Husten: Begleiterscheinungen

Husten und Fieber

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Husten ist der mit Abstand wichtigste Reinigungsmechanismus der Lunge und hilft, die Atemwege von Partikeln und anderen Reizstoffen zu befreien. Tritt er jedoch im Zusammenhang mit Fieber auf ist eine Infektion sehr wahrscheinlich.

Die folgenden Abschnitte werden die medizinische Datenlage, die zugrunde liegende Biologie und die zu beachtenden Risiken näher erläutern.

Medizinische Fakten

Die mit 80-90 % häufigste Ursache für Husten und Fieber ist eine Virusinfektion der Atemwege (akute Bronchitis), welche in den meisten Fällen im Rahmen einer Erkältung (auch grippaler Infektgenannt) auftritt[1].

Typischerweise werden die Hauptsymptome Husten und Fieber begleitet durch:

  • Schwitzen
  • Appetitlosigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Kopfschmerzen
  • Schnupfen
  • Halsschmerzen

Diese Symptome können alle oder nur vereinzelt auftreten und verschwinden in der Regel nach 7-10 Tagen von allein.

Übertragen wird der grippale Infekt über eingeatmete, in der Luft schwebende Tröpfchen.

In diesem Zusammenhang beginnt der Husten meist trocken als Reizhusten, entwickelt sich zu einem produktiven abhusten von Schleim und erreicht am Ende nochmals ein trockenes, jedoch nicht mehr ansteckendes Stadium. So kann es bis zu drei Wochen dauern bis der Husten wieder vollständig verschwunden ist

Jedoch ist trotz landläufiger Meinung die Farbe des Schleims kein Beweis für eine bakterielle Superinfektion. Mikrobiologische Untersuchungen gelb-grünen Auswurfs ergaben im Durchschnitt nur eine 10-30%ige [2] Belastung mit Bakterien von denen fast alle auch in einer gesunden Lunge zu finden sind (z.B. Haemophilus influezae, Pneumokokken). Die äußert geringe Wirkung von Antibiotika untermauert diese Vermutung.[3]

Ob die Fieberentwicklung im Rahmen einer Infektion vom Körper gewollt ist oder selbst Krankheitswert hat konnte bisher nicht abschließend geklärt werden, da festgestellt werden konnte, dass bestimmte Zellen der Immunabwehr bei höheren Körpertemperaturen deutlich aktiver sind (z.B.Lymphozyten und Makrophagen). Daher sollte vor der Einnahme fiebersenkender Medikamente bei einfachen Erkältungskrankheiten deren Nebenwirkungsprofil und geringer Einfluss auf den Krankheitsverlauf bedacht werden.

Biologischer Zusammenhang

Im Rahmen einer Atemwegsinfektion tritt Husten als Zeichen einer Schleimhautreizung oder Blockierung der Atemwege durch angefallenes Lungensekret auf. Da das Virus die Atemschleimhaut (Bronchialepithel) schädigt, wird das Immunsystem aktiviert und leitet eine Entzündungsreaktion ein. Über verschiedene Signalwege kommt es zu einer Weitstellung der entzündungsnahen Gefäße, wodurch mehr Immunzellen an den Infektionsherd gelangen können. Gleichzeitig schwellen die nun besser durchbluteten Schleimhäute an, werden warm und rot.

Bei einem Infekt mit Fieber kommt der Befehl zur Steigerung der Körpertemperatur vom Gehirn selbst. Ausgelöst wird dies jedoch durch sogenannte Pyrogene (griech. Pyros – Feuer). Der Begriff fasst alle Stoffe zusammen die zu einer Manipulation des vom Gehirn eng regulierten Sollwertes für die Kerntemperatur (ca. 37°C) führen. Sowohl Bestandteile zerstörter, körpereigener Zellen als auch verschiedenste Erregertoxine gehören zu dieser Stoffklasse.

Zu Beachten

Kommt es im Verlauf zu folgenden Komplikationen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden um schwerere zugrunde liegende Erkrankungen (z.B. Pneumonie) auszuschließen:

  • Anhalten der Beschwerden über 10 Tage
  • Wiederkehrende Fieberschübe über 38,5°
  • Atembeschwerden
  • Beschleunigte Atmung
  • Schüttelfrost
  • Diarrhoe/Erbrechen

Hohes Fieber führt häufig zu übermäßigem Schwitzen und in der Folge zu starken Kopfschmerzen. Färbt sich der Urin dunkel besteht umgehender Handlungsbedarf einen hochwahrscheinlichen Flüssigkeitsmangel (Dehydratation) auszugleichen.