Erkältung: Häufige Fragen

Tränende Augen bei Erkältung – was tun?

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Tränende Augen sind ein häufiges Symptom im Rahmen einer gewöhnlichen Erkältung. Typischerweise sind sie mit einem Schnupfen (Rhinitis) verbunden, da eine Erkältung ein Anschwellen der Nasenschleimhaut und damit die laufende Nase und eine Verlegung des Tränenkanals verursacht. Bei fehlendem Schnupfen sollte der Betroffene an eine allergische Reaktion denken, insbesondere wenn zusätzliches Niesen oder eine Rötung der Augen im Sinne einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) auftreten. Hierbei sind jedoch Halsschmerzen oder sonstige Erkältungszeichen, etwa ein Husten (Tussis), untypisch.[1]

Behandlung bei tränenden Augen bei Erkältung

Der Schnupfen bedingt das Tränen, weil die Tränenflüssigkeit über den Tränenkanal in die Nase abfließt. Wenn die Nasenschleimhaut jedoch stark geschwollen ist, kann das zu einer Verengung bzw. einem Verschluss dieses Kanals führen. Die Folge ist ein Abfließen der Tränenflüssigkeit aus dem Auge, was mitunter als sehr unangenehm empfunden wird. [2] [3]

Allgemeine Maßnahmen

Im Allgemeinen ist es bei Erkältungen wichtig, sich körperlich zu schonen, auf genügend Schlaf zu achten und viel zu trinken, um das Immunsystem zu stärken. Bei tränenden Augen sollten weitere Reizungen, etwa durch verrauchte Luft oder lange Arbeitszeiten am Computer, vermieden werden.

Hausmittel/Anwendungen

Augenkompressen: Kamille kann die Reizung der Augen verbessern und wirkt zudem antientzündlich. Dazu taucht der Betroffene einen Waschlappen in Kamillentee und legt ihn sich über die Augen, solange er noch warm ist. Die Wärme wirkt zusätzlich beruhigend auf das gereizte Gewebe. [4] [5]

Inhalationen: Inhalationen mit in Wasser aufgelösten Salzen (Kochsalz, Emser Salz), Kamille oder Salbei haben eine schleimlösende und entzündungshemmende Wirkung. Hierfür löst der Betroffene die Salze und/oder Kräuter in Wasser auf, bringt dieses zum Kochen und hält dann den Kopf, mit einem Tuch bedeckt, über das dampfende Wasser. Die schleimlösende Wirkung soll die Tränenwege freilegen. [6] [7] [8]

Medikamente

Tränende Augen werden am besten ursächlich behandelt. Im Zuge von Erkältungen gilt es, die Tränenwege durch Abschwellen der Nasenschleimhaut wieder freizulegen. Hierfür empfehlen sich abschwellenden Nasentropfen/Nasensprays. Besonders geeignet sind folgende Arzneimittel:

Oxymetazolinhydrochlorid (abschwellend): Der Wirkstoff hat eine sympathomimetische (Wirkung auf das vegetative Nervensystem) Wirkung, was bei Anwendung in der Nase zu einer Verengung der lokalen Blutgefäße und in weiterer Folge zu einem Abschwellen der Schleimhaut führt. [9]

Nasivin® 0,05 % Spray:

  • Dosierung: Die empfohlene Dosis beträgt 2–3-mal täglich 1 Sprühstoß in jede Nasenöffnung, für Kinder unter 6 Jahren gibt es ein anderes Präparat mit angepasster Wirkstoffkonzentration.
  • Nebenwirkungen: Bei zu langer Einnahme (> 1 Woche) kann es zu einer medikamentenbedingten Schleimhautentzündung kommen. Seltener treten Herzklopfen oder Blutdruckanstieg auf.
  • Wechselwirkungen: Bei Überdosierung oder Verschlucken sind Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern (= Mittel gegen Depression und Parkinson-Krankheit), trizyklischen Antidepressiva (= Medikamentengruppe gegen Depressionen), Antihypertensiva (= Mittel gegen Bluthochdruck) und Anästhetika (= Narkosemittel/Betäubungsmittel) bekannt. [10]

WICK SinexAloe-Nasenspray® 0,5 mg/ml Lösung:

  • Dosierung: Personen ab 10 Jahren: 2–3-mal täglich 1–2 Sprühstöße in jede Nasenöffnung, Kinder von 6–10 Jahren: 2–3-mal täglich 1 Sprühstoß in jede Nasenöffnung
  • Nebenwirkungen: Niesreiz, Trockenheit und Reizerscheinungen in Nase, Mund und Rachen
  • Wechselwirkungen: MAO-Hemmer (= Medikamente gegen Pakinson-Krankheit und Depression), trizyklische Antidepressiva (= Mittel gegen Depressionen), Antihypertensiva (= Medikamente gegen Bluthochdruck), Bromocriptin (= Mittel gegen die Parkinson-Erkrankung) [11]

Zu beachten

Eine gewöhnliche Erkältung heilt normalerweise in ein paar Tagen von selbst aus. Währenddessen sollte der Betroffene sich körperlich schonen und auf Rauchen und Alkohol verzichten. Abschwellende Nasentropfen/-sprays sollten nicht länger als eine Woche eingenommen werden. [12]

Von Erkältungen besonders betroffen sind immunschwache Personen sowie Personen, die sich viel an der kalten Luft aufhalten oder rauchen. Ob jemand bei Erkältungen eher tränende Augen bekommt, ist individuell unterschiedlich.

Wenn Nasentropfen/-sprays zu lange eingenommen wurden und sie nicht mehr wirken, sollte ein Arzt aufgesucht werden, da das für eine Arzneimittel-Rhinitis (Rhinitis medicamentosa) spricht. Dabei handelt es sich um eine Reaktion der Nasenschleimhaut auf den übermäßigen Gebrauch von Nasensprays. Die Wirkung dieser Mittel lässt nicht nur nach, sondern schlägt ins Gegenteil um. Statt abschwellend zu wirken, schwellen die Schleimhäute nach Gabe des Medikaments an. Andere Probleme können Infektionen der unteren Atemwege, wie etwa eine Lungenentzündung (Pneumonie) oder eine Lungenfellentzündung (Pleuritis), darstellen. Diese kommen allerdings kaum vor, wenn eine entsprechende Therapie und Schonung eingehalten wird. [13] [14] [15]


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung