswurf in Form des gebildeten Sekretes mit eingeschlossenen Krankheitserregern begleitet. Klingt die Erkältung ab, sinkt auch die Schleimproduktion, sodass der Husten in der Regel zunächst nachlässt und schließlich verschwindet.[4] In seltenen Fällen kann er die Betroffenen aber auch länger plagen. Dafür gibt es zwei mögliche Ursachen:

  • Beeinträchtigung der Schleimhäute: Sind die Schleimhäute und die darauf befindlichen Flimmerhärchen noch nicht vollständig regeneriert, kann der natürliche Reinigungsprozess der Atemwege nicht stattfinden. Der Husten ersetzt diesen Prozess bis zur vollständigen Regeneration.[5]
  • Überempfindlichkeit der Bronchien: Aufgrund der vorausgegangenen Infektion können die Bronchien auch länger überempfindlich sein und schneller auf externe Reize wie Nässe oder Kälte reagieren und dann eher einen Hustenreiz auslösen.[6]

Zu beachten

Sollte sich der Husten chronisch entwickeln, also eine Dauer von 8 Wochen überschreiten, sollte mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden, um die genaue Ursache zu ermitteln. Personen mit einem geschwächten Immunsystem, wie z. B. ältere Menschen, Kleinkindern oder Personen mit einer Immunerkrankung, sollten bereits bei Beginn einen Arzt aufsuchen, da bei ihnen der Krankheitsverlauf schwerwiegender sein kann. Auch sollten diese zur Senkung des Infektionsrisikos Kontakt mit Erkrankten sowie größere Menschenansammlungen meiden.[7]