Erkältung: Häufige Fragen

Erkältung wird nicht besser – was tun?

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Eine Erkältung beschreibt eine Reihe von Symptomen, welche im Rahmen eines entzündlichen Prozesses der oberen Atemwege auftreten. Husten, Schnupfen und Halsschmerzen sind die typischen Erscheinungen die während einer Erkältung zu beobachten sind.[1] Eine Erkältung wird auch als grippaler Infekt bezeichnet, welcher nicht mit einer Grippe (Influenza) gleichzusetzten ist. Beiden Erkrankungen werden durch Viren verursacht. Die Grippe wird durch bestimmte Grippeviren ausgelöst, während die Erkältung durch ganz viele verschiedene Viren verursacht werden kann. Eine Grippe ist meist auch mit Fieber verbunden.[2] Die Symptome einer Erkältung entstehen im Rahmen der Abwehrreaktion des Körpers auf die krankmachenden Erreger. Der Körper produziert mehr Schleim in der Nase und in den Bronchien. Dieser Schleim verlässt den Körper dann indem die Nase läuft oder durch das Abhusten; dadurch versucht der Körper die Erreger aus dem Körper zu eliminieren. Wenn es kalt ist, sind biologische Reaktionen langsamer. Das gilt auch für die Abwehrzellen des Körpers, die bei kälteren Temperaturen schlechter arbeiten als bei warmen Temperaturen. Aufgrund dessen können Erreger in den kälteren Jahreszeiten den Organismus besser angreifen, da das Abwehrsystem nicht optimal funktionieren kann. Wärmezufuhr in Form von warmen Bädern, heißen Getränken und warmen Wickeln können dem entgegenwirken und helfen die Erkältung zu bekämpfen oder ihr vorzubeugen.[3]

Allgemeine Maßnahmen

Die wichtigste Maßnahme, um eine Erkältung zu vermeiden, ist eine Ansteckung zu vermeiden. Beim Niesen oder Husten werden kleine Tröpfchen, die auch Viren enthalten, auf Gegenständen wie zum Beispiel Türklinken, verteilt. Durch das Anfassen dieser Gegenstände gelangen die Viren an die Hände und dann auch über das Gesicht in den Mund und Rachenraum. Um dies zu verhindern, sollten die Hände häufig gewaschen werden. Auch eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist bei einer Erkältung wichtig. Vor allem heiße Milch und Tee führen dem Körper eine wohltuende Wärme zu.[4] Ausdauersport, wie Radfahren, Laufen und Nordic Walking, stärkt die Abwehrkräfte. Die Zahl der Immunzellen erhöht sich durch den Sport, welche eine Erkältung besser bekämpfen können. Auch ein regelmäßiger Gang in die Sauna stärkt die Abwehrkräfte und ist gut für das Herz-Kreislaufsystem. Auch hier steigt die Anzahl der Abwehrzellen.[5]

Hausmittel gegen Schnupfen

Ätherische Öle, Flavonoide und Schleimstoffe sind die Inhaltsstoffe der Kamille. Sie wirken beruhigend, lindern die Entzündung, fördern die Heilung von Wunden und hemmen das Wachstum einiger Bakterien und Pilze. Der Vorteil der Anwendung von Kamille ist, dass bisher keine Nebenwirkungen beobachtet wurden. Bei entzündlichen Erkrankungen der oberen Atemwege wird die Kamille zum Inhalieren und als Spülung benutzt. Dazu einen gehäuften Esslöffel Kamillenblüten und mit einer Tasse kochendem Wasser übergießen. Der Tee muss nun 10 Minuten ziehen. Danach den Tee 3- bis 4-mal täglich zwischen den Mahlzeiten trinken.[6]

Auch Senfsamen helfen bei Schnupfen. Das Öl, welches in den Samen enthalten ist, hat eine antibakterielle Wirkung. Außerdem regt es die Durchblutung in den Schleimhäuten an. Bei grippalen Infekten werden Senfsamen als Wickel angewendet. Bei längerem Gebrauch kann es zu Haut- und Nervenschäden kommen. Kinder unter 6 Jahren und Personen mit Nierenerkrankung sollten auf die Anwendung von Senfsamen verzichten. In der Apotheke ist Senfmehl erhältlich, welches jedoch nur für die äußerliche Therapie in Form von Umschlägen und Wickel gedacht ist.[7] Zur Herstellung der Wickel werden 4 Esslöffel Senfmehl benötigt. Dieses in einem Glas mit lauwarmem Wasser zu einem Brei verrühren. Die Senfmasse dann auf ein dünnes Leinentuch streichen und auf die Brust legen. Das Tuch sollte 10 bis 15 Minuten auf der Brust liegen bleiben. Danach die betroffenen Hautstellen gründlich reinigen.[8]

Hausmittel gegen Husten

Gegen Husten kann die Wurzel der Bibernelle benutzen. Die Inhaltstoffe der Wurzel wirken gegen Entzündungen in den Atemwegen und vor allem gegen Husten. Des Weiteren stimulieren sie die Sekretbildung und haben dadurch eine schleimlösende Wirkung. Bibernelle kann in Form von Tee oder zum Gurgeln angewendet werden.[9] Für eine Aufguss werden zwei Esslöffel fein geschnittene Bibernelle-Wurzel mit einer Tasse kaltem Wasser übergossen. Der Tee muss nun ca. 1 Stunde ziehen. Danach kurz aufkochen und nochmals 2 bis 3 Minuten ziehen lassen. Den Tee 3- bis 4-mal täglich trinken oder damit gurgeln.[10]

Im Rettich sind Senföle enthalten, welche einen schleimlösenden Effekt aufweisen. Zudem hat Rettich eine hemmende Wirkung auf Bakterien, weshalb es bei Entzündungen in den Atemwegen und bei Husten angewendet werden kann. Neben den beschrieben Wirkungen regt der Rettich auch die Bildung von Verdauungssäften im Mund und Magen an, sodass er auch den Appetit fördert. Den Rettich nicht länger als 4 Wochen anwenden, da es sonst zu einer Reizung der Magenschleimhaut kommen kann. Auch Personen die Gallensteine haben, sollten keinen Rettich zu sich nehmen.[11] Aus der Rettichwurzel kann auch einen Saft hergestellt werden. Dazu den Rettich zunächst schälen, dann reiben und mit einer Saftpresse auspressen. 1 bis 2 Esslöffel des Saftes können mehrmals täglich eingenommen werden.[12]

Hausmittel gegen Halsschmerzen

Die Ringelblume kann bei Halsschmerzen angewendet werden. Die Inhaltsstoffe hemmen Entzündungen und haben auch eine wundheilende Wirkung. Deswegen werden sie bei entzündlichen Veränderungen im Mund und Rachenraum angewendet. Allerdings sollten Allergiker von einer Anwendung mit der Ringelblume absehen.[13] Für eine Gurgellösung werden 1 bis 2 Teelöffel Ringelblumenblüten benötigt, welche in einer Tasse mit kochendem Wasser übergossen werden. Der Sud sollte nun 10 Minuten ziehen. Man kann mit dem Ringelblumenblütentee mehrmals am Tag gurgeln, um die Halsschmerzen zu lindern.[14]

Medikamente gegen Erkältung

Treten im Rahmen einer Erkältung auch Kopf- und Gliederschmerzen auf, können bestimmten Schmerzmedikamenten helfen. Vor allem die Wirkstoffe Paracetamol und Ibuprofen werden bei grippalen Infekten empfohlen.[15] Beide Wirkstoffe haben neben der schmerzlindernden Wirkung auch entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkungen. Unter der Einnahme von Paracetamol und Ibuprofen können Magen-Darm-Beschwerden und allergische Reaktionen auftreten.[16] Bei Ibuprofen ist zu beachten, dass es nicht zusammen mit gerinnungshemmenden Präparaten eingenommen werden darf. Ibuprofen verstärkt die blutverdünnende Wirkung dieser Medikamente und dadurch wird das Blutungsrisiko erhöht.[17]

Eine Erkältung verschwindet meist nach ungefähr einer Woche. Es ist demnach nicht unbedingt nötig einen Arzt aufzusuchen, es sei denn, es wird eine Krankschreibung für den Arbeitgeber benötigt. Wenn weitere Symptome wie Fieber oder Atemnot hinzukommen und starke Schmerzen auftreten, ist ein Arztbesuch notwendig. Generell gilt, wenn sich die Beschwerden nach sieben Tagen nicht gebessert haben und Husten und Heiserkeit auch nach zwei Wochen weiter bestehen, wird ein Besuch beim Arzt dringend empfohlen.[18]


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung