Erkältung: Häufige Fragen

Erkältung effektiv bekämpfen

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Eine Erkältung stellt eine unkomplizierte Infektion der oberen Atemwege dar. Ausgelöst wird sie häufig durch Viren (sog. grippaler Infekt). In manchen Fällen tritt gleichzeitig eine Besiedlung mit Bakterien auf (sog. Sekundärinfektion/Mischinfektion), was sich unter anderem durch erhöhte Körpertemperatur oder leichtes Fieber bemerkbar macht.[1] Typische Symptome eines grippalen Infekts sind Schnupfen (sog. Rhinitis), Halsschmerzen (sog. Pharyngitis), Husten (sog. Tussis), Kopf- und Gliederschmerzen. [2] Diese Symptome treten nicht gezwungenermaßen gemeinsam auf, kommen jedoch oftmals in Kombination vor. Die typischen Jahreszeiten für Erkältungen sind Herbst und Winter.

Behandlung bei Erkältung

Nachfolgend wird auf die Behandlung eines grippalen Infekts eingegangen, der nicht mit einer echten Grippe (sog. Influenza) zu verwechseln ist.

  • Eine Influenza ist charakterisiert durch folgende Symptome: Beginn der Beschwerden innerhalb weniger Stunden, Schüttelfrost, hohes Fieber über 38,5°C, trockener und starker Husten.
  • Ein grippaler Infekt beginnt langsam, die Symptome nehmen im Laufe einiger Tage zu, bis sie am 2. bis 3. Tag ihren Höhepunkt erreichen. Im Vergleich zur Influenza kommt Fieber selten vor (eher erhöhte Körpertemperatur). Begleitend kann Schnupfen auftreten. [3]

 

Wie kann eine Erkältung effektiv bekämpft werden?

Allgemeine Maßnahmen

Die Genesung von einer Erkältung erfolgt in der Regel innerhalb von 7 bis 14 Tagen von selbst. Allerdings gibt es therapeutische Methoden, um den Heilungsverlauf zu beschleunigen.

Sollte sich nach 5 bis 7 Tagen keine Besserung abzeichnen, kann es sinnvoll sein, einen Arzt zu konsultieren. Wenn nach 2 Wochen noch immer keine Besserung oder gar eine Verschlechterung zu bemerken ist, sollte unbedingt ein Arztbesuch erfolgen.

Folgende Maßnahmen können den Genesungsprozess beschleunigen und eine Linderung der Symptome bewirken:

  • Viel Schlaf (min. 7 Stunden pro Nacht), jegliche Art von Stress und körperliche Überanstrengung vermeiden
  • Stilles Wasser oder mit Honig versetzte Kräutertees (z.B. Thymian- oder Salbeitee) trinken; Honig wirkt antibakteriell, die erhöhte Flüssigkeitszufuhr hilft die Schleimhäute feucht zu halten und wirkt schleimlösend
  • Bei einer Erkältung werden die Schleimhäute trocken und schwellen an. Trockene Heizungsluft und stickige Zimmer sollten daher durch regelmäßiges Lüften, das Aufhängen von feuchten Handtüchern über die Heizkörper oder das Aufstellen von Wasserschalen in den Räumen verhindert werden
  • Sofern kein Fieber vorliegt, sind kleine Spaziergänge (mit entsprechender warmer Bekleidung) an der frischen Luft sehr zu empfehlen, die frische Luft stellt eine Wohltat für die Schleimhäute dar
  • Nikotin absetzen, v.a. bei starkem Husten ist auf Nikotin vollständig zu verzichten; Nikotin reizt die Atemwege zusätzlich
  • Alkohol vermeiden, denn er wirkt entwässernd – das sollte bei einer Erkältung vermieden werden

Hausmittel/ Anwendungen

Zusätzlich zu den allgemeinen Maßnahmen gibt es diverse Hausmittel, die dabei helfen können, eine Erkältung effektiv zu bekämpfen:

Hausmittel 1: Heißdampf-Inhalation mit Kamillenblüten oder ätherischen Ölen

Inhalationen sind besonders geeignet zu Erkältungsbeginn (erste Anzeichen von Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen).

