Erkältung: Symptome
Druck auf den Ohren bei Erkältung

Nicht selten kommt es im Rahmen einer Erkältung (auch grippaler Infekt; österreichisch Verkühlung) zu Druck auf den Ohren. Dieser liegt im Verschluss der Ohrtrompete durch die entzündungsbedingte Schwellung der Schleimhäute des Nasenrachenraumes begründet. Im Folgenden sollen die medizinischen Grundlagen, die biologischen Zusammenhänge und die Risiken dieses Begleitsymptoms näher untersucht werden.
Medizinische Fakten
Die Eustachische Röhre (Ohrtrompete oder Tuba auditiva Eustachii) verbindet das Mittelohr mit dem Nasen-Rachen-Raum. Sie ist die direkte, circa 3,6 cm lange, röhrenartige Verbindung, die von der Paukenhöhle im Mittelohr zum Nasen-Rachen-Raum führt. Sie verbreitert sich trichterartig [1] und dient dem Druckausgleich und der Belüftung des Mittelohres.[2] Bei einer Entzündung im Nasenrachenraum kann diese Verbindung gekappt und die Funktion der Ohrtrompete damit eingeschränkt werden (Tubenkatarrh).[3] Da im Mittelohr ständig Luft resorbiert wird, entsteht ein Unterdruck, der bei den Betroffenen das Gefühl von Druck sowie leichte Schmerzen und eine Hörminderung hervorrufen kann.
Wirkungsweise (biologischer Zusammenhang)
Die Belüftung des Mittelohrraumes (Paukenhöhle) erfolgt hauptsächlich über die Ohrtrompete (eustachische Röhre). Die Paukenhöhle ist mit Luft gefüllt, damitTrommelfell und Gehörknöchelchen ungehindert schwingen und die Schallwellen so zum Innenohr weiter geleitet werden können.
Haben Erkältungsviren den Nasen-Rachen-Raum befallen, so wird nicht nur die Belüftung der Nase und Nebenhöhlen gestört und die Atmung behindert, es können ebenso die Schleimhäute der Ohrtrompete (tuba auditiva) mit befallen werden. In Folge kommt es zu entzündungsbedingter Schwellung und Sekretabsonderung. Dadurch verringert sich dasLumen (Durchmesser) der Eustachischen Röhre.
Dies wiederum führt dazu, dass im Mittelohr weder Belüftung noch Druckausgleich stattfinden können. Da das Mittelohr nun gänzlich abgeschlossen ist und dennoch ständige Luftresorption stattfindet, entsteht ein Unterdruck. [4]
Risiken
Ein unzureichend belüftetes Mittelohr, kann leicht durch Bakterien besiedelt werden und sich ebenfalls entzünden (Otitis media). Sammelt sich zu viel Eiter an, welcher nicht ablaufen kann, kann ein schmerzhafter Paukenerguss resultieren, welcher nicht selten eine Perforation des Trommelfells nach sich zieht. Der Druck auf dem Ohr lässt dann schlagartig nach; Blut und Eiter können abfließen. [5]
Bei dem Verdacht auf eine Mittelohrentzündung sowie anhaltenden Schmerzen und steigendem Druckgefühl sollte ein Arzt aufgesucht werden.[6]
Quellenangaben:
- Speckmann/Wittkowski Handbuch Anatomie, Bau und Funktion des Körpers, ullmann, 2006, S. 123
- David Häring: Medizinisches Taschenwörterbuch, Ueberreuter-Wiss, 1988, S.351.
- Boenninghaus et. Al, HNO, 13. Auflage, 2007, S. 75.
- Boenninghaus (2007)
- „Schwerhörigkeit- Ursache: Erkrankungen im Mittelohr“, http://www.apotheken-umschau.de/Schwerhoerigkeit/Schwerhoerigkeit--Ursachen-Erkrankungen-im-Mittelohr-11804_5.html, 20.8.2014
- „Ohrenschmerzen ganz besonders unangenehm“, http://www.badenmedien.de/tl_files/badenmedien/2013/liveMAGAZIN%2011-12/Artikel/GMA/Ohrenschmerzen.pdf, 27.8.2014
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Veröffentlicht durch: | Erkaeltet.info-Redaktion |
Erstellt am: | 30.01.2015 |
Zuletzt aktualisiert am: | 01.04.2015 |
Prüfzyklus: | jährlich |
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