Erkältung: Häufige Fragen

Was hilft am besten gegen Erkältung?

© PantherMedia / Piotr Marcinski

Spricht man von einer Erkältung, so ist in der Regel ein sogenannter grippaler Infekt damit gemeint. Er kennzeichnet sich durch eine akute Infektion der oberen Atemwege aus. Diese kann oft zusammen mit Entzündungserscheinungen der Schleimhäute vorkommen, bei denen Sekret gebildet wird (sog. Katarrh).

Ein grippaler Infekt geht meist mit einer typischen Symptomatik einher. Dazu gehören Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Frösteln und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Hinzu kommen oft noch Schnupfen, eine eingeschränkte Nasenatmung, Husten, Heiserkeit oder Schluckbeschwerden.Typisch ist beispielsweise eine sogenannte Rhinopharyngitis.[1] Darunter versteht man eine Entzündung des Rachens (Pharynx) sowie der inneren Nase (akute Rhinitis).[2] Sie tritt aufgrund von pathologischen (krankhaften) Veränderungen im Mund-, Rachen- und Halsraum auf und kann so zu Halsschmerzen führen.[3] Hinzu kommt eine Rötung der betroffenen Schleimhäute. Als Auslöser für eine Erkältung gelten zumeist die sogenannten Rhinoviren.[1]

Behandlung bei Erkältung

Wie lange man mit einer Erkältung kämpft, ist individuell unterschiedlich und stets abhängig von der Grunderkrankung. Es ist jedoch davon auszugehen, dass sich die Symptomatik in einer Zeit von etwa drei bis sieben Tagen verringert und nach 14 Tagen vollständig ausgeheilt ist.[4]

Im folgenden Abschnitt soll jeweils nur auf die wichtigsten Symptome eines grippalen Infektes eingegangen werden.

Allgemeine Maßnahmen

Vorbeugend kann es im Hinblick auf eine Erkältung helfen, sich reichlich an der frischen Luft zu bewegen sowie viel frisches Obst und Gemüse(auch roh) zu verzehren.

Ist die Erkältung bereits ausgebrochen, so ist es in jedem Fall sehr ratsam, dem Körper die für die Genesung und Regeneration benötigte Zeit und Ruhe zu geben sowie sich zusätzlich ausgewogen zu ernähren. Um die Luftfeuchtigkeit im Raum zu erhöhen, können auch feuchte Tücher auf die Heizung gelegt werden. Dies kann zum Beispiel einen Hustenreiz lindern.[6]

Zunächt kann es ebenfalls helfen, viel zu trinken.[7] Hierfür eignen sich in etwa zwei bis drei Liter Mineralwasser oder warmer Tee über den Tag hinweg. Fenchel- und Thymiantee werden insbesondere bei Husten empfohlen. Die heilsame Wirkung hierbei entsteht durch eine sogenannte „Entgiftung“, d.h. dass die Krankheitserreger schneller aus dem Körper gespült werden können. Ein Abhusten wird ebenso erleichtert, da das Sekret in den Atemwegen verflüssigt wird.[6]

Hausmittel und Anwendungen gegen Erkältung

Nasendusche gegen Schnupfen

Für eine Nasendusche eignet sich das Herstellen einer Kochsalzlösung. Dafür ein Gramm Salz in 0,1 l lauwarmem Wasser auflösen. Mit dieser Flüssigkeit kann die Nase dann gründlich gespült werden. Zur Durchführung wird die Nasendusche in ein Nasenloch eingeführt und das Wasser läuft im Anschluss durch das andere Nasenloch wieder ab.

Eine Nasendusche ist besonders bei beginnender Erkältung, Nasennebenhöhlenentzündung oder Heuschnupfen hilfreich. Die Anwendung befeuchtet die Nasenschleimhaut und hat so einen abschwellenden Effekt. Dadurch wird sowohl die Heilung angeregt als auch eine Reinigung der Nase erzielt.[8]

Knoblauch und Petersilie gegen Halsschmerzen

Hintergrund dieser beiden Hausmittel ist ihre abtötende Wirkung auf Bakterien, wodurch die Heilung von Halsschmerzen gefördert wird.

Die Petersilie etwa hat vergleichsweise einen sehr hohen Gehalt an Vitamin C.[9] Dieses ist in einer ebenfalls hohen Konzentration in den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) vorhanden. Da die Leukozyten für das Abtöten von Viren und Bakterien zuständig sind,[10] bewirkt die Petersilie einen stärkenden Effekt im Immunsystem.[9]

Beim Knoblauch beruht der bakterientötende Effekt auf dem Hauptinhaltsstoff Alliin. Wird die Knoblauchzehe geschnitten, so kommt dieser in Kontakt mit dem Enzym Alliinase. Dadurch findet eine Umwandlung in Allicin statt, welches letzendlich auf die Bakterien wirkt.[11]

Knoblauch und Petersilie sollten am besten roh verzehrt werden.

Wadenwickel gegen Fieber

Zur Herstellung von Wadenwickeln werden zwei Handtücher benötigt: ein dickes und ein

dünnes. Es soll stets jedes Bein einzeln gewickeln werden.