Anwendung und Dosierung:

  • 5 TL Kamillenblüten oder 1-2 TL Öl aus Kamille, Eukalyptus oder Latschenkiefer in einen bis knapp unter den Rand mit heißem Wasser gefüllten Topf geben.[4]
  • Im Sitzen über den Topf beugen, immer mit einem Abstand von zwei Handbreiten, dann ein Handtuch so über Kopf und Topf ausbreiten, dass kein Dampf entweichen kann.[5]
  • Aufsteigenden Dampf mit tiefen Atemzügen durch Nase und Mund einatmen
  • Diesen Vorgang 10- 20 Minuten ausführen, zwischendurch bei Bedarf Nase schnauben
  • Nach dem Inhalieren das Gesicht mit lauwarmen Wasser abwaschen
  • Im Anschluss empfiehlt es sich, für dieselbe Zeit zugedeckt im Bett zu ruhen

Wirkung:

  • Inhalieren steigert die Durchblutung
  • Kamille [6] mit den Inhaltsstoffen Bisabolol, Matricin, Flavonoide, Cumarine, Gerbstoffe und Schleimstoffe wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und beruhigend
  • Eukalyptus [7] ist reich an Cineol, Flavonoide und Bitterstoffen, wirkt schleimlösend, bakterizid (schädigt die bakterielle Zellwand),antiseptisch (tötet Keime ab) und krampflösend
  • Latschenkiefer [8] enthält 3-Caren, Pinene, Phellandrene und Harz, wirkt wärmend, durchblutungsfördernd, schleimlösend,schwach antiseptisch

Nebenwirkungen/Wechselwirkungen:

  • Inhalationen mit Kamille sollte bei bestehenden Entzündungen am Auge vermieden werden, das Auge könnte stark gereizt werden
  • Bei einer Überempfindlichkeit gegen Korbblütler ist von der Verwendung abzuraten
  • Latschenkieferöl und Eukalyptus nicht bei Kleinkindern und Säuglingen anwenden, es besteht Atemnotgefahr
  • Latschenkieferöl sollte sehr verdünnt eingesetzt werden, da es die Schleimhäute stark reizt
  • Eukalyptusöl kann in Wechselwirkung mit anderen Arzneistoffen treten und so ihre Wirkungen abschwächen

Hausmittel 2: Thymianbad [9]

Thymianbäder sind zu empfehlen bei Erkältungen mit den Begleitsymptomen Husten, Heiserkeit und Schnupfen.

Anwendung und Dosierung:

  • 100 Gramm getrockneten Thymian mit 1 Liter kochendem Wasser übergießen und 20 Minuten ziehen lassen
  • Mischung durch ein Sieb geben und die Flüssigkeit auffangen, sie ist der Badezusatz
  • 15- 20 Minuten baden, danach nicht kalt abduschen, sondern direkt ins Bett gehen und ruhen
  • Es empfiehlt sich daher, das Bad abends vor dem Schlafen zu nehmen
  • Darauf achten, dass die Haare nicht nass werden, ansonsten trocken föhnen

Wirkung:

  • Desinfizierend, antibiotisch
  • Schleimlösend, auswurfsfördernd und Hustenreiz-lindernd
  • Krampflösend und Muskel-relaxierend

Hausmittel 3: Frischer Knoblauch [10]

Bei beginnendem Infekt einnehmen, so kann er dazu beitragen, grippale Infekte zu verhindern oder zu verkürzen.

Anwendung und Dosierung:

  • 1- 2 Gramm frischen Knoblauch roh essen
  • 3-5 mal täglich wiederholen

Wirkung:

  • Knoblauch enthält Alliin (Schwefelverbindung)
  • Wirkt antibakteriell, antimykotisch (gegen Pilze), lipidsenkend (senkt Blutfettwerte im Körper) und blutverdünnend

Nebenwirkungen/Wechselwirkungen: [11]

  • Bei Verzehr großer Mengen kann es zu Magen-Darmverstimmungen kommen
  • Personen, die blutgerinnungshemmende Medikamente (z.B. Marcumar, Heparin) einnehmen, eine Nierenfunktionsstörung oder eine Störung der Bauchspeicheldrüse haben, sollten sich bei einem Arzt erkundigen, ob die Knoblauchanwendung sinnvoll ist

Medikamente

Nachfolgend sind zwei Wirkstoffe beschrieben, die eine stärkende Wirkung auf das Immunsystem besitzen. Ihr gezielter Einsatz kann helfen, eine Erkältung effektiv zu bekämpfen oder ihren Ausbruch zu verhindern.

Besonders geeignete Wirkstoffe bei einer Erkältung sind:

Wirkstoff 1: Ferrum phosphoricum als Globuli (Eisenphosphat)

  • Bei Erkältungen mit körperlicher Schwäche, Husten und Fieber
  • Kann helfen, den Ausbruch der Erkältung zu verhindern oder den Selbstheilungsprozess des Körpers zu unterstützen

Anwendung und Dosierung:

  • Bei ersten Anzeichen von Erkältungssymptomen stündlich 5 Globuli in D6- oder D12- Potenz einnehmen
  • Tritt eine Besserung der Symptomatik ein, wird die Einnahme reduziert auf 3-5 mal täglich

Nebenwirkungen:

  • Zu Beginn der Einnahme kann es zu einer vorübergehenden Verschlimmerung der Symptome kommen (sog. Erstverschlimmerung)
  • Dauert die Erstverschlimmerung länger als 2 Stunden an oder kommen weitere Symptome hinzu, ist das Mittel abzusetzen und Rat von einem Arzt einzuholen

Wirkstoff 2: Umcaloabo als Tropfen (Wurzel der Kapland- Pelargonie)

  • Bei Erkältung mit akuter Bronchitis (Entzündungen der Bronchien)
  • Sogenanntes „pflanzliches Antibiotikum“

Anwendung und Dosierung: [12]

  • Erwachsene nehmen 3 mal täglich 30 Tropfen in etwas Wasser ein
  • Kinder (6-11 Jahre) 3 mal täglich 20 Tropfen
  • Kleinkinder (1-5 Jahre) 3 mal täglich 10 Tropfen
  • Nach Abklingen der Symptome soll die Einnahme 3-4 Tage weitergeführt werden, um einen Rückfall zu vermeiden

Zu beachten

Allgemein gilt: Wenn nach 14 Tage keine Besserung eingetroffen ist oder Symptome wie Halsschmerzen oder Husten weiterhin bestehen, muss ein Arzt aufgesucht werden!

Menschen mit einem schwachen Immunsystem sollten nicht lange abwarten, ehe sie einen Arzt aufsuchen. Für sie ist das Risiko einer Sekundärinfektion (zusätzlich zum viralen Infekt kommt es zur Besiedlung mit Bakterien) erhöht. Es kann zu Komplikationen wie beispielsweise einer Lungenentzündung (Pneumonie), Kehlkopfentzündung (Laryngitis) oder einer Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis) kommen.

Ein besonders hohes Risiko, im Rahmen einer Erkältung ernsthaft zu erkranken, besitzen folgende Personengruppen: [13]

  • Ältere Menschen (vor allem Menschen in Alters- und Pflegeheimen)
  • Säuglinge, Kleinkinder
  • Krebskranke
  • HIV-Patienten
  • Menschen mit chronischen Erkrankungen, z.B. Blutarmut (Anämie), Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), chronische Erkrankungen der Atemwege (Asthma bronchiale, COPD), chronische Bronchitis (chronische Entzündung der Bronchien)

Betroffene Personen sollten bei einer Erkältung immer Rücksprache mit einem Arzt halten!


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Erkältung