Halsschmerzen: Begleiterscheinungen

Halsschmerzen und Schnupfen

© PantherMedia / Leung Cho Pan

Halsschmerzen und Schnupfen sind sehr häufig auftretende Beschwerdebilder und in der überwiegenden Zahl der Fälle Ausdruck einer viral, seltener einer bakteriell bedingten Entzündungsreaktion der Schleimhäute der oberen Atemwege im Rahmen einer Erkältung oder Grippe.

Nachfolgend sollen medizinische und biologische Fakten dieser typischen Erkältungssymptomatik dargelegt sowie Ratschläge zum Umgang mit dem Krankheitsbild gegeben werden.

Medizinische Fakten

Halsschmerzen sind in 50 bis 80 Prozent der Fälle auf eine viral bedingte Entzündung der Schleimhaut des Rachenraums zurückzuführen und ein klassiches Symptom bei grippalen Infekten. Bei den Verursachern des Krankheitsbildes handelt es sich zumeist um typische Viren der Atemwege (Adeno-, Influenza- und Parainfluenzaviren), seltener um untypische (z.B. Herpes- oder Masernviren). Auch Entzündungen auf dem Boden bakterieller Infekte können Halsschmerzen verursachen. Das Krankheitsbild umfasst neben der Schmerzsymptomatik typischerweise Schluckbeschwerden,geschwollene Mandeln und Halslymphknoten sowie generalisierte Reaktionen wie Fieber und Abgeschlagenheit.[1]

Die umgangssprachlich als Schnupfen bezeichnete Entzündung der Nasenschleimhaut tritt am häufigsten im Rahmen einer Erkältung auf, kann jedoch auch allergisch bedingt sein. Über 200 verschiedene Virenarten können den gewöhnlichen Schnupfen – auch Rhinitis acuta genannt – verursachen, die weitaus häufigsten Erreger sind Rhino- und Adenoviren. Schnupfen kann isoliert auftreten, ist jedoch in der Mehrzahl der Fälle mit einer Erkältung assoziiert. Er kann Ursache – im Sinne einer Eintrittspforte für Erreger – oder auch Begleiterscheinung einer Entzündung von Rachen- und Bronchialraum sein. Typische Symptome bei Schnupfen sind vermehrter Sekretfluss, Juck- und Niesreiz, erschwerte Nasenatmung sowie Schmerzen im Bereich der Stirn- und Nasennebenhöhlen.[2]

Biologischer Zusammenhang

Über 200 verschiedene Viren können Erkältungen verursachen. Die hierbei typischerweise auftretenden Symptome, i.d.R. Halsschmerzen, Schnupfen und Husten, gehen allesamt auf eine entzündliche Reaktion der Schleimhäute der Atemwege zurück. Diese komplexe Antwort des Körpers lässt sich wie folgt erklären: An die in den oberen menschlichen Atemwegen herrschenden Bedingungen hochangepasste infektiöse Partikel – Viren – nutzen die Schleimhautzellen als Wirte für ihre eigene Vermehrung und weitere Ausbreitung. Das Immunsystem des Wirts versucht diesem Prozess des Eindringens, der Virusreplikation und des Absterbens der Wirtszellen entgegenzuwirken. Unterschiedliche Abwehrzellen, bekannt als weiße Blutkörperchen oder Leukozyten, sammeln sich am Ort der Infektion und verursachen durch die Ausschüttung verschiedenster Botenmoleküle, sog. Entzündungsmediatoren, lokale und systemische Reaktionen. Schmerz, z.B. im Bereich des Rachens, kommt hierbei durch den Effekt von Schmerzbotenstoffen zustande und dient einer Schonung des betroffenen Körperteils. Eine Weitstellung und Erhöhung der Durchlässigkeit lokaler Blutgefäße verursacht vermehrten Sekretfluss, Rötung und Schwellung. Ein weiteres klassisches Entzündungszeichen ist die Temperaturerhöhung.Geschwollene Lymphknoten und Mandeln sind Zeichen der gesteigerten Vermehrung von Abwehrzellen.

Ob und wie stark nach erfolgter viraler Infektion eine Erkältungssymptomatik in Erscheinung tritt, hängt vom Zustand des Immunsystems des befallenen Organismus ab. Häufig kann der Erreger noch vor der Manifestation des Krankheitsbildes erfolgreich bekämpft werden. Durch äußere Faktoren wie anhaltende Kälte, Stress oder Vitaminmangel wird das Immunsystem geschwächt und die Entstehung von Erkältungen begünstigt.

Da virale Erreger von Erkältungskrankheiten sehr stark auf den Menschen als Reservoirwirt angewiesen sind, verlaufen grippale Infekte bei ausbleiben von Doppel- und Sekundärinfektionen in der Regel nicht tödlich und heilen nach 10 bis 15 Tagen von selbst aus.[3]

Zu beachten

Zur Vorbeugung sollte direkter körperlicher Kontakt zu Erkrankten vermieden werden. Ausgewogene Ernährung und ausreichende Trinkmengen sind besonders während der kalten Jahreszeit wichtig.[4]


Behandlungsmöglichkeiten bei Halsschmerzen