Husten: Begleiterscheinungen

Schmerzen beim Husten (hinter dem Brustbein)

© PantherMedia / Alice Day

Beim Husten auftretende Schmerzen hinter dem Brustbein (retrosternal) können verschiedene Ursachen haben. Treten die Schmerzen beispielsweise im Rahmen einer Erkältung oder Grippe auf, sind sie häufig Ausdruck der überanstrengten Muskulatur oder des entzündlichen Prozesses, der sich an den Schleimhäuten im Hals- und Rachenraum abspielt. Liegt keine Erkältung oder Grippe vor, so können die beim Husten auftretenden retrosternalen Schmerzen auch ein Hinweis für das Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre (Gastroösophageale Refluxkrankheit) sein. Im Folgenden sollen die medizinischen Fakten, die biologischen Zusammenhänge sowie die Risiken, die im Zusammenhang mit hinter dem Brustbein lokalisierten Schmerzen beim Husten stehen, erläutert werden. [1]

Medizinische Fakten

Luft- und die Speiseröhre ziehen beim Menschen in enger nachbarschaftlicher Beziehung vom unteren Rachenraum fußwärts in den Brustkorb hinein. Die Luftröhre teilt sich bereits auf Höhe der oberen Brustbeinhälfte in die beiden Hauptbronichen, wohingegen die Speiseröhre weiter durch das Zwerchfell zieht und in den Magen mündet.

Die Speiseröhre (Ösophagus) wird durch einen Ringmuskel (Spinkter) zum Magen hin verschlossen. Dieser schützt sie so vor der ätzenden Magensäure. Außerdem kann durch eine Anspannung des Zwerchfelles, durch welche die Speiseröhre hindurch tritt, zusätzlich eine Barriere zwischen Magen und Speiseröhre geschaffen werden.
Ist diese Barriere gestört, zum Beispiel weil aufgrund anatomischer Besonderheiten der obere Teil des Magens über dem Zwerchfell liegt (Hiatushernie), so kann es zu einem Aufsteigen von größeren Mengen Magensäure in die Speiseröhre kommen (Reflux). Da die Schleimhaut der Speiseröhre anders aufgebaut ist als die des Magens, kann sie sich nur unzureichend gegen die ätzende Magensäure schützen und wird daher bei häufiger Exposition zunehmend geschädigt.

Symptome sind dann meist:

  • Sodbrennen,
  • vermehrtes Aufstoßen
  • Verschlucken großer Mengen Luft, die durch Aufstoßen wieder entweichen (Aerophagie)
  • Schmerzen knapp unterhalb des Brustbeines (epigastrischer Schmerz)

Es kann weiterhin zu anfallsartigen retrosternalen Schmerzen, chronischem Husten und häufigen Lungenentzündungen kommen. [2]

Die Symptome verstärken sich in der Regel im Liegen, nach Nahrungsaufnahme, bei Stress sowie bei Alkohol- und Nikotinkonsum.

Biologischer Zusammenhang

Der Hustenreflex ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedenster Muskeln und Sensoren. Er kann nicht nur durch verengende oder entzündliche Prozesse in der Luftröhre ausgelöst werden wie sie zum Beispiel im Rahmen einer Erkältung vorkommen können, sondern auch durch Reizung von Nervenfasern in der Speiseröhre. [3]

Im Liegen kann es zudem vorkommen, dass kleinere Mengen Magensäure bis in die Luftröhre vordringen können (Aspiration), was ebenfalls Husten auslösen kann.

Anfallsartige retrosternale Schmerzen, die nicht vom Herzen her rühren, können ihre Ursache in einem refluxbedingten Spasmus der Speiseröhrenmuskulatur haben.

Zu beachten

Manchmal können bereits kleinere Allgemeinmaßnahmen wie zum Beispiel das Verzichten auf Nikotin-, hochprozentigen Alkohol und fettreicher Nahrung, das Schlafen mit erhöhtem Oberkörper, Gewichtsreduktion sowie das Vermeiden von Abendmahlzeiten bis zu drei Stunden vor dem Schlafengehen zur Linderung der Beschwerden führen.

Bei Husten, der länger als 3 Wochen besteht oder hartnäckiger Heiserkeit sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.