Halsschmerzen: Ursachen

Halsschmerzen nach Antibiotika

© PantherMedia / Arne Trautmann

Halsschmerzen sind ein unspezifisches Symptom, das bei einer Vielzahl von Erkrankungen auftreten kann. Halsschmerzen tun eher selten sehr weh, sind aber meist unangenehm und lästig. Dass Halsschmerzen nach Antibiotika-Gabe auftreten, wird immer wieder von Betroffenen berichtet.

Aus welchem Grund Halsschmerzen nach Antibiotikaeinnahme auftreten können und welche Gefahr dabei besteht, soll im Folgenden geklärt werden.

Ursachen für Halsschmerzen

Halsschmerzen können durch verschiedenste Faktoren bedingt sein. Dazu gehören Fremdstoffe im Hals, Staub oder Chemikalien, Infektionskrankheiten sowie Erkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündung (Pneumonie) oder Tuberkulose. Halsschmerzen stellen somit meist eine Reaktion auf eine Entzündung oder eine Verletzung dar. Antibiotika sind Stoffe, die gegen Bakterien zum Einsatz kommen. Sie wirken also im Körper nicht direkt auf körpereigene Zellen, sondern greifen die Krankheitserreger, also körperfremde Strukturen, an. Aus diesem Grund können Antibiotika direkt keine Halsschmerzen verursachen.[1]

Medizinische Zusammenhänge

Es kann aber vorkommen, dass durch bestimmte Umstände ein Antibiotikum unwirksam wird. Dazu gehören:

  • zu niedrige Dosierung
  • zu kurze Anwendung
  • Bakterien sind nicht mehr empfindlich auf das Antibiotikum (Resistenzen)

Die Erreger werden in diesen Fällen nicht vollständig abgetötet und die Halsschmerzen kehren nach dem Absetzen der Antibiotika wieder zurück. In solchen Fällen ist allerdings nicht die Antibiotikagabe die Ursache für die Halsschmerzen, sondern ursächlich ist immer noch die initiale Infektion, gegen welche die Antibiotika wirken sollten.[2]

Achtung: Agranulozytose

Laut neueren Forschungen können einige Antibiotika und Antiinfektiva erhebliche Nebenwirkungen in Bezug auf das Immunsystem des Körpers haben. Wissenschaftler fanden heraus, dass folgende Wirkstoffe Ursache für eine sogenannte Agranulozytose sein könnten:

  • Ampicillin
  • Cefotaxim
  • Cefuroxim
  • Flucytosin
  • Fusidinsäure
  • Imipenem/Cilastatin
  • Nafcillin
  • Oxacillin
  • Penicillin G
  • Chinin

Eine Agranulozytose bezeichnet den Zustand, wenn die Zahl der Granulozyten (eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen) drastisch abnimmt. Die Granulozyten sind im Körper für die Immunabwehr verantwortlich. Sind sie in verminderter Zahl vorhanden, kann die Abwehr nicht mehr effizient arbeiten und sogar komplett zusammenbrechen. In einem solchen Zustand sind Betroffene extrem anfällig für alle Arten von Infektionskrankheiten. Trotz Therapie der Agranulozytose kann sie lebensgefährliche Auswirkungen haben.[3]


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen