Halsschmerzen: Klassische Arzneimittel

Wick gegen Halsschmerzen

© PantherMedia / Piotr Marcinski

Das Wichtigste in Kürze

Hersteller: WICK

Wirkstoff:

  • WICK Blau Lutschtabletten: Menthol
  • Sulagil Halsspray: Lidocainhydrochlorid, Cetylpyridiniumchlorid und Dequliniumchlorid.

Darreichungsform:

  • WICK Blau: Pastillen zum Lutschen
  • Sulagil Halsspray: Spray, das gezielt in den Mund- und Rachenraum gesprüht werden kann

Rezeptfrei?:

  • WICK Blau: Ja
  • Sulagil Halsspray: Ja

Hilft bei Halsschmerzen?:

  • WICK Blau: Ja
  • Sulagil Halsspray: Ja
  • Bei stärkeren Halsschmerzen hilft das WICK Sulagil Halsspray besser.

Halsschmerzen treten meist im Zusammenhang mit einer typischen Erkältung auf. Oft besteht der Halsschmerz aber auch als einzelnes Symptom, beginnend mit einem Kratzen im Hals, gefolgt von Schluckbeschwerden und oft auch einer heiseren Stimme. Heiserkeit deutet häufig auf einen zusätzlich entzündeten Kehlkopf mit involvierten Stimmbändern hin. Die Ursachen von Halsschmerzen können stark variieren. Die häufigsten Ursachen für Halsschmerzen sind Erkältungen, Mandelentzündungen und andere Entzündungen im Rachen- und Mundraum. Oft wiederkehrende, akute Halsschmerzen, aber auch chronische Halsschmerzen können u. a. auch durch erhöhte Schadstoffbelastungen, Autoimmunerkrankungen, chronische Infektionen sowie Krankheiten von Organen und Strukturen im Halsbereich ausgelöst werden. [1]
Akut auftretende Halsschmerzen verschwinden oft genauso schnell wieder, wie sie da waren. In der Regel ist deshalb eine ärztliche Betreuung nicht notwendig, wenn die Halsschmerzen innerhalb von 7 Tagen wieder abheilen. Bei sehr schmerzhaften Beschwerden müssen Betroffene jedoch keine Woche abwarten, bis die Halsschmerzen wieder von selbst vergehen, sondern es kann auch eine Selbstbehandlung erfolgen. Dabei sollte man v. a. Druck auf schmerzende Stellen vermeiden. Sind die Symptome besonders während dem Schlucken schmerzhaft, so sollten v.a. weiche und flüssige Mahlzeiten in Form von einer Suppe, Püree, Brei und Joghurt verzehrt werden. Der Konsum von kühlen Getränken und kalter Eiscreme wird von Betroffenen positiv bewertet, da die Kälte der Lebensmittel einen lindernden Einfluss auf die bestehenden Halsschmerzen hat. Außerdem kann die Genesung mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke beschleunigt werden. Im Folgenden wird auf rezeptfreie, schmerzstillende Lutschbonbons und Sprays (der Firma WICK) gegen Halsschmerzen eingegangen. [2] Die Firma WICK bietet u. a. Lutschtabletten und ein Halsspray gegen Halsweh an.

Medizinische Fakten

WICK bietet zwei Arten von Medikamenten bei Halsschmerzen an, die gezielt bei Schmerzen im Mund- und Rachenraum helfen sollen.

Dazu zählen WICK Halsbonbons und das WICK Sulagil Halsspray.

WICK Blau Halsbonbons – mit dem Wirkstoff Menthol- haben eine schwächere Wirkung, da es auf einer rein pflanzlichen Basis hergestellt wird. Weitere Bestandteile von WICK Blau Halsbonbons sind Xylit, Süßstoff Acesulfam-K, Farbstoffe E131 und E132 und Isomalt. Es ist ein zuckerfreies Produkt und enthält pro 100 Gramm 233 Kilokalorien (kcal).

Das WICK Sulagil Halsspray enthält die Wirkstoffe Lidocainhydrochlorid, Cetylpyridiniumchlorid und Dequliniumchlorid, welche die Halsschmerzen „betäuben“. Sonstige Bestandteile sind gereinigtes Wasser, Macrogol 300, Glycerol, 96 % Ethanol, Propylenglycol, Glycerol, Macrogollaurylether, Pfefferminzöl, Saccharin-Natrium, Zimtaldehyd, Nelkenöl, Levomenthol, Anethol und Benzylalkohol. [10]

Bleiben die Halsschmerzen trotzdem länger bestehen, so sollte auf jeden Fall ein Arztaufgesucht werden, um mögliche andere Ursachen der Halsschmerzen auszuschließen.

Beide Produkte werden von Konsumenten weitestgehend positiv bewertet.

So werden die WICK Halsbonbons positiv bewertet, da sie das Kratzen im Hals schnell beseitigen. Ein negativer Aspekt ist, dass die Wirkung häufig sehr schnell nachlässt und dementsprechend mehr Bonbons konsumiert werden, was zum einen teuer werden kann und zum anderen wegen Xylit (ein Bestandteil) abführend sein kann. [4]

Auch das WICK Sulagil Halsspray wird sehr positiv bewertet, da es die stechenden Halsschmerzen durch den Sprühkopf gezielt betäubt, ohne dass der gesamte Mundraum betäubt wird. Allerdings führen Kunden die schnell wieder abflachende Wirkung als negativ auf, da sie oft nachsprühen müssen. [11]

Es gibt einige Medikamente, die alternativ zu dem WICK Sulagil Halssprayeingenommen werden können. Dazu zählen die Medikamente mit dem Schmerz betäubenden Wirkstoff Benzocain wie z. B. Dobendan® Direkt, neo-angin Benzocain dolo, Anaesthesin Pastillen, Flurbiprofen Lutschpastillen oder Dorithricin Halstabletten [5,6,7,8]. Benzocain ist – ebenso wie das Lidocain (im WICK Sulagil Halsspray enthalten) – ein Lokalanästhetikum, d.h. es betäubt die schmerzende Stelle im Hals und wirkt sich positiv und lindernd auf Schluckbeschwerden aus.
Auch zu den WICK Halsbonbons gibt es alternative Halspastillen wie z. B. ipalat Halspastillen. Diese werden als „sanfte“, aber wirksame Heilmethode beschrieben. Zuckerfreie Ipalat Halspastillen beinhalten verschiedene pflanzliche Extrakte aus Anis, Primelwurzel, Menthol und Fenchel, welche den Mund, Hals und Rachen beruhigen. [9]

Alternativ zu den spezifisch bei Halsschmerzen wirksamen Medikamenten gibt es andere Produkte von WICK, die aber nicht gezielt bei Halsschmerzen wirken, sondern vielmehr bei Erkältungen mit Halsschmerzen. Dazu zählen z.B. das WICK MediNait Erkältungssirup für die Nacht mit den Wirkstoffen Paracetamol, Dextromethorphan, Doxylamin und Ephedrin, das bei den Symptomen Kopf-, Glieder- oder Halsschmerzen, Reizhusten, Fieber und Schnupfen empfohlen wird. Auch das WICK MediNait Erkältungssirup mit Honig- und Kamillenaroma (Wirkstoffe: Paracetamol, Dextromethorphan, Doxylamin) wird bei Halsschmerzen infolge einer Erkältung mit Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Reizhusten und Schnupfen empfohlen.

Wirkungsweise bei Halsschmerzen

Halsbonbons zum Lutschen können die Speichelproduktion erhöhen, wodurch die Schleimhäute im Rachenraum vor dem Austrocknen geschützt werden. [2] WICK Blau Halsbonbons werden bei kratzendem Hals und Husten empfohlen, da die Bestandteile Menthol und Pfefferminzöl das Gefühl eines frischen Atems und freien Atemwegen vermitteln. Menthol kann in Pfefferminzblättern enthalten sein und entfaltet eine kühlende, schmerz- und juckreizlindernde Wirkung. [3] Bei starken Halsschmerzen jedoch sind diese normalen Lutschbonbons nicht gut geeignet, da sie keinen betäubenden Effekt haben (beinhalten keinen betäubenden Wirkstoff).

Das WICK Sulagil Halsspray enthält die medizinischen Wirkstoffe Lidocainhydrochlorid, Cetylpyridiniumchlorid und Dequliniumchlorid. Lidocain ist ein lokal betäubender Wirkstoff, der zu den Lokalanästhetika zählt und wird daher zur Vorbeugung und Behandlung von Schmerzen eingesetzt. [10] Lidocain bindet in der Zellmembran an spannungsabhängige Natriumkanäle, wodurch die nachfolgenden Nervenfasern nicht mehr angeregt werden können und die Schmerzen nachlassen. [13] Der Vorteil des WICK Sulagil Halsspray ist, dass es gezielt auf die schmerzende Stelle im Hals gesprüht werden kann. Das bedeutet, dass der Wirkstoff Lidocain in den Rachen gesprüht wird, dort die Natriumkanäle blockiert und somit das Schmerzempfinden unterdrückt. [10]

Anwendung und Dosierung bei Halsschmerzen

Die rezeptfreien Wick Halsbonbons können je nach Belieben verzehrt werden. Sie werden ganz normal gelutscht, bis das Bonbon auf der Zunge zergangen ist. Diese Bonbons sind für alle Personen geeignet, jedoch sollte bei Kindern und älteren Personen aufgepasst werden, dass die Bonbons nicht verschluckt werden.