Zunächst wird das dünne Handtuch bis zur Hälfte in handwarmes (nicht kaltes!) Wasser getaucht und danach direkt auf die Wade gelegt. Die trockene Hälfte bildet somit eine Art „Zwischentuch“. Nun kann das dicke Handtuch trocken darüber gelegt werden.[12]

Dieses Hausmittel kann bis zu zwei Mal täglich angewendet werden. Es ist üblich, dass drei Durchgänge hintereinander mit einer Dauer von insgesamt ein bis zwei Stunden durchgeführt werden. Ein Wickel kann jeweils etwa 10- 20 Minuten verweilen, dazwischen sollte immer eine Pause von etwa 20 Minuten erfolgen.

Merkregel: Je höher das Fieber, desto kürzer die Auflagezeit und desto geringer die Pausen zwischen den Auflagen.[13]

Damit keine Gefahr des Auskühlens besteht, sollte sich der Patient während der Anwendung stets gut zudecken.[12]

Die Senkung des Fiebers wird bei dieser Anwendung durch eine Entstehung von sogenannter Verdunstungswärme gefördert. Damit ist gemeint, dass Wärme aus dem Körper abtransportiert werden kann, um dessen fiebrige Hitze auszugleichen.[14]

Nicht außer Acht gelassen werden sollte, dass es sich bei bei Fieber um eine wichtige Abwehrreaktion des Körpers handelt. Wandelwickel sollten daher nur durchgeführt werden, wenn das Allgemeinbefinden einer Person stark beeinträchtigt ist bzw. diese geschwächt ist und die Gefahr einer Gesundheitsgefährdung besteht.

Von Wadenwickeln sollte in jedem Fall bei kalten Händen und Füßen sowie bei Frösteln oder gar Schüttelfrost abgesehen werden[13]

Hausmittel bei Husten

Duftlampen mit Rosmarin- und Thymianöl gelten als sehr heilsam mit der Begründung, eine positive Wirkung auf entzündete Schleimhäute zu haben.

Ebenfalls hilfreich ist eine heiße Milch mit Honig. Zur Herstellung 1 Teelöffel Imkerhonig in eine Tasse mit warmer Milch rühren. Der Honig wirkt schlafflördernd, verhindert ein Wachstum von Bakterien und tötet weitere Krankheitserreger ab.

Um den Verlust wichtiger Bestandteile der Milch zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Milch nicht in der Mikrowelle zu erwärmen.[15]

Medikamente

Nachfolgend findet sich eine Auswahl an Wirkstoffen, welche die Linderung der Symptome einer Erkältung herbeiführen. Diese schulmedizinische Therapie ist nur bei stärkeren Beschwerden erforderlich.[1]

Levodropropizin gegen Husten (sog. Antitussivum)

  • Anwendung/Dosierung: Erwachsene 3 Mal täglich je 50 mg pro Dosis. Ein Mindestabstand von 6 Stunden zwischen jeder Einzeldosis ist erforderlich. Darreichungsform z. B. als Sirup oder Tropfen
  • Wirkungsmechanismus: Die Bildung eines Oberflächenfilms auf der Schleimhaut der Bronchien führt zur Unterdrückung des Hustenreflexes.
  • Nebenwirkungen (sehr selten): z. B. Schwindel, Magen-Darm-Beschwerden
  • Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Von einer Kombination mit Expektorantien (Medikamente zur Schleimlösung) sollte abgesehen werden, um einen Sektretstau zu vermeiden.

Paracetamol gegen Fieber (Antipyretikum) und gegen Schmerzen (Analgetikum), z.B. bei Gliederschmerzen, Kopfschmerzen etc.

  • Bei erhöhter Körpertemperatur (ab 39 °C)[18]
  • Anwendung/Dosierung: bis zu 3-4 Einzeldosen mit je 500 mg pro Tag, Darreichungsform z. B. als Tabletten, Kapseln, Zäpfchen
  • Maximaldosis: 400 mg = 4 g pro Tag
  • Wirkungsmechanismus: Hemmung des Enzyms Cyclooxygenase
  • Nebenwirkung/Wechselwirkung (selten bis sehr selten): z. B. Blutbildungsstörung, Bauchschmerzen, allergische Reaktion, Übelkeit [19]
  • Medikamente: Paracetamol 500 Hexal, Ben-u-ron, Enelfa
  • Zu beachten: es sollte keine längere Einnahme von Paracetamol ohne Rücksprache mit dem Arzt erfolgen.

Zu beachten

Es ist wichtig, stets zu bedenken, dass die einzelnen Symptome bei einer Erkältung verschiedene Ursachen haben können. Um Erkrankungen auszuschließen,[2] die ähnliche oder sogar nahezu identische Symptome aufweisen[16], sollte eine sogenannte Differentialdiagnose durch einen Arzt gestellt werden.

Erkältungen können zudem bestimmte Folgekrankheiten auslösen. Dazu zählt beispielsweise eine Mittelohrentzündung (Otitis media) oder eine bakterielle Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis).[1]Sollten die Symptome des grippales Infektes unter der Anwendung der oben genannten allgemeinen Maßnahmen, Hausmittel und Anwendungen oder Medikamente nicht besser werden oder sich sogar verstärken, so ist es dringend notwendig, einen Arzt zu konsultieren.[12] Alle weiteren Informationen (u.a. weitere Nebenwirkungen) sind den jeweiligen Packungsbeilagen der genannten Medikamente zu entnehmen. Ebenso ist jegliche Komplikation mit dem Arzt zu besprechen.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung