Husten: Begleiterscheinungen

Husten + Fieber + Durchfall

© PantherMedia / Samo Trebizan

Die kalte Jahreszeit gilt im Volksmund als ‚Grippezeit’. Dabei muss man zwischen einer unkomplizierten Erkältung und einer „echten“ Grippe (Saisonale Influenza) unterscheiden: Zwar sind beide durch Viren bedingt, jedoch sind beim klassischen ‚Schnupfen’ lediglich die Atemwege betroffen, während bei Grippe zusätzlich Fieber und Durchfall auftreten. [1] Im Folgenden sollen nicht nur die medizinischen Hintergründe dieses Krankheitsbildes besprochen werden, sondern auch, wieso es zu den klassischen Symptomen kommt.

Medizinische Fakten

Bei der saisonalen Grippe unterscheidet man zwischen zwei Haupttypen von Viren[2], die für den Menschen relevant sind. Diese Unterscheidung gibt vor allem Aufschluss über die jeweiligen Behandlungsmöglichkeiten: Gegen eine Influenza Typ A gibt es ein spezifisches Medikament, welches den Krankheitsverlauf mildert und verkürzt. Das Problem hierbei ist jedoch, dass sich die Viren ‚intelligent’ verhalten, allmählich auf das Medikament einstellen und dessen Wirksamkeit zunehmend schwächen. Bei der Influenza Typ B richtet sich die Behandlung in erster Linie gegen die Symptome, zumal es kein spezifisches Medikament gibt. Zu den klassischen Grippe-Symptomen zählen:

  • plötzlich einsetzendes, hohes Fieber über 38°
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall

Die Grippe wird durch Schmier- oder Tröpfcheninfektion übertragen. Potenziell ansteckend sind also Körperflüssigkeiten wie z.B. Speichel. Zwischen dem Kontakt mit dem Erreger und dem Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) vergehen durchschnittlich 1 bis 5 Tage. Infizierte Personen scheiden die Erreger 2 bis 7 Tage aus, während Säuglinge bis zu 2 Wochen ansteckend bleiben. [3] Besonders gefährdet von einer Grippeinfektion sind neben Kindern beispielsweise über Sechzigjährige, Diabetiker oder Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen. Für diesen Personenkreis empfiehlt sich eine alljährliche Grippeschutzimpfung.

Biologischer Zusammenhang

Die Zellen des menschlichen Immunsystems arbeiten am effizientesten bei 38 bis 40 C°. Influenzaviren hingegen überleben am besten bei Temperaturen von etwa 5 C°. [4] Um die Krankheitserreger rasch zu eliminieren, reagiert der Körper auf die Infektion also mit Fieber bzw. einer Erhöhung der Körperkerntemperatur. Die meist dumpfen Kopf- und Gliederschmerzen bei Grippe gehen darauf zurück, dass die Botenstoffe der Immunzellen Schmerzrezeptoren im gesamten Körper aktivieren, die ihre Signale dann ans Gehirn weiterleiten. Übelkeit bis zum Erbrechen und Durchfall wird ebenfalls von den Botenstoffen des Immunsystems ausgelöst und dient vorrangig der Entgiftung: Bei Grippe ist die Anzahl der Viren in Magensaft, Speichel und Stuhlgang besonders hoch, sodass der Körper auf Mechanismen zurückgreift, diese rasch auszuscheiden.

Das Symptom des Hustens kann dadurch erklärt werden, dass die Schleimhäute des Atemtraktes den Influenzaviren als Eintrittspforte dienen. [5] Das Immunsystem erkennt die befallenen Zellen und geht im Rahmen einer als ‚Entzündung‘ bezeichneten Immunreaktion gegen diese vor. Die dabei frei werdenden Botenstoffe setzen die Reizschwelle der Hustenrezeptoren, die sich im Gewebe der betroffenen Areale befinden herab, wodurch es zum vermehrten Auslösen eines Hustenreflexes kommt.

Zu beachten

Besonders an öffentlichen Orten, wo sich zur gleichen Zeit viele Menschen aufhalten, wie zum Beispiel in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Supermärkten besteht ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken. Maßnahmen, die das Anhusten und Anniesen von Personen in unmittelbarer Nähe verhindern sowie gezielte Handhygiene mittels Desinfektionsgel können dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu verringern.