Das rezeptfreie WICK Sulagil Halsspray ist zur unterstützenden Behandlung akuter Halsbeschwerden empfohlen. Das Spray kann mit Hilfe des Sprühkopfes gezielt auf die schmerzenden Stellen gesprüht werden. Die übliche Dosis von WICK Sulagil Halsspray fürErwachsene sind 2 – 3 Sprühstöße bis zu 6-mal täglich Für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 – 12 Jahren werden 2 – 3 Sprühstöße bis zu 4- mal täglich empfohlen. Bei Kindern unter 6 Jahren sollte Wick Sulagil Halsspray nicht angewendet werden. Bei Neigung zu Kontaktekzemen und/oder offenen Wunden bzw. Schleimhautschäden wird ebenfalls von einer Anwendung abgeraten. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte das Halsspray nicht angewendet werden. [10] Dauern die Halsschmerzen jedoch länger als 5 Tage an, so sollte ein Arzt konsultiert und das Halsspray nicht länger angewendet werden, da dies im Einzelfall zur Entwicklung einer Überempfindlichkeit führen kann.

Nebenwirkungen und Wechselwirkungen

Die Wick Halsbonbons enthalten Xylit, ein Zuckeraustauschstoff, welcher beim Verzehr in größeren Mengen abführend wirken kann. Außerdem sollten WICK Halsbonbons nicht konsumiert werden, falls eine Allergie auf einen der folgenden Inhaltsstoffe bekannt ist: Isomalt, Pfefferminzöle, Menthol, Xylit, Süßstoff Acesulfam-K, Farbstoffe E131 und E132. [3]

Mögliche Nebenwirkungen des WICK Sulagil Halsspray können sein: Anschwellen der Rachenschleimhäute mit Atemnot bis hin zur vollständigen Verlegung der Atemwege. In diesem Fall ist sofort einen Arzt aufzusuchen. Weitere Nebenwirkungen könnenÜberempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötungen, Hautausschlag und Juckreiz sein. Auch eine Verzögerung der Wundheilung, eine wieder verschwindende Braunfärbung der Zunge oder der Zahnhälse und Geschmacksirritationen sind nicht ausgeschlossen. WICK Sulagil Halsspray darf nicht benutzt werden, wenn eine Allergie auf einen der folgenden Inhaltsstoffe bekannt ist: Lidocainhydrochlorid, Levomenthol, Pfefferminzöl, Cetylpyridiniumchlorid und Dequliniumchlorid, gereinigtes Wasser, Macrogol 300, Glycerol, Glycerol, Macrogollaurylether, 96 % Ethanol, Propylenglycol, Saccharin-Natrium, Zimtaldehyd, Nelkenöl, Anethol und Benzylalkohol.

Gegenanzeigen und Warnhinweise

Im Gegensatz zu WICK Sulagil Halsspray sind für die WICK Halsbonbons keine Warnhinweise angegeben.

Besonders sollte bei einer Anwendung von WICK Sulagil Halsspray aufgepasst werden, wenn der Rachenraum weiße (meist ein Anzeichen auf Hefepilze) bis gelbliche Beläge (Anzeichen auf Eiter) zeigt und wenn Betroffene zu den Halsschmerzen zusätzlich hohes Fieber haben, welches mit Übelkeit und Erbrechen einhergeht. In diesem Fall ist sofort ein Arzt aufzusuchen.

WICK Sulagil Halsspray darf nicht eingenommen werden, wenn der Patient anionische Detergentien (oberflächlich aktive Substanzen v.a. biochemisch eingesetzt um Proteine aufzutrennen), Peptide (kurzkettige Eiweiße), Phospholipide (Lecithin (wird aus der Sojabohne gewonnen, ist daher natürlicherweise in diversen Nahrungsmitteln enthalten und fördert häufig die Medikamentenaufnahme)), andere lipidhaltige (fetthaltig) Salze und polymere Phosphate einnimmt. Sollten Betroffene mit Halsschmerzen die Anwendung von WICK Sulagil Halsspray in Betracht ziehen, so sollten sie vorher den Arzt oder Apotheker über die in letzter Zeit eingenommenen Medikamente, aber auch aktuell eingenommene Medikamente, informieren.

​​Alternativen: Weitere Hersteller von Präparaten gegen Halsschmerzen sind unter anderem MEDICE, Norvatis, ratiopharm und andere.


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen