Grippe: Symptome

Schlaflosigkeit bei Grippe

© PantherMedia / Dario Lo Presti

Wer unter einer Grippe leidet, bleibt davon oft auch nicht im Schlaf verschont.

Schlaflosigkeit ist ein typisches Symptom der Virusgrippe und hat verschiedene Ursachen.

Woher die Schlaflosigkeit kommt, erklärt der folgende Text.

Medizinische Fakten

Die meisten klassischen Influenza-Symptome können den Schlaf stören. So behindert eine verstopfte oder laufende Nase beispielsweise die Atmung. Insbesondere das Einschlafen ist dann gestört, zusätzlich sind nächtliche Aufwachphasen häufig. Auch die Glieder-, Kopf- und Rückenschmerzen fallen im Liegen deutlicher auf und können es, schwer machen, eine angenehme Liegeposition zu finden.

Nicht zuletzt ist auch das hohe Fieber, welches für die echte Grippe so typisch ist, für einen unruhigen Schlaf verantwortlich. Schwitzen und Schüttelfrost wechseln sich ab, die Raumtemperatur muss angepasst, eventuell müssen sogar durchgeschwitzte Laken gewechselt werden. Weil die Entwicklung von Fieber für den Körper sehr energieraubend ist, wäre der Schlafbedarf eigentlich noch höher – Müdigkeit nach einer unruhigen Nacht ist die Folge.

Biologischer Zusammenhang

Bei einer Virusgrippe nisten sich die Influenza-Viren in die Zellen der Atemwege ein. Hier wird daraufhin eine Entzündung ausgelöst, die mit dem Anschwellen der Schleimhaut und einer besseren Durchlässigkeit der Gefäße einhergeht. Zusammen mit der gesteigerten Sekretion von Schleim werden Nase und auch die darunter liegenden Atemwege blockiert, Betroffene sind dadurch zur Mundatmung gezwungen. Da hierdurch die Mund- und Rachenschleimhaut schneller austrocknet und ein Durstgefühl auslöst, wachen Grippekranke häufig schon aus diesem Grund auf. Doch die veränderte Atmung kann auch zu einem verminderten Sauerstoffgehalt im Blut führen. Dies wird im Gehirn registriert, worauf ein gewisser „Weck-Impuls“ gegeben wird, damit wieder intensiver geatmet werden kann. Diesen Impuls müssen Betroffenen nicht zwangsläufig als Wachphase erinnern, da er sich jedoch mehrmals pro Nacht wiederholen kann, wird der Schlaf insgesamt unruhiger und weniger erholsam.[1]

Liegt wie bei der Influenza eine Entzündung der Atemwege vor, werden vermehrt Entzündungsmediatoren (Zytokine) und Prostaglandine produziert. Diese regen einen Teil des Gehirns, den Hypothalamus, an, der für die Temperaturregelung im Körper zuständig ist. Wird in diesem Teil der Sollwert für die Körperkerntemperatur hochgesetzt, versucht der Körper diese neue, höhere Temperatur mit Muskelzittern zu erreichen. Daher wird Schüttelfrost meist beobachtet, wenn das Fieber steigt. Soll der Körper später wieder abgekühlt werden, wird die Verdunstungskälte genutzt und der Betroffene schwitzt vermehrt. Warum der Körper die Temperatur verändert, ist noch nicht vollständig geklärt, vermutlich wird es aber Bakterien und Viren dadurch schwerer gemacht, sich zu vermehren. Außerdem scheint die Immunantwort bei höheren Temperaturen beschleunigt abzulaufen[2]

Zu beachten

Bei Schlaflosigkeit während einer Influenza-Infektion zu Schlafmitteln zu greifen, sollte möglichst vermieden werden und falls dringend nötig mit einem Arzt abgeklärt werden. Ein zu exzessiver Gebrauch dieser Medikamente kann zu einer Abhängigkeit führen, in der es dann immer schwieriger oder sogar unmöglich wird, ohne Tabletten ein- oder durchzuschlafen. Stattdessen sollten eher die Symptome, wie das Fieber, Schmerzen oder die verstopfte Nase behandelt werden. Oft kann auch eine Schlafposition mit erhöhtem Oberkörper das Atmen erleichtern.


Behandlungsmöglichkeiten bei einer Grippe